502 Sioung am 16 Otsbe⸗ 101 Stadtv. Pein (zur Geſchäftsordnung): Ich be⸗ antrage die Beſprechung. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Stadtv. Pein: Meine Damen und Herren! Ich muß doch kurz auf die Ausführungen des Herrn Studtrats erwidern. Er ſagte zunächſt, es wäre eine Herabſetzung der Menge auf die Hälfte erfolgt; das iſt aus dem amtlichen Material nicht erſichtlich. Ich finde, daß die Belieferung der jüdiſchen Bevöl⸗ kerung vom 3. März 1919 bis 31. Auguſt jedes⸗ mal in der Rubrik mit % angegeben worden iſt, d. h. ſo viel wie 250 g der ausgegebenen Menge. Ich kann alſo nicht erſehen, worin die Herabſetzung auf die Hälfte beſtehen ſoll. (Zuruf des Stadtrats Aug u ſtin: In der Woche vom 23. bis 29. 6., in der Woche vom 30. 6. bis 6. 7., in der Woche vom 7. bis 13. 7. uſw.1) — Gewiß, Herr Stadtrat, das trijft in gewiſſem Sinne zu, aber nicht für die ganze Zeit des nachge⸗ wieſenen Halbjahres. Das ſind nur 5 Wochen und zum großen Toil fallen dieſe 5 Wochen in die Ferien. (Zurrte) — Ich habe 26 Wochen, alſo ein halbes Jahr durch⸗ geſehen. (Erneute Zurufe — Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel (unterbrechend): Ich bitte, nicht in Zwiegeſpräche eintreten zu wollen. Stadtv. Pein (ſortſahremd): Nun joll das Ge⸗ frierfleiſch günſtiger ſein als das Friſchfleiſch. m iſt eine etwas gewagte Behauptung. Es einzelnen Fällen zutreffen, daß das oaſctee. wenn es in der Qualität beſonders hochwertig iſt beſſer ſein lann als das Friſchfleiſch; das will ich ohne weiteres zugeben. Aber es iſt doch gar nicht bewieſen, daß es ſo iſt; das trifft doch jedenfalls für die Geſamtheit des Gefrierfleiſches nicht zu. Dann die Vorderviertel, die rituellen Juden nähmen nur die Vorderviertel und verzichteten auf das 4 Fleiſch der Hinterviertel! Ich meine, warum Lachen. ) Geben Sie ihnen doch auch das beſſere greſc er Hinterteile. Die materielle Bevorzugung hat beſtanden und wird vom Herrn Magiſtratsvertreter auch zugegeben. Ich habe Ihnen das an den Zahlen vorgerechnet, und Sie können ſich ja jederzeit die Mühe machen, der ich mich unterzogen habe, um das Material ſtatiſtiſch zu bearbeiten. Eine materielle Bevor⸗ zugung hat in ganz bedeutender Weiſe ſtattgefunden. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Frentzel: Das Wort iſt nicht weiter verlangt; ich ſchließe die Beſprechung. Damit iſt die Tagesordnung der heutigen Sitzung erſchöpft. Ich teile noch mit, daß Einwendungen gegen die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes nicht erhoben worden ſind. Ich ſchließe die Sitzung. (Schluß 10 Uuhr 57 Vmuten)