568 ſagen: es iſt eine der gröbſten Unwahrheiten, wenn Sie die Behauptung aufſtellen wollen, daß ich zum Durchhalten oder überhaupt zum Kriege gehetzt oder aufgefordert hätte. Stadtv. Gebert: Davon habe ich nichts geſagt!) Dieſen Artikel, von dem damals Ihr Freund Heil⸗ mann etwas aus dem Zuſammenhana aeriſſen hat, bitte ich, gründlich durchzuleſen, damit Sie ſehen, wie ich über den Krieg gedacht habe. Es iſt Ihnen viel⸗ leicht nicht gerade unbekannt, daß damals Bethmann Hollweg dieſen Artikel glaubte auch ausſchlachten zu müſſen, allerdinas ſo ähnlich wie Heilmann, aegen⸗ über dem Hauptausſchuſſe, um ſich darauf zu be⸗ rufen, daß innerhalb der Sozialdemokratie Stimmen dafür ſeien, daß die weſtlichen Demokratien in der Tat, wie ich damals ſchrieb, nur Gaukelei ſeien, und daß man uns jetzt in Deutſchland mit dem ver⸗ ſchliſſenen Ladenhüter der Demokratie beglücken will, den die Weſtländer bereits längſt als Popanz erkannt haben. (Zuruf: Zur Sache!) Das iſt der Inhalt des Artikels. Nun alſo zur Sache (Große Heiterkeit) und auch zum Schluß. gar keine Veranlaſſung, beſonders darauf Wert zu legen, daß Leute, die ihm naheſtehen, vor allen Din⸗ gen draußen geweſen ſeien. Vielmehr wiſſen wir, daß unter den Leuten, die immer zum Kriege gehetzt haben, am meiſten diejenigen waren, die hier ge⸗ blieben ſind. Ebenſo wiſſen wir, daß diejenigen, die zum Durchhalten aufaefordert haben, ſo ähnlich wie wir es bei dem General von Bülow geſehen haben, in⸗ zwiſchen auch alle Mittel zum Durchhalten bekom⸗ men haben, während diejenigen, die wirklich im Schützenaraben geweſen ſind, im Gegenſatz zu dem Herrn General von Bülow und zum Kaiſer, nicht nur ihre Knochen preisgegeben haben, ſondern auch ihre Familien daheim am Hungertuche nagen mußten. Ich bin damit am Schluß und kann Ihnen nur empfehlen, daß Sie auf dieſe Vorlage, die ſchon für ſich ſelbſt ſpricht, wenn man die Akten aufmerkſam durchlieſt, nur die eine Antwort geben: für dieſe 126 Mann bewilligen wir keinen Groſchen. Der Maaiſtrat maa ſeine Klage geaen Herrn Noske, weil er den Vorſchuß ſchuldia geblieben iſt, auf ſeine Kappe und auf ſein Riſiko allein nehmen. (Bravo! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten.) Stadtrat Wöllmer: Meine Damen und Herren! Von Herrn Stadtverordneten Richter iſt der Antrag auf Ausſchußberatung aeſtellt worden. Der Ma⸗ giſtrat wird alſo mit Ihnen gemeinſam reichlich Ge⸗ legenheit haben, ausführlich auf die Vorlage einzu⸗ gehen und Ihre Anregaungen zu beraten. Wir wer⸗ regung des Herrn St ſeiner Fraktion über des Wacht zuges berate ob das möalich und ⸗weckmäßia iſt. daher erſparen, hierauf und auf die führungen einzugehen. Herr Brandt hat, meine ich, den dann auch im Ausſchuß eingehend über die An⸗ w adtverordneten Kichter und eine eventuelle Beſchränkung ! n und prüfen und feſtſtellen, Sitzung am 12. November 1919 Es iſt eine — ich will mich zügeln —, ich will nur Auf die Ausführungen meines Herrn Vor⸗ redners einzugehen, erlaſſen Sie mir wohl. Ich meinerſeits kann dies nicht tun, da es mir nicht zu⸗ gemutet werden kann, ſeine Ausführungen ernſt zu nehmen. (Lachen bei den Unabhängigen Sozialdemokraten. — Bravo! bei den übrigen Parteien.) Eins muß ich aber doch, um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, richtiaſtellen. Es hatte nach den Aus⸗ führungen des Herrn Stadtverordneten Dr. Broh den Eindruck, als ob die Zeitfreiwilligen der Ein⸗ wohnerwehr irgendeine Entſchädigung oder Ent⸗ lohnung bekommen. Das iſt nicht der Fall. Ich ſtelle ausdrücklich feſt, daß alle dieſe Männer, die treu ihren Dienſt tun, das koſtenlos und ohne Ent⸗ ſchädigung tun, um Heim und Herd zu ſchützen. Ich fühle mich verpflichtet, auch an dieſer Stelle, wie ich ſagen darf, namens des Magiſtrats allen dieſen bra⸗ ven Männern, die ſich freiwillig zu dieſem Dienſt ge⸗ meldet haben, zum Schutze der Bünaerſchaft und unſerer Stadt, hier den herzlichſten Dank auszu⸗ ſprechen. (Lebhafter Beifall bei der Bürgerlichen Fraktion und den Demokraten.) (Ein Antrag Dr Luther auf Schluß der Be⸗ ratung wird von der Verſammlung abgelehnt.) Stadtv. Skaller: Meine Damen und Herren! Es gehört nicht zu den Veranüaungen, auf die Rede des Herrn Kollegen Broh zu antworten. Da aber Herr Broh immer noch als vorgeſchickter Redner ſeiner Partei geſprochen hat, alaube ich, daß wir nicht einſach darüber weggehen können und doch auf manches erwidern müſſen, was er hier vorgebrachi hat. Ich möchte zunächſt auf einige Kleiniakeiten eingehen. Ich freue mich, daß das Aktenſtück, das ihm in die Hände gefallen iſt, nur die Volkswehr und Einwohnerwehr behandelt. Wäre zufällia in dieſem Aktenſtück noch irgendwelche Mitteilung über Städteordnung oder andere Geſchichten enthalten geweſen, ſo bin ich feſt überzeuat, daß er noch aus⸗ führlich auch darüber geſprochen hätte. (Heiterkeit und Sehr richtigi) Herr Kollege Broh hat ſich darüber aufgehal⸗ ten, daß in der Vorlage geſagt wird, der Herr „Reichswehrminiſter“ habe in der Notverordnung vom ſoundſovielten das und das verfüat, obwohl er damals nicht Reichewehrminiſter geweſen iſt. Man 00 auf die 2 4. Logik. Herr Broh will damit agen — um auf ihn zu eremplifizieren —: wen ndlung des Herrn Dr Broh 2 . preche, einer Zeit, wo er noch nie oder Dr Broh nennen. Ich Broh ha Dr Broh.