Sitzung am 12. November 1919 gebäude obliegt. Es wäre vielleicht zu erwägen, ob nicht dieſe Heizer, die halbtägig beſchäftiat werden, zum Teil wenigſtens aleichzeitiag das Amt eines Schuldieners verſehen können und damit zu Voll⸗ arbeitern gemacht würden. Aus allen dieſen Gründen, aber auch wegen der Anträge, die uns erſt in dieſem Augenblick bekannt geworden ſind, bitte ich namens meiner Freunde, die Vorlage an einen Ausſchuß zu verweiſen. Magiſtratsrat Dr Stolze: Meine Damen und Herren! Es ſind von den Herren Vorrednern eben ſo viele Detailfragen berührt worden, daß ich tat⸗ ſächlich glaube, daß die ſämtlichen Fragen von der Hochbauverwaltung hier im Plenum nicht genügend geklärt werden können. Ich würde es infolgedeſſen auch dankbar begrüßen, wenn die Sache einem Aus⸗ ſchuß überwieſen werden könnte. Stadtv. Horlitz: Meine Damen und Herren! Wir ſchließen uns dem Antrage auf Ausſchußbera⸗ tung an. (Zurufe.) Da wir die Sache eingehend im Ausſchuß beraten werden, kann ich mir ein Eingehen auf die Details erſparen. Auch wir haben einiges in bezug auf die Begründung, die der Vorlage beigegeben iſt, zu mo⸗ nieren. Ich möchte Sie infolgedeſſen bitten, die Vorlage einem 11gliedrigen Ausſchuß, mit dem wir uns auch zufrieden geben, zu überweiſen. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Vorſteher Dr Borchardt: Die Vorſchläge für die Mitglieder dieſes Ausſchuſſes bitte ich dann ein⸗ zureichen. Wir kommen zu Punkt 6: Vorlage betr. Betrieb der Wärmehalle Charlotten⸗ burger Ufer 49. — Druckſache 253. Zu dieſem Punkte der Tagesordnung liegt ein Antrag Karrer vor: Die Stadt hat den Betrieb halle ſelbſt zu übernehmen. Stadtv. Meyer n: Meine ſehr geehrten im Namen meiner Frak⸗ der Wärme⸗ Maaiſtrats zuſtimmen. Wir haben es mit Freu⸗ üßt, namentlich im Hinblick auf den den rer Anfrage in der oeritz, erwähnt, daß im 553 einen transportablen Kochherd vorzuſehen. Denn wenn der Winter das halten ſollte, was er augen⸗ blicklich verſpricht, nämlich daß er lange anhalten und ſtreng werden wird, ſo ſind wir der Anſicht, daß unter allen Umſtänden und mit allen Mitteln dafür geſorgt werden muß, daß für unſere notleidende Be⸗ völkerung die Wärmehallen in Betrieb gehalten 2 werden. Stadtv. Frau Zucker: Auch meine Freunde ſind natürlich mit der Einrichtung der Wärmehalle ſehr einverſtanden. Im Gegenſatz zu dem Herrn Vorredner haben wir aber aus der Vorlage nicht erſehen können, daß die Wärmehalle ſchon jetzt ge⸗ öffnet iſt, und wir haben natürlich ſehr bedauert, daß in der jetzigen Zeit bei der großen Kälte und dem Schneefall den Wärmebedürftigen noch kein Unterſchlupf geboten iſt. Wir hoffen, daß es mög⸗ lich gemacht werden kann, die Wärmehalle vor dem 1. Dezember in Betrieb zu nehmen. Im Gegenſatz zu der Vorlage glauben wir auch, daß in dieſem Jahre die Wärmehalle ganz entſchie⸗ den mehr in Anſpruch genommen werden wird als in den vergangenen Jahren. Selbſt wenn wir das Glück haben ſollten, daß der Winter nicht weiter ſo ſtreng bleibt, wie er augenblicklich iſt, ſo wird doch wahrſcheinlich wegen des großen Kohlenmangels bei vielen Leuten und vielleicht auch in Kreiſen, die ſonſt Wärmehallen nicht aufzuſuchen pflegten, das Bedürfnis vorhanden ſein, irgendwo ein warmes Plätzchen zu finden. Deshalb bitten wir, jedenfalls dafür Vorſorge zu treffen, daß, wenn ein ſtärkeres Bedürfnis eintreten ſollte, auch noch andere Wärme⸗ hallen zur Verfügung ſtehen. Vor allen Dingen möchten wir bitten, Vorſorge zu treffen, daß für Frauen und Kinder, die vielleicht die Wärmehalle in Anſpruch nehmen werden, ein angemeſſener Raum zur Verfügung geſtellt wird; denn es wird für Frauen und Kinder wahrſcheinlich nicht immer angenehm ſein, ſich zuſammen mit den dort weilen⸗ den Männern aufzuhalten. Was nun den Koſtenanſchlag betrifft, ſo woll⸗ ten wir um Auskunft darüber bitten, wie ſich die Koſten von 3900 ℳ, die für Löhne und Verſiche⸗ rungen ausgeworfen find, verteilen und wieviel da⸗ 8 0 Außerdem ſcheinen uns die 300 ℳ für Freiportionen unter den heutigen von auf die Löhne entfällt. Verhältniſſen entſchieden zu gerina an ſein, und wir würden den Antrag ſtellen, dieſe 300 ℳ. zum min⸗ deſten zu verdoppeln. Stadtv. Dr. Löwenſtein: Meine Freunde werden ſelbſtverſtändlich dafür eintreten, daß beſchleuniat Wärmehallen in Betrieb geſetzt werden. Wir haben n der Vorlage nur den Wunſch, daß der Betrieb der Wärmehallen in eigene Regie übernommen und nicht weiter der Berliner Frauenverein damit betraut wird. Damit ſoll kein Mißtrauensvotum gegen den Berliner Frauenverein zum Ausdruck gebracht wer⸗ den, ſondern wir ſind der Meinuna, daß agerade die ſteigenden Bedürfriſſe in bezua auf ſoziale Fürſorae und durch eiaene ſtädtiſche Maßnahmen das, was an ſozialen Nöten und ſozialen Verpflichtungen zu be⸗ friedigen iſt, allein geleiſtet werden müſſen, da der FTrauenverein in dem Maße, wie es vordem aeſchehen Ich 7 . imſtande ſein wird, dieſe Pflicht len. Der Frauenverein, der auf die private anacwieſen iſt, wird mehr oder weniager maen ſein, in allen Fragen wirtſchaft⸗ er wieder auf die Stadt zurückzu. um die Stadt die Einrichtung