Sitzung am 25. Juni 1919 1887, ebenfalls Schüler ausbildet. Ich möchte Sie doch bitten, dem Verein „Freie Schwim⸗ mer“ dieſe 500 ℳ zu bewilligen; der Verein hat nämlich bisher noch nichts bekommen, was ich hiermit feſtſtellen möchte. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Es iſt be⸗ dauerlich, wenn ich mich hier geirrt habe. Ich meinte allerdings, daß es ſich um den Charlottenburger Schwimmverein von 1887 handelte, bei dem dieſe Verhältniſſe vorliegen. (Zurufe.) — Ja, ich dachte, der Name wäre derſelbe. — Aber wenn es ſich auch um einen anderen Verein handelt, ſo iſt die Begründung meines Erachtens auch für dieſen Verein zutreffend. Denn er muß doch Lei⸗ ſtungen uns gegenüber aufzuweiſen haben, nämlich die Ausbildung von Gemeindeſchülern, und dieſe Ausbildung wird er jedenfalls auch nicht aufzu⸗ weiſen haben; es iſt das wenigſtens hier nicht be⸗ kannt. Wenn aber die Verhältniſſe auch ganz anders liegen, wenn er ſelbſt Schüler ausbilden würde, ſo liegt das, was ich in zweiter Linie angeführt habe, unbedingt vor, nämlich eine Ungerechtigkeit gegen⸗ über allen denjenigen Vereinen, die mangels der Be⸗ ratung uſw. beim Haushaltungsplan mit Anträgen Ich möchte bitten, lung auch immer einig gelegentlich der n. beratung entſchieden werden. 361. möchte ausdrücklich darauf aufmerkſam machen, daß wir, ſolange ich die Ehre habe, dieſem Hauſe anzu⸗ gehören, jede Etatsberatung wahrgenommen und den Antrag geſtellt haben, dieſen Verein zu berückſichti⸗ gen. Es wurde ſeinerzeit — es war noch Herr Bür⸗ germeiſter Matting — hier geſagt: ja, der Verein „Freie Schwimmer“ leiſtet den Schülern gegenüber nichts. Daraufhin hat der Verein „Freie Schwim⸗ mer Charlottenburg“ den Schwimmunterricht für eine ganz erhebliche Anzahl hieſiger Schulkinder über⸗ nommen. Ich glaube, damit erübrigt ſich wohl jede weitere Debatte, und die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung ſollte einem derartigen Antrag zuſtimmen. Oberbürgermeiſter Dr. Scholz: Meine Damen und Herren! Auf die Gefahr hin, von Ihnen als Gegner des Schwimmſports angeſehen zu u erden. möchte ich Sie nochmals dringend warnen, dieſem plötzlich hier geſtellten Antrag Ihrerſeits zu uſtim⸗ men. Wenn Herr Horlitz ſagte, wir hätren in der letzten Sitzung auch ohne Rückſicht auf etatsrechtliche Erwägungen große Beiträge an Sportvereine be⸗ willigt, ſo mache ich Sie darauf aufmerkſam, daß die Anregung dazu aus der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung hervorging und daß es ſich bei dieſer zanzen Aktion um die Bereitſtellung von Spielplätzen inner⸗ halb Charlottenburgs für alle Vereine, die kberhaupt Leibesübungen betreiben, handelie, alſo für eine abſo⸗ lut objektive Sache, die von et % ganz anderem, nämlich von der Bereitſtellung von Spielplätzen für unſere Jugend und Erwachſenen, handelte. Wenn Sie heute hier dieſem Antrag zuſtimmen, ſo begehen Sie allerdings — darauf hat der Herr Kämmerer ſchon hingewieſen — eine ſchreiende Un⸗ gerechtigkeit, und das iſt enwas, was ich prinzipiell nicht mitmache. Deshalb erkläre ich Ihnen, meine verehrten Damen und Herren, daß ich jedenfalls im Magiſtrat, ſelbſt wenn mir das politiſch ausgelegt werden ſollte, in dieſem Falle entſchieden dafür ein⸗ treten werde, daß wir dem Beſchluß der Stadt⸗ verordnetenverſammlung nicht zuſtimmen, weil ich es einfach für eine kraſſe Ungerechtigkeit halte; denn wir lehnen im Magiſtrat von vornherein jeden An⸗ trag, der an uns während des laufenden Jahres kommt, aus etatsrechtlichen Gründen ab. In welche Situation werden wir gebracht, wenn nun hier plötz⸗ lich aus dem Schoß der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung irgendein Verein auftaucht, ganz gleich, welchen politiſchen Hintergrund er hat, nun hier eine Befür⸗ wortung findet und wir in die Zwangslage geſetzt werden ſollen, nachdem wir 20 Vereinen, die alle ſicher von ihrem Standpunkt aus ebenſo wünſchen und auch verlangen könnten, unterſtützt zu werden, die Unterſtützung abgelehnt haben. Das kann eben nur nach einheitlichen Geſichtspunkten — darüber waren ſich Magiſtrat und Stadtverordnetenverſamm⸗ Aus dieſen etatsrechtlichen Gründen bitte ich ſo] Sie nochmals dringend, dieſen Antrag, gegen den ich itzung prinzipiell durchaus nichts einzuwenden habe, heute ſabzulehnen Ozw. ihn dem Magiſtrat zur Berückſichti⸗ fagung für die nächſte Etatsberatung zu überweiſen. ein: Ich begreiſe eigentlich Magiſtrat mir einemmal als tigkeit empfindet, wenn dem r“ eine Unterſtützung von Etats⸗-⸗