ſchreibt: ja, lieber Noske, Sie haben doch geſchrieben, Sie wollten die Koſten begleichen. 5 (Rufe: Wortlaut vorleſen!) — Sie können mir das wirklich ſchon glauben! (Diderſpruch und Zurufe.) — Nein? Glauben Sie es nicht? (Erneute lebhafte Zurufe. — Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Dr. Borchardt: Ich bitte noch ein⸗ mal, den Redner nicht dauernd Die Rede dauert ſonſt wirklich erheblich länger. Stadtv. Dr Broh (fortfahrend): Alſo es heißt hier — (Redner ſucht in den Akten. — Zuruf: Sie brauchen nur die Ueberſchrift zu ſuchen: Lieber Noske! — (Große Heiterkeit.) — es kommt ſchon! Alſo: durch Rohrpoſt am 20. Januar. (Erneute lebhafte Zurufe.) — Laſſen Sie doch dieſe wirklich etwas kindlichen Zwiſchenrufe, die die Sache nicht fördern. — (Heiterkeit.) Alſo durch Rohrpoſt ſofort: „An den Herrn Ober⸗ befehlshaber der regierungstreuen Truppen bei Berlin“ — das iſt der Titel, den er ſich angemaßt hatte — „Reichskanzler, Wilhelmſtraße:“ Durch die Verfügung (Wiederholte Zurufe) — Herr Meyer, wenn Sie fortwährend unter⸗ brechen, ſo iſt es doch einfach unmöglich, etwas vor⸗ zuleſen.. (Große Heiterkeit.) Ich möchte doch bitten, daß Herr Meyer ſein Tem⸗ perament ein wenig zügelt 2 (Heiterkeit) 8 und hier m niaſſens vor dem Schreiben des Herrn Obe ſeines Freundes, ſo viel kann. Sitzung am 12. November 1010 zu unterbrechen. es Schreiben im Zuſammen⸗ 4 Charlottenbura, Schloßſtraße, zu Laſt en der Reichskaſſe geht und bei der dor⸗ tigen Stelle zu (Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Dr Borchardt (unterbrechend): Herr Kollege Broh, darf ich Sie bitten, ſich an die Sache zu halten. (Zuruf des Stadtv. Dr Broh.) — Herr Kollege, ich ſpreche jetzt. — Darf ich Sie bitten, ſich etwas an die Sache zu halten: Ueber⸗ nahme des Wachtzuges der Einwohnerwehr. Da⸗ bei dürfen Sie natürlich auf die Entſtehung der doch, nicht zu weit abzuſchweifen; Sie ſprechen jetzt, ſoweit ich ſehen kann, von der Volkswehr. Stadtv. Dr Broh (fortfahrend): Darf ich dem Herrn Stadtverordnetenvorſteher erwidern: es han⸗ delt ſich darum, daß wir über ½ Million bewilligen ſollen. Aus der Vorlage geht noch nicht einmal ganz klar hervor, ob das nun für die Zukunft ge⸗ meint iſt oder aber für die Vergangenheit. Aus dem Schluß iſt u entnehmen, daß gemeint iſt: auch für die Vergangenheit, alſo in bezug auf die Beträge, über die ich augenblichlich gerade ſpreche. Denn es ſteht hier in der Vorlage: Ein Antrag auf Erſtattung der durch die Einrichtung und Verwaltung der Einwohner⸗ wehr entſtandenen Koſten iſt bereits an den Reichswehrminiſter . . . gerichtet worden. Bei einer etwaigen unbefriedigenden Auskunft be⸗ hält ſich der Maaiſtrat vor, gegen Staat bzw. Reich den Klageweg zu beſchreiten. Hieraus entnehme ich, daß die 537 505,60 ℳ ſich, wie es auch nach meiner Anſicht kaum anders möa⸗ lich iſt, auch aus den Beträgen zuſammenſetzen, die die Stadtkaſſe bisher auf Anweiſung des Herrn Oberbürgermeiſters Dr Schol⸗, und zwar, ſoweit ich habe feſtſtellen können, bisher 245 000 ℳ bezahlt hat, alles ohne Belege und nur in den Taaen, von denen ich hier ſpreche. Alſo ich ſehe nicht ein, wieſo das nicht zur Sache aehören ſoll und warum bei einem Poſten von einer ſolchen Be⸗ deutung, von 538 000 ℳ, über den wir doch wirklich nicht alle Tage verhandeln, geſagt werden ſoll, das wäre nicht erheblich. Vorſteher Dr Borchardt: Herr Kollege! Wenn hier über die Uebernahme des Wachtzuges der Ein⸗ wohnerwehr verhandelt wird, ſo aehört es wirklich nicht dazu, ob für eine Volkswehr Beträge ausge⸗ geben worden ſind, wie Sie annehmen, was aber keineswegs erwieſen iſt. Stadtv. Dr Droh: Das iſt ſa dasſelbe, es iſt nur ein anderer Titel, Herr Dr Borchardt; denn es ſteht ja auch hier: Bürner⸗ bzw. Vollswehr. aber Sie 99 9% E4t Vorlage über die Ein Ausgaben für die Volks⸗ Einwohnerwehr ſelbſt mit eingehen. Ich bitte aber in Höhe von