Sigung am Reiches ein Vielfaches der Summe ausgegeben worden iſt, die hier für die Lebensmittelverbilligung verlangt wird. Dafür ſind etwa § Milliarden aus⸗ gegeben worden, während hier nur 1,5 Milliarden in Betracht kommen. Ich meine, die Stadt muß, und wenn ſie das auch bisher ſchon getan hat, erneut im Verein mit dem Lebensmittelverband, mit allen Körperſchaften Groß⸗Berlins bei dem Reichsernährungsamt mit Nachdruck darauf hinwirken, daß die Uebernahme der Differenz zwiſchen ausländiſchen Preiſen und in⸗ ländiſchen Höchſtpreiſen durch das Reich erfolgt und ein Preis feſtgeſetzt wird, der für die breite Maſſe der Bevölkerung erſchwinglich iſt. Ich ſtimme mit Herrn Stadtrat Auguſtin in der Beurteilung des Auswegs, den Ernährungsminiſter Schmidt vorgeſchlagen hat, vollkommen überein. Die Durch⸗ führung dieſes Antrages iſt für alle diejenigen Ge⸗ meinden, in denen der größte Teil der Bevölkerung zu den minderbemittelten Kreiſen zählt, unmöglich. Auch in Charlottenburg liegen die Dinge im weſent⸗ lichen ſo, wie Herr Stadtrat Auguſtin ſie geſchildert hat. Bei einer Abſtufung der Preiſe hier in Char⸗ lottenburg würden auch nach meiner Ueberzeugung für einen großen Teil der Bevölkerung, wenn eine Herabſetzung der Preiſe für einen anderen Teil, etwa für diejenigen unter 5000 oder 6000 ℳ Ein⸗ kommen, mit einigen Abſtufungen nach Familien⸗ größe und dgl. eingeführt würde, die Lebensmittel ſo teuer werden, daß ſie ſie einfach nicht kaufen würden, ſo daß als automatiſche Folge eine gewalt ge Steigerung des Antriebs zur Beſorgung von Lebens⸗ mitteln im Schleichhandel eintreten würde. Alſo dieſer Weg iſt aus ganz allgemeinen (Ge⸗ ſichtspunkten rundweg abzulehnen. Er bringt ke ne Entlaſtung der minderbemittelten Bevölkerungs⸗ ſchichten, er ſchafft nur eine Belaſtung einer kleinen Schicht, die dieſe kleine Schicht einfach nicht tragen wird, da ſie bei dem gegenwärtigen Stande unſerer Ernährungswirtſchaft genügend Mittel hat, ſich der Zahlung dieſer hohen Preiſe zu entziehen. Das Aushilfsmittel, das hier in der Gemeinde benutzt wird, den Minderbemittelten oder allen denjenigen, . Nahrungsmittel 0 swert des Fl ejenigen Nahrungsmittels zu erwarten, das die Haupt⸗ 4 grundlage für die Ernährung der minderbemittelten 2 369 25. Junt 1919 können, der minderbemittelten Bevölkerung keine Nahrungswerte entzogen zu werden brauchen, weil ſie nicht die Mittel hat, die teuren Lebensmittel zu kaufen. Die Maſſenſpeiſung! Auch ich muß mich als 13.1 der Maſſenſpeiſung bekennen. Ich bin der Keberzeugung, daß es eine Zeit geben wird, in der die jetzt in allen Kreiſen der Bevöl⸗ kerung, und zwar nicht nur bei den Arbeitern, ſon⸗ dern wahrſcheinlich auch in den übrigen Kreiſen der Bevölkerung noch viel mehr vorhandenen Bedenken gegen die Maſſeyſpeiſung überwunden ſein werden. Aber gegenwan liegen die Dinge ſo, daß die minderlemittelte Bevölkerung, die allein für die Benutzung der Maſſenſpeiſung in Frage kommt, über den Wert der Maſſenſpeiſung eine andere Meinung hat als diejenigen, die ſie nicht in An⸗ ſpruch zu nehmen brauchen. Um dieſe Tatſache kommen wir nicht herum. Diejenigen von uns, die im Felde geweſen ſind oder überhaupt beim Militär, wiſſen ja, daß ſich dieſe Erſcheinung auch dort gefunden hat, daß zwiſchen denjenigen, die die Mannſchaftskoſt haben genießen müſſen, und den⸗ jenigen, die nur probeweiſe einen Löffel zu ſich zu nehmen brauchten, immer eine Meinungsver⸗ ſchiedenheit über den Wert dieſer Nahrung beſtanden hat. Hier iſt dasſelbe der Fall, und wir kommen mit guten Ermahnungen um keinen Schritt weiter. Die Bevölkerung läßt ſich nicht davon überzeugen, daß die Maſſenſpeiſung im Augenblick etwas Gutes iſt. Wenn man die Maſſenſpeiſung fördern will, dann hätte man zu einem ganz anderen Mittel greifen müſſen: zu ihrer obligatoriſchen Einführung, und dann würde ja wahrſcheinlich ein großer Teil derjenigen, die ſich jetzt für die Maſſenſpeiſung begeiſtern, nicht ſehr warm für ſie zu haben ſein. (Sehr gut! bei den Unabhängigen Sozial⸗ demokraten.) Im übrigen möchte ich noch darauf hinweiſen, daß die Dinge, wie wir ſie gegenwärtig hier in Berlin haben, nicht vereinzelt ſind, ſondern eine ganz allgemeine Erſcheinung im ganzen Deutſchen Reich darſtellen, eine Erſcheinung, verehrte An⸗ weſende, die mit jedem Tage ernſter und dringender wird. Herr Stadtrat Auguſtin hat bereits darauf weſentliche Verteuerung des Fleiſches zur Folge haben wird, und es dürfte Ihnen keine Neuigkeit ſein, daß auch eine weſentliche Erhöhung der Ge⸗ treidepreiſe für das nächſte Erntejahr in unmittel⸗ barer Ausſicht ſteht. Damit haben wir für das nächſte Erntejahr eine weſentliche Verteuerung des⸗ Bevölkerung darſtellt. Es müßte Aufgabe der tiſe e e 4 allen iſen mit außero tlichem ruck höhung mit aller ſceehe . 7 und je Stellen, die ſich dieſen entgegenſetzen, s Vertretung der menten mit allem hen. Es müßte „daß-die Zwangs⸗ hingewieſen, daß die Erhöhung der Schlachtvieh⸗ 2 preiſe, die vor einigen Tagen beſchloſſen wurde, eine