wmürde. 362 500 % gewährt wird, während er es doch in der Zeit vor der Revolution niemals als eine ſchreiende Un⸗ gerechtigkeit empfunden hat, daß den ſämtlichen bür⸗ gerlichen Vereinen die Sportplätze und die Turn⸗ hallen zur Verfügung geſtellt wurden, den freien Tur⸗ nerſchaften dagegen niemals oder wenigſtens in einem ſolchen einſchränkenden Maße, daß es durch⸗ aus, wenn man die Verhältniſſe kennt, im Hinblick auf die Beteiligung an der Turnerſchaft aus dieſen Vereinen im Vergleich zu der Beteiligung an der Turnerſchaft aus den anderen Vereinen eine ſchrei⸗ ende Ungerechtigkeit iſt. Alſo man ſollte mit dem Vorwurf der ſchreienden Ungerechtigkeit nicht ſofort bei der Hand ſein, um ſo mehr, als es ſich um einen Verein handelt, deſſen Tätigkeit in der vorrevolutio⸗ nären Zeit behördlicherſeits durchaus immer ſcheel angeſehen wurde, ſo daß der Verein dadurch in ſeiner Entfaltung erheblich behindert war. Jetzt iſt der Verein in der Lage, tatſächlich etwas zu leiſten, und er leiſtet etwas, was ſonſt wohl wahrſcheinlich der Gemeinde obliegen müßte, nämlich weitgehend für Schwimmunterricht zu ſorgen. Es iſt hier von dem Herrn Kollegen Horlitz betont worden, daß der Ver⸗ ein „Freie Schwimmer“ 200 Schüler unterrichtet. Damit nimmt er doch der Stadt gleichſam für ein Intereſſe, das ſie durchaus zu verfolgen und zu be⸗ günſtigen hat und auch begünſtigen will, eine Arbeit ab, für die er wohl verdient, daß ihm ſeitens der Stadt eine Unterſtützung zuteil wird. Und ich begreife auch nicht, warum hier von dem Grundſatz abgewichen werden da doch in dem Falle des Sportvereins Weſt danach auch nicht gehandelt worden iſt, allerdings hier zur Errichtung eines Sport⸗ platzes, der auch — das betone ich ausdrücklich — den anderen Vereinen nur während der Hälfte der Zeit zur Verfügung ſteht, dem Sportwerein Weſt da⸗ gegen in der anderen Hälfte der Zeit allein über⸗ laſſen bleibt. Die Vereine ſind alſo durchaus nicht gleichmäßig beteiligt, ſondern alle anderen Vereine zuſammen haben nur ſo viel Anteil an dem Platz wie der Sportverein Weſt allein. Trotzdem haben ſich Stadtverordnetenverſammlung und Magiſtrat auf den Standpunkt geſtellt, daß dieſe Unterſtützung gewährt werden ſoll, obwohl ſie nicht im Etat vorgeſehen iſt, und es iſt von unſerer Seite auch gar kein Einſpruch nicht ſoll, dagegen erhoben worden, weil tatſächlich etwas ge⸗ leiſtet wird, was ſonſt die Stadt leiſten müßte. Ge⸗ nau ſo haben wir auch den Rudervereinen an den höheren Schulen und auch ſonſt derartige Unter⸗ ſtützungen gegeben, die gar nicht im Erat erſcheinen, wewent auch während des Etatsjahres hier bewilligt werden. Ich ſehe daher gar keinen Grund, den Antrag abzulehnen. Gerade aus den Gründen der Gerechtig⸗ keit, um dieſem Verein, der ſich jetzt erſt entfalten kann, das Leben nicht ſo ſchwer zu machen, obwohl er auch außerordentlich Segensreiches im Intereſſe der Stadt leiſtet, möchte ich Sie alle bitten, dieſem Antrag zuzuſtimmen. Schüler unterrichten können, wenn