530 iſt, daß das von Stadt wegen gegeben werden kann, ſo würde zu empfehlen ſein, daß wir das unter Um⸗ ſtänden von dem Kohlenverband auf Koſten der All⸗ gemeinheit in Charlottenburg frei bekämen. Selbſt wenn die Allgemeinheit heute ſo knapp mit Feuerung beſtellt iſt, ſo wird es ihr, glaube ich, nicht allzu wehe tun, wenn ſie von dem Wenigen, was ihr geliefert wird — denn es kann nur wenig ſein, was an die Barackenbewohner abgegeben werden müßte —, noch einen kleinen Prozentſatz abgibt. Wenn auch nur ſehr wenig abgeliefert wird, ſo wird doch immer ein ganz Teil zuſammenkommen, das den Baracken⸗ bewohnern zur Verfügung geſtellt werden kann. Ich möchte deshalb, wie ich ſchon vorher ſagte, den Magiſtrat erſuchen, hilfsbereit zuzugreifen und den Leuten, ſoweit ſie in Baracken wohnen, eine Zubuße von 5 bis 10 hl oder auch mehr Feuerungs⸗ material zu geben. Stadtrat Dr. Fiſcherr: Meine Damen und Herren! Die Frage, ob die Inhaber von Baracken⸗ wohnungen bei der Kohlenzuweiſung beſonders zu behandeln ſind, hängt davon ab, ob in den Baracken tatſächlich eine ſtärkere Abkühlung ſtattfindet und ein erhöhtes Wärmebedürfnis beſteht. Das iſt bis⸗ her noch nicht feſtgeſtellt worden. Die Hochbauver⸗ waltung hat ſich bemüht, die Baracken ſämtlich ſo herzurichten, daß ſie den Wohnungen in einem frei⸗ ſtehenden Hauſe möglichſt gleichzuſtellen ſind. Auch in den in den Anträgen genannten Baracken in der Osnabrücker und Quedlinburger Straße ſind neuer⸗ dings doppelte Wände eingerichtet worden und be⸗ ſondere Vorkehrungen getroffen, damit keine Ab⸗ kühlung vom Boden her ſtattfindet. Außerdem ſind die Doppelfenſter bereits angekommen und werden in nächſter Zeit angebracht. Es muß alſo zunächſt abgewartet werden, ob eine beſondere Behandlung der Barackenwohnungen notwendig iſt. Für den Fall, daß ſich dieſe Nowendigkei her⸗ Zusſtellen ſollte, haben wir bereits bei dem Kohlen⸗ verband einen Beſchluß herbeigeführt, der dahin geht, daß die Inhaber von Barackenwohnungen eine be⸗ ſondere Zuweiſung von Koks erhalten können, und zwar wird ſich die Zuweiſung nach Prüfung des Einzelfalles nach dem Bedürfnis richten. Der Ma⸗ giſtrat hat in dieſer Richtung verhältnismäßig freie Hand. Ich glaube, den Wünſchen des Herrn An⸗ tragſtellers iſt dadurch Rechnung getragen. Die weitere Frage, ob etwa die Stadt dieſe Mehrkoſten übernehmen ſoll, ißt nicht ſo einfach zu beantworten. Man muß ja wohl grundſätzlich davon ausgehen, daß die Mehraufwendungen, die durch Zuweiſungen auf Sonderkarten entſtehen, von den Betroffenen getragen werden müſſen. Wenn ſich aber herausſtellen ſollte, daß die Wohnungen bezüg⸗ lich des Wärmebedürfniſſes und der Beſchaffenheit ganz beſonders unter dem Durchſchnitt liegen, ſo müſſen wir, glaube ich, die Frage prüfen, in welchem Umfange ſich die Stadt hier noch mit der Koſten⸗ frage befaſſen muß. Jedenfalls iſt aber vorläufig dem in erſter Linie geäußerten Wunſche, eine Son⸗ 5 derzuweiſung an Koks zu geben, für den Notfall be⸗ — Rechnung getragen. (Auf Antrag des Stadtv. Bade ſoh die Be⸗ an der Anfrage.) Stadtv. Bade: Ich würde nicht die 4. a lfenſte Augehracht ſind, aber