414 Sitzung am 3. September 1919 Infolgedeſſen ſind erſt in dieſen Tagen die erſten, der Kriegsgeſellſchaften, langſam fort. Sie wird Wohnungen fertig geworden, inzwiſchen auch zum Teil bezogen. Wenn nun nicht wieder unvorher⸗ geſehene Hinderniſſe eintreten — dieſen Vorbehalt müſſen wir nach den Erfahrungen, die wir auf dieſem Gebiet geſammelt haben, machen —, ſo wer⸗ den vorausſichtlich dieſe 128 Wohnungen in dieſen Leichtbauten zum 1. Oktober in vollem Umfang be⸗ ziehbar ſein. Wegen der außerordentlichen Verzögerung, die die Fertigſtellung dieſer 128 Wohnungen in dieſen Leichtbauten erfahren hat, hat der Magiſtrat ſchon im frühen Frühjahr andere Behelfsbauten in Angriff genommen, und zwar Holzbaracken, weil man hoffen durfte, daß dieſe Holzbaracken, die von der Militär⸗ verwaltung zu übernehmen waren, ſich in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit würden aufſtellen laſſen. Das iſt auch gelungen, und wir haben eine ganze Anzahl ſolcher Holzbauten an verſchiedenen Stellen der Stadt aufgeſtellt. Die größte Anzahl der Wohnun⸗ gen iſt bereits bezogen, zum Teil vor Monaten; ein Reſt ſteht noch aus. Es iſt auch hier anzunehmen, wenn nicht wiederum unvorhergeſehene Hinderniſſe eintreten, daß alle Wohnungen zum 1. Oktober be⸗ ziehbar ſein werden. Es werden dann im ganzen in dieſen Leicht⸗ und ſonſtigen Behelfsbauten, Holz⸗ bauten, 264 Wohnungen am 1. Oktober teils be⸗ zogen ſein, teils zur Verfügung ſtehen. Daneben iſt ja, wie der Verſammluna aus früheren Vorlagen bekannt iſt, eine Aktion zur Er⸗ richtung von Notwohnungen in gewerblichen Räu⸗ men gegangen, die im ganzen einen befriedigenden Verlauf genommen hat. Dann haben wir verſucht, Wohnräume durch Exmittierung von Kriegsgeſell⸗ ſchaften freizumachen. Dieſe Aktion iſt noch im Gange: ſie ſchreitet aus den bekannten Gründen, wegen der anderweitigen Unterbringunasmöalichkeit weiter mit allem Nachdruck bearbeitet werden; nöti⸗ genfalls wird der Maaiſtrat mit beſonderen geſetz⸗ lichen Ermächtigungen im Zwangswege gegen die Geſellſchaften vorgehen müſſen, die nachgewieſene Möglichkeiten, ihre Büros anderweitig unterzubrin⸗ gen, nicht voll ausnutzen. Richtig iſt, daß mit einer weiteren Verſchärfung der Wohnungsnot für die nächſte Gegenwart noch zu rechnen iſt. Wir leiden aegenwärtia ganz beſonders darunter, insbeſondere infolge Zuzuges von Deut⸗ ſchen aus den beſetzten Gebieten im Weſten und aus den gefährdeten Gebieten im Oſten. Ob es uns ge⸗ lingen wird, über den 1. Oktober mit den zur Ver⸗ fügung ſtehenden Möglichkeiten glatt hinwegzukom⸗ men, ſteht dahin. Es iſt ja bekannt, daß wir eine Statiſtik nach der Richtung eingeleitet haben, um Material zur Ausnutzung bewohnter großer Woh⸗ nungen durch Aufnahme von fremden Perſonen in der einen oder anderen Rechtsform zu gewinnen. Ob es insbeſondere am 1. Oktober, der ja einen kritiſchen Termin darſtellt, möglich ſein wird, ohne weitere In⸗ anſpruchnahme der Schulen auszukommen, kann heute mit Sicherheit nicht geſagt werden, weil ein Teil des Publikums ſeine Wohnungsbedürfniſſe er⸗ fahrungsgemäß erſt im letzten Augenblick bei dem Wohnungsamt anmeldet. Vorſteher⸗Stellv. Marzahn: Weitere Wortmel⸗ dungen liegen nicht vor; ich ſchließe die Ausſprache. 47. die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung erſchöpft. — Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß 10 Uhr 30 Minuten.)