352 Einrichtungen getroffen waren, um für joätere Zei⸗ ten eine Badeanſtalt für Brauſe⸗ und Waanenbäder vorzuſehen. Es wurde ſeitens eines weiteren I itgliedes des Ausſchuſſes in Anregung gebracht, daß doch die dort vorhandenen Räume, die nur zur Hälrre für Badezwecke zur Verfügung geſtellt werden ſollten, vollſtändig für dieſen Zweck benutzbar Kerec wer⸗ den. Von einer a904a Seite wurde geſagt, daß man, da das Bedürfnis gerade in dieſem? S tadtteil nicht allzu groß wäre, wenigſtens dieſe Räume, dte in der Magiſtratsvorlage lediglich als Lagerräume und für ſonſtige Zwecke vorgeſehen ſeien, als Waſch⸗ küche oder aber eventuell als Notſtandswohnung ein⸗ richten ſolle. Der Ausſchuß hat ſich nach dieſer ſehr eingehen⸗ den Erörterung auf den Antrag geeinigt, der Ihnen heute zur Beſchlußfaſſung vorliegt und folgender⸗ maßen lautet: T Der Ausſchuß empfiehlt der Stadwerord⸗ netenverſammlung, die Vorlage anzunehmen und den Magiſtrat zu erſuchen, zu erwägen, im Rahmen der Vorlage das untere Stock⸗ werk der Badeanſtalt in der Kamminer Straße je nach der Durchführbarkeit zu Notſtands⸗ wohnungen oder zu einer Volkswaſchanſtalt] auszubauen. Das wäre das, was ich aus dem Ausſchuß über dieſe Angelegenheit zu berichten hätte. Stadtv. Karrer: Meine Damen und Herren! Ich habe ſchon in der Ausſchußſitzung darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ich damit einverſtanden bin, daß die Badeanſtalt in der Krummen Straße erbaut wird. Es wäre notwendig geweſen, mit der Bade⸗ anſtalt gerade den Bedürfniſſen der Bevölkerung des Stadtteils nördlich der Spree mehr Rechnung zu tragen. Es iſt notwendig, daß man gerade hier dem Magiſtrat etwas mehr ins Gewiſſen redet. Ich habe ſchon ſeit längeren Jahren die Beobachtung gemacht, daß der Magiſtrat von Charlottenburg zu glauben ſcheint, daß der nördliche Teil von Charlottenburg gar nicht zu Charlottenburg gehört. Ich hätte ge⸗ wünſcht, daß die Badeanſtalt etwas mehr in das Zentrum dieſes Stadtteils gelegt worden wäre. (Zuruf des Oberbürgermeiſters.) — Es iſt nicht das Zentrum, Herr Oberbürger⸗ meiſter. — Im übrigen wäre es notwendig, daß man das nicht nach der Bedürfnisfrage regelt, ſon⸗ dern den Wünſchen der Bevölkerung in dem Teile nördlich der Spree etwas Rechnung trägt und ſie auf die Badegelegenheit hinweiſt. Ich bin der An⸗ ſicht, daß die Wiebeſtraße das eigentliche Zentrum dieſer Gegend wäre, und der Magiſtrat hätte ſchon eher dafür ſorgen ſollen, daß in dieſer Gegend eine Badeanſtalt errichtet wird. Gerade in dem Teil der Beuſſelſtraße, Helmholtzſtraße, Huttenſtraße, Frank⸗ linſtraße, Erasmusſtraße, Ufnauſtraße, Kaiſerin⸗ ich, offen geſagt, nicht ganz verſtanden. Wir haben Sitzung am 25. Iuni 1919 queme Badegelegenheit verſchafft, was aber nicht da⸗ durch geſchieht, daß man ſie an die Peripherie verlegt. Stadto. Frau Schenkalowsky: Ich möchte einem Wunſche noch einmal Ausdruck geben, den ich bereits im Ausſchuß geäußert habe. Es ſind hier in der Anlage 12 Wannen⸗ und 5 Brauſebäder für Frauen vorgeſehen. Ich bin der Meinung, daß es zweckmäßiger wäre, wenn man die Brauſebäder in Wannenbäder umwandelte. Die Brauſebäder ſind nicht in ſo ſtarkem Maße frequentiert — davon haben wir uns gelegentlich eines Beſuches ſelbſt überzeugt —, und ſie ſind auch für Frauen nicht das Geeignete. Nun iſt uns im Ausſchuß geſagt worden, es wäre bei dem Bau der Anlage immer noch die Möglichkeit gegeben, die Brauſebäder ohne weiteres in Wannenbäder umzuwandeln. Ich möchte gern wiſſen, welche Möglichkeit wir haben, wenn der Bau bewilligt iſt, hinterdrein dafür zu ſorgen, daß anſtatt der Brauſebäder Wannenbäder ausgeführt werden. In der Vorlage iſt das nicht vorgeſehen, und wenn der Bau bewilligt iſt, habe ich keine Mög⸗ lichkeit, dieſem dringenden Wunſch der Frauen 4 nung zu tragen. Oberbürgermeiſter Dr. Scholz: Der verehrten Frau Vorrednerin würde nur zu raten ſein, einen entſprechenden Antrag in der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung zu ſtellen, ſonſt kann ſie eine leidliche Sicherheit auf dem Gebiete nicht herbeiführen. Ich würde aber perſönlich davor warnen; denn es würde ganz gegen die Gepflogenheit ſein, wenn ſie in einer Kleinigkeit, die wirklich Sache der Ausſchuß⸗ beratung iſt, hier im Plenum von der Beſchluß⸗ faſſung des Ausſchuſſes abweichende Anträge ſtellen wollte. Im übrigen kann ich nur nochmals das, wgs von der Vertretung des Magiſtrats im Ausſchuß geſagt worden iſt, zuſagen, daß wir gern bereit ſind — es kommt doch hier wirklich nur darauf an, was die intereſſterten Kreiſe wünſchen —, erneut in eine eingehende Prüfung darüber einzutreten, ob an ſich mehr Wannen oder Brauſen nötig ſind. Die ver⸗ ehrte Frau Vorrednerin kann ſich darauf verlaſſen, daß der Magiſtrat gern bereit iſt, den Wünſchen der Damen, ob Wannen oder Brauſen, in entgegen⸗ kommendſter Weiſe gerecht zu werden. Die Bemerkung des Herrn Vorrerners habe Ihnen gerade in der Vorlage, ausgehend von der Erwägung, die Herr Karrer ſelbſt angeſtellt hat, den Vorſchlag gemacht, im Norden von Charlottenburg eben dieſe Möglichkeit zu ſchaffen, und er kann doch andererſeits, glaube ich, nicht verlangen, daß wir die Badearſtalt in der Krummen Straße plötzlich geben. Ich habe, wie ge ſagt, nicht ganz verſta worauf ſeine Ausführungen hinzielten, möchte jedenfalls feſtſtellen, daß wir gerade, be das 22 der nördlich de Auguſta⸗Allee uſw. wäre es nach meiner Meinung] erforderlich geweſen, eine Badeanſtalt zu erbauen.] Di Die Kamminer Kamminer Straße liegt mehr an der Peri.] kon pherie, ſo daß der größte Teil der Bevölkerung wie⸗ der ſagen wird, das ſei zu weit. Man darf ſich nicht k nach dem Bedürfnis richten, ſondern es iſt erforde lich, daß man der Bevölkerung eine mögiichſt