462 Sitzung am 1. würde. Hätten wir das gewußt und dieſe beiden Ver⸗ teilungen zuſammengeworfen, ſo daß wir im ganzen über 11 000 bis 12 000 Lederſohlen verfügten, ſo hätte das auch an den Verteilungsſchwierigkeiten nichts geändert. Aber auch eine Verteilung an die mi n d erbe⸗ mittelte Bevölkerung war bei dieſer Menge un⸗ durchführbar. Wenn ich zu dieſer minderbemittelten Bevölkerung diejenigen Mitbürger rechne. die ein Einkommen bis zu 6000 ℳ haben — und ich glaube, darin werde ich mich mit der Verſammlung in Ueber⸗ einſtimmung befinden —, ſo hätten wir über ⅝ un⸗ ſerer Bevölkerung, alſo annähernd 280 000 Ein⸗ wohner, bedenken müſſen. Auch das war undurch⸗ führbar. Es lag die Frage nahe — und wir haben ſie ſelbſtverſtändlich auch geprüft —, ob wir die Leder⸗ ſohlen auch an diejenigen verteilen ſollten, die Kriegs⸗ unterſtützung erhielten. Auch dafür reichten ſie bei weitem nicht aus. Die Zahl derjenigen, die Kriegs⸗ unterſtützung empfingen, war durchſchnittlich 30 000, ohne Angehörige. Rechne ich nur die doppelte Zahl einſchließlich Angehörigen, ſo hätte ich die 8000 Sohlen unter 60 000 Perſonen verteilen müſſen. Das hätte ſelbſtverſtändlich zu ſehr großen Mißhelligkeiten geführt. Ich möchte noch darauf aufmerkſam machen, daß die Kriegsunterſtützungskommiſfionen für die Schuhverſorgung der Kriegsunterſtützten damals in anderer Weiſe ausreichend oder wenigſtens ſo gut ge⸗ ſorgt haben, wie es bei dem damaligem Angebot von Schuhen möglich war. Eine Verteilung an die Kriegsbeſchädigten kam nicht in Frage, da für dieſe von der Militärverwaltung geſorgt werden mußte und auch geſorgt worden iſt. Wir haben uns deshalb damals entſchloſſen, dieſe Sohlen an die ſtädtiſchen Arbeiter. Angeſtellten und Beamten zu verteilen. Außerdem ſind bei der erſten Verteilung auch die Lehrkräfte berückſichtiat worden. Nur bei der zweiten Verteilung der 3000 Sohlen konnten die Lehrkräfte nicht mehr berückſichtigt wer⸗ den. Ich glaube, Sie werden mit mir darin über⸗ einſtimmen. daß wir unſere ſtädtiſchen Arbeiter, un⸗ ſere Angeſtellten und auch unſere Beamten mit wenigen Ausnahmen zu der minderbemittelten Be⸗ völkerung rechnen mußten. (Zuruf: Und die Lehrer?) — Herr Stadtv. Otto, die Lehrer ſind bei der erſten Verteilung auch berückſichtigt worden; ſelbſtverſtänd⸗ lich rochne ich auch ſie zu den Beamten und damit auch zu den Minderbemittelten hinzu. Sie werden mir zugeben, ſo mißlich es auch war, daß wir bei der Verteilung die geſamte minderbemittelte Bevölkerung 2 bedenken konnten. So haben wir denn einen Weg eingeſchlagen, der zu berechtigten Klaaen wohl nicht Anlaß geben konnte. (Auf Antrag des Stodtv. ſprechung der Anfrane beſchloſſen.) teill worden ſeien, 47. 5 der 4. 1.4 d 7 eben angeführt 2 ge Klick wird die Be⸗ ſi Oktober 1919 der Bedürftigkeit nach Lederſohlen⸗ Wir haben es aber bisher nicht verſtehen können, glauben es jetzt jedoch ganz gern, daß das Gerücht, das in der Stadt verbreitet iſt, eine gewiſſe 25 . . hat, daß die Beamten bei verſchiedenen Gelegenheiten bevorzugt werden. Herr Direktor Badtke hat das auch zuge⸗ geben. Er hat im Eingange ſeiner Rede geſagt, daß zu verſchiedenen Malen dem Magiſtrat Artikel zu⸗ gewieſen wurden, die ſich nicht für eine allgemeine Verteilung eigneten. Aber gerade das hat das Ge⸗ rücht in der Stadt aufkommen laſſen, daß die Be⸗ amten nicht nur in bezug auf Lederſohlen, ſondern auch in anderer Weiſe bevorzugt würden, und ich glaube, der Magiſtrat hätte beſſer getan, wenn er die Verteilung ſo vorgenommen hätte, wie wir es ge⸗ wünſcht hätten. Er hätte ruhig bei den Unterſtützungs⸗ kommiſſtonen anfragen können, und ich alaube, er hätte eine ganze Menge Kriegerfrauen gefunden, die bedürftiger waren als die Beamten des Magiſtrats. Wenn ſie auch nicht gerade zu den Bemittelten ge⸗ hören, ſo ſind doch aber die Teuerungszulagen, die ſie von uns bekommen haben, ſo ausreichend be⸗ meſſen geweſen, daß tatſächlich ein großer Unterſchied zwiſchen den Beamten und den Minderbemittelten, d. h. den Kriegerfrauen, gemacht werden könnte. Ich glaube, der Magiſtrat hätte ſich ein Verdienſt er⸗ worben, wenn er dieſe Kreiſe bei der Verteilung be⸗ rückſichtigt hätte. Wir können es nicht verſtehen, daß der Magiſtrat hier in erſter Linie Beamte und Lehrer genommen hat. Ich habe ſchon vorhin geſagt, daß die Unterſtützungskommiſſionen gern bereit geweſen wären, dabei zu helfen, und da ich ſelbſt Leiter einer Unterſtützungskommiſſton bin, ſo glaube ich, hätten wir ohne weiteres die Zahl der Bedürftigen in den 10 Unterſtützungskommiſſtonen herausgefunden, ſo daß wenigſtens ein Teil der Lederſohlen auf dieſe entfallen wäre. Die 11 000 Lederſohlen haben ge⸗ mügt, die Beamtenſchaft nicht nur einmal, Keane zweimal, auch dreimal zu verſorgen. (Zuruf.) — Der ſtädtiſche Beamten⸗ und Arbeiterſtab beträgt etwa 4000 Perfonen, ſo daß ungefähr dreimal Leder⸗ ſohlen verteilt ſein müſſen. In Zukunft wird das nicht mehr vorkommen: denn die Lederſohlen ſind ſo 7 ſteuer geworden, daß dem Magiſtrat wahrſcheinlich keine mehr zur Verfügung geſtellt werden. Aber wir möchten an den Magiſtrat noch einmal die Bittre richten, bei der Verteilung ſolcher Artikel, die ihm zugewieſen werden, wenigſtens umſchichtig zu ver⸗ fahren, damit alle Kreiſe der Minderbemittelten ein⸗ , geh, . geer Deler Tee s 2— Kec hätee. daſ auch ande Gn ſkommt wie in der Stadtv. Klick: Meine Herren! Es hat ſcch gier ſnd daß um einen Poſten von 11 000 PVaar Sohlen gehandelt. Ich glaube nicht, daß die ſtädtiſche Beamten⸗ uns Kreiſen Arbeiterſchaft 11 000 Köpfe ſtark iſt. Unſerer Mei⸗ ſelbſt nung nach hätte doch wenigſtens die Bedürftigkeit ge⸗] prüft werden müſſen, wenn auch ſchließlich nicht ee e at