E 5, Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Ich möchte in Ergänzung der Worte des Herrn Stadtv. Dr Roth⸗ holz dem Herrn Vorredner erwidern, daß ihm ja das Material gar nicht etwa nur einige Minuten hier im Büro der Stadwerordnetenverſammlung zur Verfü⸗ gung ſteht: nein, ganz im Gegenteil, die Rechnungen liegen häufig viele Wochen dort, wobei die einzelnen Stadtverordneten benachrichtigt und aufgefordert werden, ſich bei Gelegenheit die Rechnungen anzu⸗ ſehen. Sie ſind alſo ohne weiteres in der Lage, dort viele Stunden arbeiten zu können und die Rech⸗ nungen von vorne bis hinten durchzuſehen. Alſo ein Mangel nach dieſer Richtung iſt abſolut nicht vorhanden. Im übrigen iſt der Umſtand, daß jetzt erſt die Rechnungen aus dem Jahre 1915 geprüft werden, im Ausſchuß beſprochen worden. Das hängt mit dem ganzen Krieg zuſammen. Die Herren wiſſen genau, ſoweit ſie alte Stadtverordnete ſind, daß wir hier in Charlottenburg die Rechnungen des voran⸗ gegangenen Jahres ſtändig in dem betreffenden laufenden Jahr revidiert haben, und zwar ſo, daß wir um die Weihnachtszeit mit den Rechnungen fertig waren, die im April abgeſchloſſen waren. Ein ſchnel⸗ leres Verfahren, als wir es hier in Charlottenburg ge⸗ habt haben, gab es nicht. Als aber der Krieg aus⸗ brach und ſämtliche Reviſoren einfach ſofort zu an⸗ deren Arbeiten einberufen werden mußten, und wir nur ein und zwei Reviſoren zurückbehielten, um die laufenden Arbeiten in der Kaſſe zu erledigen, waren wir genötigt, ſdie Rechnungsprüfungsarbeiten zu⸗ rückzuſtellen. Wir ſind ſelbſt dabei, unter Zuhilfe⸗ nahme aller möglichen Kräfte, die Reſte aufzuarbeiten. Es wird der Stadwwerordnetenverſammlung Gelegen⸗ heit gegeben ſein, das Material, das in weiterer großer Fülle an Sie herankommen wird, und zwar in beſchleunigtem Verfahren, je mehr Reviſoren aus dem Felde zurückkommen, nachdem die Kriegsarbeiten etwas mehr abgenommen haben, in umfangreichſter 11 zu prüfen; ſie wird wochenlang Matal iol aben⸗ wurden und werden konnten als jetzt bei der flüch⸗ Sitzung am 25. Juni 1919 81 kluger Herr wie der Herr Kämmerer mir eine ſolche Antwort gibt, daß er von uns erwartet, daß wir uns wochenlang in das Rathaus ſetzen ſollen, um Rechnungen aus dem Jahre 1915 nachzuprüfen. Ich glaube, daß meine Anregung doch ſo verſtändig iſt, daß ſie von allen Parteien unterſtützt werden könnte, um den Magiſtrat zu veranlaſſen, uns zuzu⸗ ſagen, daß unſerem Wunſche Rechnung getragen wird. Sonſt wäre ich gezwungen, meinen Wunſch zu einem Antrag zu verdichten, damit wir in Zukunft ſicher ſind, daß unſeren Anregungen Folge gegeben wird. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Ich kann dem Herrn Vorredner erwidern, daß der Magiſtrat nach der Richtung keine Anordnungen getroffen hat, ſondern daß es lediglich das Büro des Herrn Stadt⸗ verordnetenvorſtehers geweſen iſt, das dieſes Ver⸗ fahren veranlaßt hat. Städtv. Bollmann: Als Vorſitzender des Rech⸗ nungsprüfungsausſchuſſes bin ich ja für das einge⸗ führte neue Prüfungsverfahren verantwortlich. Es iſt das deshalb geſchehen, weil nach Auskunft des Büros kein Fuhrwerk vorhanden war, ſo daß es nur unter den größten Schwierigkeiten möglich ge⸗ weſen wäre, die Rechnungen den Herren zuzuſtellen. Ich hoffe aber, daß das beſſer wird, daß wir Fuhr⸗ werk und die nötigen Leute dazu haben können, und dann wird ſelbſtverſtändlich den Wünſchen der Herren Rechnung getragen. (Die Verſammlung beſchließt, entſprechend dem Antrage des Berichterſtatters, dem Magiſtrat Ent⸗ laſtung für 26 Rechnungen zu erteilen.) Wir Vorſteher Dr Borchardt: kommen zu Punkt 7 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Teil⸗ ausführung der Erweiterung der Volksbadeanſtalt und Bam einer 4 — Druckſachen 154, 176. Berichterſtatter Stadtv. Wilk: Meine Damen und Herren! Der Ausſchuß hat ſich ſehr eingehend mit der Magiſtratsvorlage beſchäftigt und iſt im großen und ganzen der Ausführung des Erweite⸗ rungsbaues in der Krummen Straße beigetreten. Ich möchte bei dieſer Gelegenheit nicht unerwähnt laſſen, daß ſeitens des Magiſtratsvertreters auf Grund einer Anfrage die Mitteilung gemacht wurde, daß in ab⸗ ſehbarer Zeit aller Wahrſcheinlichkeit nach das große Schwimmbaſſin der Bevölkerung wieder zur Ver⸗ fügung geſtellt und das Bad in Ruhleben, das bis⸗ her von den Soldaten einzig und allein benutzt wurde, ſeitens der Militärbehörde auch der Bevölkerung überlaſſen werden wird. Eeine größere Debatte entſpann ſich aber über den Neubau der Badeanſtalt in der Kamminer Straße. Hier wurde beſonders von einem Redner ie örtliche Lage der 9018 der dortigen Zweigbadeanſtalt zentral gelegen ſei. Der Ausſchuß überzeugen, daß das jeri da in der früheren Vor⸗ au der Gemeinveſchule in igte, ſchon beſtimnite Recht. Er ſagte, daß dieſe