Kaben, wenn nicht in gewiſſer Weiſe be⸗ Außerdem iſt unterha der 12 Sitzung am 29. Oktober 1919 zweifelt worden wäre, daß Wohnungen in den Baracken ſtärker der Abkühlung unterliegen als in feſten Häuſern. Wir in der Hochbaudeputation haben die Baracken beſichtigt und alles mögliche ver⸗ ſucht, ſie gegen Kälte zu ſchützen. Aber in der Hoch⸗ vaudeputation war doch die Auffaſſung vertreten, daß wir nicht alles tun könnten, daß wir z. B. die Dächer nicht nochmals unterziehen könnten, und deshalb waren die Sachverſtändigen, die im Felde waren und in den Baracken gewohnt doch im allge⸗ meinen der Auffaſſung, daß ſie ſehr durchkühlen würden. Aus dieſem Grunde ſtanden wir auf dem Standpunkt, möglichſt alles anzuwenden, was die Leute gegen allzu große Kälte ſchützen könnte. Wenn von dem Herrn Vertreter des Magiſtrats nach der Richtung bereits Vorſorge getroffen iſt, daß man jedoch erſt abwarten will, ob die Durchkühlung ſich wirklich ſo bemerkbar macht, und daß man auch im Kohlenverband Groß⸗Berlin darüber geſprochen hat, daß ſofort eingeſchritten werden ſoll, ſo möchte ich doch bitten, daß man das unbedingt im Auge behält, weil es für eine ſo große Verwaltung ſehr ſcl wierig iſt, hier ſofort einzugreifen, und wir dann ſchließlich mit der Lieferung viel zu ſpät kommen. Aber wenn das ſchon eingeieitet iſt, ſo freue ich mich um ſo mehr, daß wir mit dieſer Anfrage ein klein bißchen zu ſpät gekommen ſind. Aber ich hoffe, daß dieſe Anregung dazu beitragen wird, die Bevölke⸗ rung ein klein wenig beſſer zu ſtellen. Ich glaube, daß, auch wenn wir unter Umſtänden ein klein wenig von der Feuerung abgeben, die wir ſelbſt beziehen könnten, wir trotzdem nicht mit ihnen tauſchen würden. Stadtbaurat Seeling: Ich möchte konſtatieren, daß ich ſelbſt Gelegenheit genommen habe, in den letzten Wochen, in denen wir eigentlich erſt in die Herzperiode eingetreten ſind, perſönlich die ver⸗ ſchiedenen Baracken zu beſuchen und mich bei den Leuten, die darin wohnen, zu erkundigen, wie weit ſie zu klagen haben. In den Baracken, die wir an Stelle der Kloſterbraucrei aufgebaut haben, und an denen die Winterfürſorge z. 3. noch nicht getroffen iſt, wie dies z. B. an den Baracken in der Spiel⸗ hagen⸗ und Osnabrücker Straße der Fall iſt, wurde mir von den einzelnen Parteien über die gute Heizung der einzelnen Räume geradezu begeiſterte Anerkennung ausgeſprochen, trotzdem ich gerade da in Sorge war, daß die von dem Generalunternehmer dort gelieferten Oefen reſp. Herde ihre Schuldigkeit nicht tun würden. Sie erklärten — wir hatten ja auch ein paar kalte Tage —: wir heizen über⸗ 10 die Zimmer nicht, wir kommen ſchon mit unſerem Herd aus. Alſo die Bedenken, die in 4 Der HSochbaudepu⸗ 2 2 hache 10 der in der wir 77 2 — aupt noch nicht mit der Heizung zu rechnen hattern, geltend gemacht wurden, wiberlehen ſich, glaube ich. In der Osnabrücker und in der Spi lhagenſtra ſind alſo, wie der Herr 1 2 die wände noch einmal iſoliert, d. h. mit “ wänden und mit Hohlräumen v äußeren Teilen eine vollſtändi ſchlagen, die mit Wärmeiſoli faſſe Erddamm beinahe bis zur K verſehen iſt. Außerdem we deß wir Doppelfenſter