Sitzung am 1. Ottober 1919 Damals hat ſich die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung dieſen Ausführungen angeſchloſſen und ledig⸗ lich für die künſtleriſchen Beſtrebungen ein beſon⸗ deres Organ geſchaffen, während dieſe wiſſenſchaft⸗ lichen Veranſtaltungen der Arbeiterkurſe bei der Deputation für das Fortbildungsſchulweſen verblie⸗ ben ſind. Was den Antrag Skaller betrifft, die Sache in einen Ausſchuß zu verweiſen, ſo würde ich nur bitten, den Vortragsplan, wie er hier augenblicklich vorliegt und zu Beginn der nächſten Woche tatſächlich ins Leben tritt, zu genehmigen. Es bleibt immer noch vorbehalten, bezüglich etwaiger Erweiterungen beſondere Wünſche zu äußern, denen wir gern im Kreiſe der Deputation genügen werden, oder auch dieſe Wünſche einem beſonderen Ausſchuß zu über⸗ weiſen, deſſen Notwendigkeit ich aber nicht ohne weiteres einſehen kann. Herrn Dr Stephan möchte ich noch kurz dar⸗ auf hinweiſen, daß wir ja derartige Fachkurſe, wie er ſie teilweiſe im Auge hat, an unſeren ſämtlichen Fortbildungsſchulen vorgeſehen baben. Wir haben eine große Reihe von Kurſen, die in den Abendſtun⸗ den abgehalten werden, in denen gerade auch fremde Sprachen, Franzöſiſch, Engliſch, für diejenigen jun⸗ gen Leute getrieben werden, die ſich auf dieſem Ge⸗ biete noch weitere Kenntniſſe verſchaffen wollen. Aber in den Rahmen der Volksbildungskurſe paſſen die Anregungen, die Herr Dr. Stephan gegeben hat, nicht hinein, wie er im letzten Augenblick auch ſelbſ zugegeben hat. Stadtv. Dr Löwenſtein: Verehrte Anweſende! Ich glaube, eins hat die Diskuſſion ergeben, was jeder, der den Bildungsproblemen der heutigen Zeit etwas näherſteht, auch ſchon ohne weiteres wußte, daß nämlich dieſes Problem viel komplizierter ift, als daß es eine Fortbildungsſchuldeputation, die es nur nebenamtlich erledigt, erledigen könnte. Es ſind hier viele Fragen angeregt worden. Der Magiſtrat und die Deputation ſind über das Einzelbedürfnis nach Bildung und in welchen Formen ſie gewünſcht wird, nicht orientiert, es beſtehen auch viele Fragen darüber, wie und was gelehrt werden ſoll. Das iſt ein ſo verzwicktes Problem, daß es notwendig iſt, was wir auch ſchon im April betont haben, einen be⸗ ſonderen Ausſchuß dafür zu haben. Wir unterſtützen deshalb die Anregung, die wir auch damals lebhaft befürwortet und mit gegeben haben, daß ein ſolcher Ausſchuß gebildet wird. Allerdings können wir nicht ganz damit einverſtanden ſein, daß dieſe Vorlage jetzt nicht verabſchiedet werden ſoll. Wir wünſchen wie der Magiſtrat, daß dieſe Kurſe möglichſt bald allen zugänglich gemacht werden, und ſtellen daher den Antrag, daß neben der Fortbildungsſchuldepu⸗ tation ein beſonderer Bildungsausſchuß ins Leben gerufen wird, der alle dieſe Probleme durchberät und Vorſchläge macht. Stadtw. Skaller: Die Ausführungen des Herrn tratsrats, daß durch die Ausſetzung der Beſch e Magiſtratsvorlage die Ge⸗ Volksbildungskurſe ſpäter jetzt beabſichtigt iſt, und 4 ie Vorlage] So leid es mir tut, daß durch meinen Antrag die Da⸗ ſchon beſtehenden Ausſchüſſe noch vermehrt werden. 