ihm eine größere Summe zur Verfügung ſtände, und der Magi Sitzung am 25. Juni 1910 ſchuß Eine Verſchiebung auf den Etat des Jahres 1920 würde bedeuten, daß der Ver⸗] ein in ſeiner Tätigkeit außerordentlich gehemmt en Ich kann Ihnen verraten, daß der Verein] gerade aus finanziellen Gründen nicht imſtande iſt,] d den ungeheuren Anforderungen, die an ihn geſtellt] werden, gerecht zu werden. Er würde noch viel mehr] 8 ſowohl wie die Stadt haben ein großes Intereſſe daran, daß recht viele aus der Bevölkerung dem ge⸗ funden Sport des Schwimmens obliegen. 2 Stadtv. Dr. Liepmann: Wie richtig der Grund⸗ ſatz des Magiſtrats iſt, daß derartige Anregungen zunächſt der Gerechtigkeit halber im Etatausſchuß vorgebracht und beraten werden müßten, ergibt die Länge der heutigen Erörterung. Ich muß nun leider dieſe Ausdehnung, trotzdem ich ſie ſchmerzlichſt wohl mit dem größten Teil von Ihnen empfinde, doch noch etwas vergrößern, weil ich auf eine Be⸗ merkung des Herrn Kollegen Horlitz zurückkommen muß, der als Spezialität dieſes Vereins vorgetragen hat, daß dieſer nur Kinder von Arbeitern zum Schwimmunterricht zuläßt. Meine Damen und Herren, die Mittel der Stadt ſind nicht dazu da, einen einzelnen Srand zu unterſtützen, ſondern ſoll⸗ ten gleichmäßig für die Pflege der Kinder aller Bür⸗ ger aufgewandt werden. Um ſo mehr aber komme ich dazu, dieſen Standpunkt heute zu betonen und die Frage zu ſtellen, ob ausſchließlich für Arbeiter⸗ kinder von dieſem Verein geſorgt werden darf, weil ich aus einer Bemerkung des „Vorwärts“ vom 18. Juni dieſes Jahres entnehme, daß es einen ſozialdemokratiſchen Arbeiter⸗ Waſſerſportwerband gibt, der in der unduldſamſten Weiſe zu einem Zu⸗ ſammengehen mit anderen gleichartigen Sportver⸗ bänden Stellung genommen hat. Dieſe Notiz des „Vorwärts“ werde ich mit Erlaubnis des Herrn Vorſitzenden vorleſen: Die Beratungen über die künftige Stellung des Verbandes zu den bürgerlichen Verbänden führten zur Annahme nachſtehender Reſolution: Der Verbandstag lehnt ein Zuſammen⸗ gehen mit den bürgerlichen Schwimmverbän⸗ den unter allen Umſtänden ab. Er erwartet von allen aufgeklärten Arbeitern, die ſich zur Zeit noch in deren Vereinen befinden, daß ſie denſelben ſofort den Rücken kehren und ſich in den Reihen der Vereine des Arbeiter⸗ Waſſerſportverbandes bewegen. Von ſeinen Vereinen erwartet der Verbandstag, d aß ſi e auf keinen Fall mit bürgerlichen Vereinen in eine organiſche Verbindung treten und aus bereits entſtandenen Zweck⸗ verbänden, Ortsausſchüſſen uſw. wieder aus ſcheiden und die Intereſſen des Arbeiter⸗ Waſſerſports ſelbſtändig energiſch vertreten. Meine Damen und Herren, wenn der Verein „Freie Schwimmer“ zu dieſem Verband gehör würde ich allerdings, auch wenn der Antrag ß vorgebracht wird, ſelbſt dort meine S dafür abgeben können, daß ein ſolcher ur Verein aus ſtädtiſchen Mitteln unterſt Derartigen ganz einſe gen, die unter der Mask ziehung unſerer zufangen, e i n von allen andersgeſinnten und geiſti