ein ſachverſtändiger Menſch, in manchen Idealen] einer großen Menge der Bevölkerung durchaus ent⸗ 346 Stadtv. Dr Löwenſtein: Ich habe im Namen meiner Freunde zu erklären, daß wir dieſer Beſchluß⸗ faſſung des Ausſchuſſes auch nicht zuſtimmen. Für uns ſind dafür beſtimmend ſowohl allgemeine Gründe wie die beſondere Form, in der jetzt dieſe Erweite⸗ rung der Deputationen hier erſcheintt Von den allgemeinen Gründen iſt ſchon vieles durch den Herrn Oberbürgermeiſter und den Herrn Vorſteher erwähnt worden. kurz ſein. Ich glaube, ich brauche im Namen meiner Freunde nicht zu betonen, daß wir uns durch nie⸗ mand in dem Eifer für Schule, für Erziehung und Bildung übertreffen laſſen wollen. Das iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, das braucht nicht hervorgehoben zu wer⸗ den. Wir ſind aber der Meinung, da in nächſter Zeit eine gründliche Umänderung der geſamten Schuldeputationen in Ausſicht genommen iſt, daß in dem Rahmen dieſer Umänderung dann auch eine genügende Vertretung der Lehrerſchaft gewährleiſtet werden wird. Wir würden gar keinen Anſtand neh⸗ men, ſchon jetzt eine Veränderung der Deputationen trotz der in Ausſicht ſtehenden geſetzlichen Regelung vorzunehmen, wenn dieſe Veränderung einen wirk⸗ lichen Fortſchritt in dem Sinne einer modernen Aus⸗ geſtaltung einer ſolchen Schuldeputation bedeutete. Wir müſſen jedoch durchaus ablehnen, daß das, was hier vorgeſehen iſt, eine derartige Veränderung be⸗ deuten würde. Einmal ſtehen wir auf dem Stand⸗ punkt, den ſchon vor etwa 100 Jahren die Reformer des Schulweſens einnahmen, auf dem Standpunkt eines Humboldt, Schleiermacher, Süvern, Natorp, daß die Schule durchaus nicht nur durch den Schul⸗ meiſter reformiert werden kann, ſondern durch die Geſamtheit der Bevölkerung, vor allen Dingen durch die Elternſchaft. Ich betone aber: nicht nur Eltern⸗ ſchaft, ſondern Geſamtheit der Bevölkerung. Jetzt eine Reform der Deputation dadurch vorzunehmen, daß das ſchon ſehr reichlich darin vertretene Lehrer⸗ element noch mehr verſtärkt werde, würde nicht in dem Sinne einer derartigen weiteren Schulreform ſein. Denn alle Schulſachen ſind durchaus nicht nur Sachen der Lehrer, ſondern ſind Sachen der Geſamt⸗ heit der Bevölkerung, insbeſondere der Elternſchaft. Noch eins kommt dazu. Schulfragen, Bildungs⸗ und Erziehungsfragen ſind durchaus nicht ſolche neu⸗ tralen Fragen, daß eine berufsſtändiſche Vertretung, die Lehrerſchaft im allgemeinen, über ſie wird ent⸗ ſcheiden können. Alle Schulfragen ſind außerge⸗ wöhnlich verbunden mit ſozialen und politiſchen An⸗ ſchauungen. trale Baſis für die berufsſtändiſchen Intereſſen der Lehrer abgeben; ſie kann nicht all den Idealen, all den Wünſchen und all der Sehnſucht, die gerade der Schule gegenüber die Geſamtheit der Bevölke⸗ rung teilt, gerecht werden. Es wäre eine Verwiſchung der Verhältniſſe, wenn man durch eine derartige neutrale Lehrerkammer den Geſamtintereſſen der Bürgerſchaft gleichſam ins Geſicht ſchlagen und eine beſondere Vertreterſchaft in dieſe Schuldeputation] wege Wir können doch gar nichtſ rer ſicher ſein, wie dieſe Vertretung der Lehrerkammer hineinwählen wollte. ausſehen würde. Zweifelsohne kann ein Schulmeiſte gegengeſetzter Meinung ſein, und aus dieſer entgeg geſetzten Meinung kann ſein ſachverſtändiges In eęſſe ſo verengt werden, daß die innioſten Intereſſen gerade der Bevölkerung durchaus nicht gewahrt Stzung am 25. Iun 1010 — Ich kann daher recht Die Lehrerkammer ſoll eine rein neu⸗ dem — Das ſind zunächſt die allgemeinen Geſichts⸗ punkte. Die beſonderen Geſichtspunkte ſind die fol⸗ genden. Es iſt auffällig, daß der Ausſchuß gerade fur die Fortbildungsſchuldeputation, deren Erweiterung jedem, auch dem Laien, am notwendigſten erſcheint, eine ſolche Erweiterung abgelehnt hat. Das zeigt ſchon, aus welch zwieſpältigem Geiſte die ganze Vor⸗ lage hervorgegangen iſt. (Sehr richtig!) — Der Herr Vorſteher hat ſchon darauf hingewieſen, aus welch ganz zufälligem Intereſſe dieſe Ablehnung erfolgt iſt. Aber auch wenn ich mich der Deputation für die höheren Schulen zuwende, ſo ſind auch dort Schwierigkeiten. Es ſoll durchaus anerkannt werden, daß in der jetzigen Zuſammenſetzung der Deputation ein gewiſſer Mangel darin beſteht, daß als Sachver⸗ ſiändige vom Magiſtrat nur Direktoren hinzuge⸗ zogen worden ſind, und daß die Oberlehrer dort nicht vertreten ſind. Das iſt durchaus ein Mangel, dem damit abgeholfen werden kann, daß die Stadt⸗ verordnetenverſammlung den Magiſtrat erſucht, daß er nicht nur Direktoren, ſondern auch Oberlehrer in dieſe Schuldeputationen als Sachverſtändige hin⸗ einberuft. Das iſt etwas, dem wir durchaus ſym⸗ pathiſch gegenüberſtehen; wir würden das völlig billi⸗ gen. Etwas anderes iſt es, wenn Oberlehrer noch aus der Lehrerkammer als Bürgerdeputierte hin⸗ eingewählt werden ſollen. Ich mache nur darauf auf⸗ merkſam, daß die Lehrerkammer in ihrer angenblick⸗ lichen Zuſammenſetzung doch nur einen geringen Teil der Oberlehrerſchaft vertritt, daß nicht alle Ober⸗ lehrer dort vertreten ſind. Ferner mache ich darauf aufmerkſam, daß die politiſche Entwicklung der Oberlehrerſchaft, das Intereſſe an der politiſchen Be tätigung der Oberlehrerſchaft zu neu iſt und das Ver⸗ trauen der Bevölkerung allgemein nicht findet. Ge⸗ wiß gibt es eine ganze Menge Ausnahmen. Aber gerade das Intereſſe vertritt, welches wir und aroße Teile der Bevölker 5 den Deputationen für die höheren wiſſen wollen. Die Sachverſtändi weiteres in dieſen Deputationen mi es würde uns nur erw e durchaus in Deputationen, daß eine derartige gen kann, ſo daß Hinz deputierten, das du