447 ganzen Einrichtung beſchäftigt, um uns in Kürze das Reſultat ſeiner Arbeit vorzulegen. Unwiderſprochen laſſen möchte ich aber nicht die Ausführungen des Herrn Magiſtratsrats über die Aufgaben der ſeinerzeit eingeſetzten Deputation. Er Iat mich Jurchaus nicht überzeugt, daß etwas ande⸗ res beſchloſſen war, als ich vorhin geſagt habe. Der Magiſtrat hat allerdings in ſeiner Begründung der Vorlage ähnliches ausgeführt; in der Diskuſſion iſt aber von dem verſchiedenſten Seiten zum Ausdruck gekommen — er mag nur das Stenogramm dar⸗ über durchleſen —, daß wir mit dieſer Begründung micht einverſtanden ſind, und die Erklärung, die der Magiſtrat dieſer Deputation gibt, beweiſh ja, daß unſerer Anſchauung doch Rechnung getragen iſt. Es wäre ganz gut, wenn dieſe Deputation, die hier als künſtleriſche Deputation bezeichnet iſt, auch das Pro⸗ gramm erfüllte, das ihr zugewieſen iſt. Vorſteher Dr. Borchardt: Wortmeldungen liegen nicht mehr vor. Dann möchte ich feſtſtellen, daß zunächſt die Vorlage, lautend: Der geplanten Erweiterung der freien Kurſe zur Fortbildung erwachſener Arbeiter und Arbeiterinnen für das Winterhalbjahr 1919/20 unter Ueberſchreitung der im Haus⸗ haltsplan 1919 vorgeſehenen Mittel bis zur Höhe von 7000 ℳ wird zugeſtimmt. angenommen iſt. Weiter aber liegt ein Antrag Dr Löwenſtein—Skaller vor, im Anſchluß an dieſe Vorlage einen, wenn ich recht verſtanden habe, 15 gliedrigen Ausſchuß zur Beratung der mit der Vorlage im Zuſammenhang ſtehenden Fragen zu wählen und dieſen Ausſchuß zu beauftragen, dem⸗ nächſt über ſeine Tätigkeit Bericht zu erſtatten. (Zuruf: Der Kunſtdeputation zu überweiſen!) Kollege Skaller in ſeinen Ausführungen geſagt, einen 15 gliedrigen Ausſchuß einzuſetzen eventuell der Kunſtdeputation die Angelegenheit zu überweiſen. Ich konnte daraus nicht entnehmen, was gemeint war. Die Ausführungen des Herrn Kollegen Dr Löwenſtein faßte ich ſo auf, daß er an einen 15 gliedrigen Ausſchuß dachte. Herr Kollege Skaller hatte nur eventuell die Kunſtdeputation in Ausſicht genommen. Alſo ich möchte bitten, zu ſagen, was Sie beantragen. Stadtv. Skaller: Ich beantrage, die Vorlage dieſer ſogenannten Kunſtdeputation zu überweiſen, da ſie tatſächlich die Aufgabe erfüllen ſoll, die wir durch dieſe Deputation erfüllt wiſſen wollten. Des⸗ wegen würde ich Herrn Dr Löwenſtein bitten, ſeinen Antrag auch zurückzuziehen. Stadtv. Dr. Löwenſtein: Ich kann mich damit leider nicht einverſtanden erklären, weil ich glaube, daß die Aufgaben, die Ausbildung in wiſſenſchaft⸗ lichkeiten, die praktiſch daran mitarbeiten können, ſo weſentlich verſchieden ſind, daß es nicht gut iſt, dieſe beiden Materien wieder miteinander zu verquicken ſcheint es mir auf der anderen Seite aber doch, as Bild ungsproblem einen derartigen Umfang ſchuß wählen, der ſich mit der Ausgeſtaltung der Das iſt ein anderer Antrag; vorher hat Herr oder licher und in künſtleriſcher Hinficht, und die Perſön⸗