Sitzung am 1 HHier iſt die Gelegenheit gegeben, wieder Ord⸗ nung zu ſchaffen an einer Stelle, die jedem guten Charlottenburger, jedem echten Preußen und wahr⸗ haften Deutſchen ans Herz gewachſen iſt. Als ganz beſtimmte Vorſchläge möchte ich folgende machen. Erſtens: es muß die Aufſicht im Schloßpark verſtärkt werden, am beſten durch Schutz⸗ leute. Zweitens: es muß verhindert werden, daß dieſe ehrfurchtgebietende Stätte ein unbeaufſichtigter Kinderſpielplatz wird. Will man durchaus einen Kinderſpielplatz im Park haben, ſo iſt es notwendig, daß dieſer auf eine beſtimmte Fläche begrenzt wird. Als paſſend erſcheint dazu die ſogenannte Pferde⸗ wieſe im Hintergrunde des Schloßparkes. Ferner muß dafür geſorgt werden, daß das Betreten der Flächen außerhalb der Wege aufs ſtrengſte verboten wird und daß entſprechend mehr Bänke für das be⸗ ſuchende Publikum aufgeſtellt werden. Auch wird es notwendig ſein, an wärmeren Sommertagen hin und wieder die Wege zu beſprengen. Wenn wir dieſe Forderungen durchzuſetzen vermögen, werden wir uns den Dank aller derer verdienen, die ſich noch Sinn für Schönheit, Geſchichte und Ehrfurcht be⸗ wahrt haben. (Bravo! bei den bürgerlichen Parteien. — Lachen bei den Sozialdemokraten.) Stadtv. Dr Löwenſtein: Ich beantrage die Be⸗ ſprechung. (Zuruf: Das kann doch erſt nach der Beantwortung des Magiſtrats geſchehen!) Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Damen und Herren! Der Magiſtrat hat als ſolcher noch nicht Stellung zu der Anfrage genommen; infolge⸗ deſſen bin ich nicht in der Lage, die Auffaſſung des Magiſtrats heute kundzugeben. Was mich perſön⸗ lich betrifft, ſo möchte ich erklären, daß die Zuſtände im Schloßgarten jedenfalls meine Zuſtimmung auch nicht finden, daß aber der Magiſtrat ſeinerſeits dieſe üblen Zuſtände abzuſchaffen gar nicht in der Lage iſt. Denn der Schloßgarten unterſteht nicht dem Magiſtrat, urd das einzige, was er tun könnte, wäre wiederum, daß er ſich an die zuſtändige Verwaltung, nehmen. 457 . Oktober 1919 Ausführungen nicht zu erblicken geweſen. Ich würde alſo meinen, daß die Beſprechung vertagt werden muß. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel: Meine Meinung geht auch dahin; denn jodenfalls iſt die Angelegen⸗ heit, wie alle Anfragen, auf die Tagesordnung nur geſetzt worden in der Vorausſicht, daß der Magiſtrat in der Lage und auch willens ſein würde, dieſe An⸗ frage zu beantworten. Das iſt nicht der Fall. (Zuruf: Sie iſt ja beantwortet worden! Widerſpruch.) — Das iſt nicht der Fall. Sie haben von dem Herrn Kämmerer gehört, daß der Magiſtrat keine Stellung dazu genommen und daß der Kämmerer nur ſeine perſönliche Anſicht ausgeſprochen hat. Eine Antwort des Magiſtrats auf die Anfrage liegt alſo nicht vor. Stadtv. Or Krüger: Ich möchte nur bemerken, daß die Anfrage doch ſchon voriges Mal vorgelegt worden iſt. Aber vielleicht irre ich mich. Vorſteher⸗Stellv. Dr Frentzel: Nein, Sie irren ſich nicht; die Anfrage iſt in der vorigen Sitzung vorgelegt worden. Deshalb iſ aber der Magiſtrat Jurchaus nicht verpflichtet, ſie ſchon ſogleich zu be⸗ antworten. Unter dieſen Umſtänden ſchließe ich mich der Amſicht der Herren an, die annehmen, daß eine Beantwortung der Anfrage hier nicht erfolat iſt, daß wir alſo die Angelegenheit vertagen und ſie noch ein⸗ mal auf die Tagesordnung einer der kommenden Sitzungen ſetzen müſſen, wenn wir ſicher wiſſen, daß eine Beantwortung durch den Magiſtrat erfolgen wird. (Zuruf: Aber dann ohne eine Begründung!) — Jawohl, ohne Begründung. Damit iſt die Angelegenheit erledigt, und wir kommen zu Punkt 18: Anfrage der Stadtv. Perl und (en. betr. Beſtim⸗ mungen über Entnahme von Gas⸗ und Elektrizität. — Druckſache 218. Die Anfrage lautet: Iſt der Magiſtrat bereit, bei der Kohlen⸗ ſelle Groß⸗Berlin vorſtellig zu werden, um Klarheit über die letzte Verfügung für die Entnahme von Gas und Elekrrizität zu ſchaffen? Stadtv. Otto: Vielleicht hat der Herr Vor⸗ ſteher die Güte, vor der Begründung feſt zuſtellen, ob dieſe Anfrage vom Magiſtrat beantwortet werden wird. Vorſteher⸗Stello. Dr Frentzel: Der Vorfall, den wir ſoeben erlebt haben, läßt mir das allerdings ſals zweckmäßig erſcheinen. Ich möchte an den Magi⸗ ſtrat die Frage richten, ob er zur Beantwortung be⸗ Kämmerer Scholß: Der Magi⸗