Stadtv. Dr. Broh (perſönliche Bemerkung): Herr Dr Frentzel läßt es ſich immer angelegen ſein, mir ein kleines Privatiſſimum zu halten; zuerſt dar⸗ über, wie der Magiſtrat ſich zur Stadtverordneten⸗ verſammlung zu ſtellen hat, was ich angeblich nicht wüßte, (Heiterkeit und Zurufe) und jetzt wiederum über naturwiſſenſchaftliche Dinge. Ich freue mich ja, in ihm einen Arzt unter uns zu ſehen. ſitzer iſt. (Heiterkeit und Zuruf: Auch das!) Aber ich glaube doch, daß es ſich nicht um Dinge ſo wiſſenſchaftlicher Art hier handelt, (Zuruf: Das glauben Sie niel) wie die Herren natünlich ſich gern hier vor machen wollen, ſondern daß es ſich um einfache Dinge han⸗ delt, die jeder Menſch verſteht, (Zurufe: Perſönlich!) weil ſo ziemlich jeder Menſch eſſen und trinken muß, lieber Herr Dr Frentzel, Sie ſowohl wie ich. (Heiterkeit. — Glocke des Vorſtehers.) — Ia, das iſt rein perſönlich — — (Zuruf und Heiterkeit.) Noch eins möchte ich ſagen. Ich habe geradezu ſtändig. Tag und Nucht faſt, Viſiten im Kranken⸗ hanſe aemacht, weil ich mit einer ganzen Reihe von Aſſiſtenten in verſchiedenen Krankenhäuſern befreun⸗ det war, und weiß ganz genau, daß das, was uns hier Herr Dr. Frentzel erzählt hat, (Vorſteßer Dr Borchardt: Sie überſchreiten den Rahmen der perfönlichen Bemerkung!) einfach nicht ſtimmi. Stadtv. Stkaller (perſönliche Bemerkung): Meine Damen und Herren! Ich hätte ſelbſt darauf verzichtet. im Rahmen einer perſönlichen Bemer⸗ kung auf die Aeußerungen des Kollegen Dr Broh anrückankommen wenn er nicht noch Mitalied der Partei der Unabhänoiaen wäre mit der wir immer⸗ hin einiae aeiſtige Zuſammenhänae haben. Herr Dr Broß hat aemeint in bezug auf meine Ausführun⸗ aen und bat das auf unſere ganze Nortei bezogen. daß wir uns durch Mänchen um die Beſchlüſſe, die wir ge⸗ faßt haben, drücken wollen. (Stadtv. Dr Broh: Schr richtig!) Erſtens iſt mir nicht bekannt, daß hier ein Beſchluß in dieſer Richtuna ocfaßt worden iſt. Außerder ſind wir nie ſo ſaniſch daß wir Beſchlüſſe nur des⸗ weaen durchführen. um bloß dem Wortlant zu ge⸗ nügen. Herr Dr Broß mag andere Anſchaunnaen haben. Der frühere königliche Juſtizrat Dr Broh, Situng am 15. Ottober 119 Ich hatte geleſen, daß er Fabrikbe⸗ der früher Mehrheitsſozialiſt war und noch der konſervativen Partei angehört hat, (Hört! hört! und Heiterkeit) vorhe der nachweislich ſtets die Artikel geſchrieben hat, die ſeiner jeweiligen Geſinnung entſprachen, mag der Anſicht ſein, daß man ganz konſequent das, was man einmal geſagt hat, halten muß. (Heiterkeit.) Wir ſind jederzeit perſönlicher Belehrung zugänalich. Deshalb habe ich die Ausführungen machen müſſen, die ich vorhin gemacht habe. Stadtv. Dr. Frentzel (perſönliche Bemerkung): Ich möchte nur feſtſtellen, daß es Herr Kollege Broh wieder fertig bekommen hat, bei gelegentlichen Krankenhausviſtten mehr zu lernen als jemand, der viele Jahre als Krankenhausarzt tätig geweſen iſt und weiß. daß ſeine Anſchauungen von ſämtlichen Krankenhausärzten geteilt werden. Stadtv. Dr Broh (perſönliche Bemerkung): Ich habe nicht mehr gelernt, als Herr Dr Frentzelrl. (Zuruf und große Heiterkeit) als Herr Dr. Frentzel bei ſeiner Krankenhaustätiakeit gelernt hat. Ich habe nur feſtaeſtellt, daß das, was er ausaeführt hat, nicht den Tatſachen entſpricht. Man kann etwas lernen, man kann es nachher aber, parteipolitiſch zugeſtutzt, einſeitig gefärbt vortragen. (Sehr richtign) Das iſt der Unterſchied. Nun wurde hier von Herrn Skaller ſogar die Bepauptuna aufgeſtellt, daß ich nicht nur den Mehr⸗ beitsſofaliſten anachört habe. was allerdings ſtimmt — ich war ungefähr 20 oder 25 Jahre Mehr⸗ heitsſozialiſt, aus dem einfachen Grunde. weil es damals nur eine Mehrheitsſozialdemokratie aab. Er bat ſich aber 1anht. die Beßanntuna aufanſtellen. ich wäre ſogar Mitglied der konſervativen Partei ae⸗ weſen. Ich will hier keine ſcharfen Töne darüber reden, daß das Verleumdung oder dergleichen iſt — (Glocke des Vorſtehers) Rormteſer Dr Borchard“ (unterbrechend): Ich muß Sie bitten, derartige Ausdrücke zu unterlaſſen. (Stadtw. Dr Sroh: „Nicht“, habe ich geſagtt) — 2 — Ich mnn Sie bitten, derartige Ausdrücke auch in der negotiven Form zu unterlaſſen. % v. Gcace. iſt das parlamentarich. (srta ſondern ich will nur damit rechnen, daß chlich n1 zu den ſich oberfläch Leuten gehört.