Sitzung am 1 Leute, die anſcheinend zur Bewachung zurückgeblie⸗ ben ſind. Wir müſſen aber hier vor der Oeffentlich⸗ keit der Grwartung Ausdruck geben, daß die voll⸗ ſtändige Räumung der Schule nunmehr ſchnellſtens durchgeführt wird. (Bravo!) Stadtv. Dr. Löwenſtein: Es ſollte einem jeden klar ſein, mit welcher Fahrläſſigkeit und Leichtfertig⸗ keit ſeitens des Reichswehrminiſteriums und der untergeordneten Organe bei der Belegung gerade der Schulen verfahren worden iſt. Schon in der Schul⸗ deputation, in der dieſe Frage auch beſprochen wor⸗ den iſt, iſt mit Recht Mißtrauen gegen die Zuſage der Räumung zum 1. Oktober laut geworden, und ich glaube auch, obwohl Truppen augenblicklich nicht mehr in der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule ſind, ſondern nur noch Bewachungsmannſchaften für einige Geräte, die ſich dort befinden, daß wir durchaus das Miß⸗ trauen haben können, daß dieſe Zuſage auch jetzt noch nicht erfüllt werden wird. Wir möchten daher vor aller Oeffentlichkeit — und wir haben den Wunſch, daß der Magiſtrat uns dabei recht ſehr unterſtützt — den Reichswehrminiſter auffordern, daß er mit derſelben Schneidigkeit, mit der er ſonſt gewohnt iſt gegen Arbeiter vorzugehen, auch gegen ſeine eigenen Truppen vorgehe, wenn es ſich um die Befolgung eines ihnen erteilten Befehls handelt. Wir haben berechtigtes Mißtrauen, weil das bislang nicht ge⸗ ſchehen iſt, und wir verlangen, daß der Magiſtrat beim Reichswehrminiſterium vorſtellig wird, daß dieſe Befehle ſchleunigſt ausgeführt werden. (Der Antrag der Stadtw. Dr. Feilchenfeld und Gen. wird mit großer Mehrheit angenommen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr Frentzelt Wir kommen zu Punkt 16: — Antrag der Stadto. Dr. Herc und Gen. betr. Auf⸗ wandsentſchädigung und Freiſahrt für unbeſoldete Magiſtratsmitglieder. Druckſache 216. Der Antrag lautet: 2² Wir beantragen, den unbeſoldeten Magi⸗ ſtratsmitgliedern Aufwandsentſchädigung und Stadtwverordneten, Freifahrt, letztere wie den 455 Oktober 1919 wird ohne weiteres dem zuſtimmen, wenn die Stadt⸗ verordnetenverſammlung unſern Antrag annimmt. Trotzdem beantragen wir, die Sache einem Ausſchuß zu überweiſen. Stadtv. Meyer I: Meine Damen und Herren! Ich bin einigermaßen überraſcht, daß der Herr An⸗ tragſteller ſelbſt den Vorſchlag macht, ſeinen Antrag einem Ausſchuſſe zu überweiſen. Ich zweifle daran, ob dieſer letztere Antrag aufrechterhalten wird, wenn die Verſammlung dem Antrage zuzuſtimmen bereit iſt, und aus dieſem Grunde kann ich nicht darauf verzichten, einige Bemerkungen daran zu knüpfen. Ich gebe Herrn Kollegen Klick zu, daß ſich aus den früheren Beſchlüſſen der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung und des Magiſtrats, auf die er hinge⸗ wieſen hat, folgerichtig ergibt, daß wir eine ent⸗ ſprechende Beſchlußfaſſung zugunſten der unbeſol⸗ deten Magiſtratsmitglieder vornehmen müſſen, und meine politiſchen Freunde werden demgemäß dem Antrage zuſtimmen. Indeſſen möchte ich auf einen Punkt hinweiſen, der für die ſpätere Handhabung der ganzen Angelegenheit von einer gewiſſen Be⸗ deutung ſein dürfte. Der Beſchluß der ſtädtiſchen Körperſchaften, den Stadtverordneten freie Fahrt zu gewähren, hat bekanntlich dadurch ſeine Aus⸗ führung erhalten, daß der Magiſtrat jedem Stadt⸗ verordneten eine Dauerkarte für drei Straßenbahn⸗ linien beſorgt hat; für jede Karte iſt ein Aufwand von 26 %ℳ entſtanden. Dieſer Betrag von 26 entſpricht dem Fahrgelde für 130 Fahrten im Monat, und es rollt ſich nun doch die Frage auf, ob in der Tat ein nenenswerter Teil der Kollegen täglich 4½ Straßenbahnfahrten im kommunalen Intereſſe vorzunehmen hat. Ich bezweifle, daß im Durchſchnitt dieſe Ziffer auch nur annähernd er⸗ reicht wird, und habe bei aller Anerkennung des be⸗ rechtigten Kernes des Beſchluſſes den Eindruck, als ſei deſſen Ausführung unwirtſchaftlich. (Sehr richtig!) Meine Damen und Herren, der finanzielle Effekt beträgt im Monat für die 78 Karten der Stadtverordneten 2028 ℳ. Treten jetzt die Frei⸗ fahrtkarten für 15 unbeſoldete Magiſtratsmitglieder hinzu, ſo erhöht ſich die Summe im Monat um 390 %ℳ, und es erwächſt ein jährlicher Aufwand von 29 016 ℳ. Ich glaube, es iſt zu prüfen, ob ſich das im Intereſſe unſerer Stadt verträgt oder ob wir nicht etwa auf Koſten unſerer Gemeinde dem Eigen⸗ tümer der Straßenbahn einen Vorteil gewähren, den zu gewähren auch im Sinne der damaligen An⸗ tragſteller keinesfalls liegen würde. Trotz dieſer Bedenken werden wir aus dem einleitend angeführten Grunde heute für den An⸗ trag ſtimmen. Aber wir halten es für notwendig, daß der Punkt, auf den ich hingewieſen habe, im Auge behalten wird. Wir verzichten vorläufig darauf, einen beſonderen Antrag dazu zu ſtellen, weil uns haben.] bekannt geworden iſt, daß die jetzige Löſung nur ſeine proviſoriſche darſtellt und daß weitere Ver⸗ Auf⸗ handlungen ſchweben, die eine Aenderung ins Auge ate ſaſſen Kir würden eine wirtſchaftlichere Loſun r begrüßen, und in der Hoffnung, daß eine ſolche den Magiſtrat herbeigeführt werden wird, geſagt, vorläufig auf eine An⸗