Sitzung am 3. September 1919 glaube ich, ausbleiben, weil zufällig in dieſem Punkte einmal die Entente das gleiche Intereſſe hat wie die deutſchen Bürger. (Stadtv. Dr Hertz: Sehr richtig!) Trotzdem halte ich es für ſehr bedauerlich, daß durch derartige Anträge und ihre Faſſung das Mißtrauen der Entente gegen die ordnungsmäßige Durchfüh⸗ rung des Friedensvertrages wachgerufen wird. Meine Freunde werden den Entwurf abwarten und an den Stellen, wo es am Platze iſt, wo wir für die Beurteilung der Sache Iuſtändig ſind, zu dem Entwurf Stellung nehmen. Im übrigen, glaubef ich, würden ſich die Freun de des Herrn An⸗ tragſtellers ein großes Verdienſt i m Intereſſe der Ordnung, Ruhe und Sicherheit erwerben, wenn ſie ihre Anhänger darauf hinwieſen, d aß nur, wenn wir Ordnung und Ruhe haben, die Möglichkeit gegeben iſt, wieder zu arbeit en. Und Arbeit tut uns allen not! (Branr:! S tadtv. Irau Ne in 1tz: It die Ar⸗ bersmoclicfeit auch immer vorhanden?) Stodtw. Seilmann⸗ Meine Herren! Der Herr Kollege Hertz hat ſeinen Antrag im weſentlichen darauf geſtützt, daß die Inſtanzen, die eigentlich dar⸗ über zu entſcheiden hätten, ob die hier angezogene Maßnahme getroffen wird oder nicht, nicht ange⸗ gangen wären, daß der Entwurf vor der preußiſchen Landesverſammlung geheim gehalten werde. Behauptung iſt nun richtig und falſch. Wir haben über den Plan der Neuorganiſierung der Polizei durch Kaſernierung junger unverheirateter Mann⸗ ſchaften in der preußiſchen Landesverſammlung aus⸗ führliche Berichterſtattung gehabt, (Hört! hört!) und zwar beim Etat des Miniſteriums des Innern im Haushaltsausſchuß. Daß der Herr Kollege Dr. Hertz von dieſen Beratungen nichts weiß, liegt dar⸗ an, daß ſeine Parteifreunde ſchon damals in Preußen das Syſtem Lund befolat haben: ſie ſind während der ganzen Beratungen des Finan⸗ausſchuſſes über die Verwaltung des Innern ein einziges Mal ½ Stunde anweſend geweſen, ſonſt haben ſie gefehlt. Infolge⸗ deſſen iſt der Kollege Hertz zu dem Irrtum gekom⸗ men, die Sache ſei nicht beraten worden. Stadtv. Dr 8 e r 6. Das ſteht imn der Vorlage drin!) — Herr Kollege Hertz, wenn Sie den von mir ver⸗ faßten 80 Seiten langen ſehr ausführlichen Bericht über die Maeun 1 es beim 0 21 i, daß inebe⸗ Dieſe t⸗J das richtig herausgehört zu haben —, Dr Hertz im Herzen ein ehrlicher Demokrat iſt. mokratiſchen Partei Zahl der Bedenken haben, daß Das wäre eine Baſis für die Ueberbrückung 52— 409 Nun weiß ich allerdinas nicht, was das für ein Entwurf iſt, den uns Herr Dr Hertz heute vorgeleſen hat. Der war uns wirklich unbekannt. Ich nehme an, s handelt ſich um die Ausarbeitung irgendeines Herrn aus dem Reichswehrminiſterium, (Stadtv. Dr Hertz: Nein, nein!) die dem Miniſterium des Innern als Material zur Prüfung überſandt worden iſt. (Stadtv. Dr Hertz: Iſt ganz falſch!) — Wenn ich Herrn Dr Hertz richtig verſtanden habe, ſtammt die Ausarbeitung von dem Freunde ſeines Fraktionsfreundes Breitſcheid, von dem Haupt⸗ mann Papſt. 2 (Zuruf des Stadw. Dr Her t.) — Ich weiß nicht, ob Herr Breitſcheid und Herr Papſt ſich damals über dieſes Thema unterhalten haben in dem bekannten Salon des Weſtens, in dem ſie ſich getroffen haben. (Stadtv. Dr Hertz: Machen Sie doch neue Witze!) Die Sache liegt folgendermaßen. Ueber die Einzelheiten können wir heute gar nicht urteilen, weil wir alle zuſammen nicht wiſſen, was die Regie⸗ rung vorhat. Höchſtens weiß es Herr Kollege Mener, aber er hat uns noch nichts geſagt: ich ver⸗ mute, er wird uns auch hier nichts ſagen. Im all⸗ gemeinen hat Herr Kollege Dr Hertz ausgezeichnet die Geſichtspunkte angedeutet, von denen das Ganze be⸗ trachtet werden muß. Er hat geſagt: die Leute, die als kleine Minderheit mit Waffengewalt die Herr⸗ ſchaft an ſich reißen wollten, ſind heute einflußlos. Mich hat zunächſt das Zugeſtändnis außerordentlich intereſſtert, daß es ſolche Leute und ſolche Verſuche gegeben hat, und dann die Angabe darüber, daß ſie einflußlos geworden ſind. Ich muß ſagen: wenn das ganz ſicher iſt, und wenn Herr Dr Hertz das dem Miniſterium des Innern erweiſen könnte, dann wäre eine Baſis geſchaffen, um vielleicht dieſe Pläne in weſentlichen Punkten zu modifizieren. Denn Herr Dr. Hertz hat vollkommen unrecht, wenn er behauptet, daß es ſich dabei um die Bekämpfung politiſcher Anſchauungen handeln ſoll. Es ſoll ſich nur um die Bekämpfung der Aktionen handeln, die darauf ausgehen, eine bewaffnete Ae zum Herrn über die Mehrheit zu machen. (Sehr richtial) 2 4 Gerade deshalb verſtehe ich nicht, wie er ſagen kann, 2 wer im Herzen ein ehrlicher Demokrat iſt, müſſe n dagegen ſein. Ich freue mich zunächſt — ich hoffe, daß Herr (Stadtv. Dr. 8 e r6 Ein beſſerer als andere1) Kluft, die aegenwärtia noch die beiden ſozialiſtiſchen 4 . trennt, würe eine aroße Hoffnuna für die . Aber ich bin vollſtändia 4 2 immer aebildet gen werden , in der Ge⸗