458 Sihung am 1. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel: Dann erteile ich dem Frageſteller Perl zur Begründung das Wort. Frageſteller Stadtv. Perl: Meine Damen und Herren! Die Anfrage iſt zum Teil ſchon in der eege Sitzung beſprochen worden; ſie hat auch ſchon zum Teil ihre Erledigung gefunden. Dieſe Erledi⸗ gung fand ſie durch eine von mir einberufene Pro⸗ teſtverſammlung, welche ich in meiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Verbandes Charlottenburger Be⸗ kleidungsgeſchäfte geleitet habe und wozu auch die Kohlenſtelle Groß⸗Berlin eingeladen war. In der Auslegung dieſer Frage ſtehe ich, wie es ſich erwieſen hat, nicht allein, denm gelegentlich der Beſprechung dieſer Proteſtverſammlung äußert ſich die Fachpreſſe ähnlich, wie ich es hier voriges Mal ſchon getan habe.“ U. a. ſchreibt die „Deutſche Konfektion“: „Es widerſpricht allem ſozialen Empfinden, dem kleineren Geſchäftsmunne gegenüber den kapitalkräftigeren (Großbetrieben durch ſolche ungleiche Behandlungs⸗ weiſe in ſo augenfälliger Weiſe zunahe zu treten.“ Meine Damen und Herren, es iſt traurig, wenn man der Kohlenſtelle Groß⸗Berlin hier öffentlich den Vor⸗ wurf macht, daß ſie in ſo augenfälliger Weiſe die großkapitaliſtiſchen Betriebe begünſtigt hat. Der erſte Teil der Verfügung iſt inſofern aufgeklärt worden, als die Kohlenſtelle Groß⸗Berlin kurz nach dieſer Proteſtverſammlung eine Bekanntmachung erließ, die keinen Zweifel mehr, wie ſie ſich ausdrückte, auf⸗ kommen laſſen ſollte, daß auch die Großbetriebe nun⸗ mehr nicht in der Lage ſein würden, den gelieferten Strom verwenden zu dürfen, auch dann nicht, wenn ſie ſich dieſen Strom ſelbſt herſtellen ſollten. Der zweite reſp. der letzte Teil der Verfügung aber, der die Sicherheitsbeleuchtung angeht, iſt auch heute noch nicht aufgeklärt. (Unruhe.) Iluch heute wiſſen die Gewerbetreibenden nicht, wie die Sicherheitsbeleuchtung gemeint iſt; ſie wiſſen nicht, ob ſie verpflichtet ſind, den Strom von 6 Uhr an abzuſtellen, nachträglich die Sicherheitsbeleuchtung zu brennen oder es zu unterlaſſen. Nun har ſich der Magiſtrat auf den Standpunkt geſtellt, daß eine Notbeleuchtung nach 6 Uhr abends erl „ allerdings nur anz geringer Kerzen⸗ erlaubt ſei, allerdings in ganz gering zen⸗ die Dinge ſer mn dieſer ſtärke. (Steigende Unruhe.) bitten, 10 behen mein einenes Wort 4.4 meh. 4 Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel: Meine Herren! Der Kollege Perl Lerſtcht ſei cigees Wort 2 2 mehr: (Heiterkeir und Zuruf: vo oder peee, ich bitte um Ruhe! Stadtv. Perl (Jortfahrend)e was daran lächerlich iſt, aber es iſt Tatſache iſt auch, daß gerade, wenn Angelegenheiten zu ſprechen haben, allgemeine Unterhaltung breit voftt — Zuruf von anderer Seite: Das war 900 Ottober 110 ſonſt die emdmerſſamteit umwergleichiich aroßer zu ſein ſcheint, wenn es ſich um andere Dinge handelt, namentlich bei den Reden, welche zum Fenſter hin⸗ aus gehalten werden und die doch wirklich nicht ſo wichtig ſind. (Lachen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel: Kere gollege Perl, dieſe Ausführung iſt ein Angriff auf die Un⸗ parteilichkeit des Vorſitzenden. Ich muß, auch im Namen der beiden Kollegen, die mit mir hier den Vorſitz führen, dieſen Angriff als unberechtigt zu⸗ rückweiſen. Selbſtverſtändlich haben die Vorſitzen⸗ den die Pflicht, auch für Ruhe zu ſorgen; ſoweit es meine Perſon und die meiner Kollegen angeht, tun wir das in ganz gleichmäßiger und in ganz unpar⸗ teiiſcher Weiſe. Ich bitte alſo, eine derartige An⸗ zweiflung hier nicht laur werden zu laſſen. (Bravo!) Stadtv. Perl (fortfahrend): Ich habe nur feſt⸗ geſtellt, was feſtzuſtellen war. Ich könnte auch Be⸗ weiſe dafür vorbringen, daß tatſächlich ſich oſtentativ Unruhe bemerkbar macht, wenn von unſerer Seite geſprochen wird. (gumſ⸗ Aber nicht heute!) 2 Aber es handelt ſich ja nicht bloß um die Unterhal⸗ tung: ich kann auch feſſtellen, daß auch andere Mit⸗ tel angewandt werden, um uns unſere Tätigkeit zu erſchweren, z. B., wenn wir eine Anfrage einbrin⸗ gen, wird, abwohl der Herr Oberbürgermeiſter er⸗ flärt, er ſei zu ſofortiger Beantwortung bereit, ſofort ein Antrag von einem Unterſtaatsſekretär auf der Bildfläche erſcheinen, um dieſe Anfrage von der Tagesordnung abzuſetzen und auf die Sben 2 zu vertagen. (Stadtv. meher 2 Scmdewallt gocſt ſchaupe unparteilichteit)) Ich weiß nicht, ob e8 geſamaawod i i 9 Weiſe bohandelt ären, daß wir von