572 Stadtv. Brandt (perſönliche Bemerkung): Es tut mir leid, daß ich auf die krauſen Ausführungen des Herrn Kollegen Dr Broh nicht erwidern kann. Aber nachdem ich vorher geſagt hatte, daß ich ſelbſt Mitglied der Einwohnerwehr bin, möchte ich ein für allemal gegen Bezeichnungen wie Zinnſoldaten und Helden, und zwar in dieſem lächerlichen Sinne, Verwahrung einlegen. Ich bedaure nur, daß der Herr Vorſteher das nicht gerügt hat. Vorſteher Dr. Borchardt: Ironiſche Ausdrücke, auch gegen Stadtverordnete, ſind durchaus geſtattet, und die kann ich hier nicht rügen. (Stadtv. Brandt: ſoldaten!“ — Heiterkeit.) Stadtv. Skaller (perſönliche Bemerkung): Meine Damen und Herren! Herr Kollege Dr Broh hat gemeint, von meinen Ausführungen als von einem 44 2 unwahrer Behauptungen ſprechen zu müſſen. r hat mich dadurch einigermaßen ent⸗ ſchädigt, er Herrn Kollegen Heilmann dabei mit einbezogen hat. Ich bin an ſich durch ſeine Aus⸗ führungen nicht beleidigt, möchte aber denn doch ſagen, daß ich ausdrücklich erklärt habe, daß ich gar nicht den Wunſch habe, mich mit Herrn Dr Broh perſönlich auseinanderzuſetzen. Ich hätte es nicht getan und wäre auch nicht auf ſeine Ausführungen eingegangen, wenn er nicht vorgeſchickrer Redner ſeiner Fraktion geweſen wäre. Wir waren uns in der Fraktion darüber einig geworden, auf die per⸗ ſönlichen Sachen des Herrn Dr Broh nicht einzu⸗ gehen, und wir würden es nicht getan haben, wenn nicht das vorgelegen hätte, was ich eben geſagt habe. Wenn er glaubt, gewiſſe Behauptungen dadurch aus der Welt zu bringen, daß er ſie immer und immer wieder in Abrede ſtellt, ſo iſt doch damit nichts bewieſen. Wenn er ſagt: U⸗Bootkrieg habe ich mich anders geäußert, und die Tatſachen beweiſen das Gegenteil, ſo iſt doch dadurch die Ge⸗ ſchichte nicht aus der Welt zu bringen. Man kann doch nicht ſaaen: Es iſt eine Unwahrheit, daß ich vom Vollzugsrat Geld bekommen habe; denn ich habe zwar das Geld bekommen, aber nicht meine Frau, alſo bin ich berechtigt, zu behaupten, daß andere 4 Unwahrheit ſagen. Ich bin gern bereit, wenn ich ihm in einem Punkte Unrecht getan habe, zu erklären, daß ich das mit Bedauern zurücknehme. Solange aber meine Behauptungen unwiderlegt beſtehen bleiben, müſſen ſie anfrecht erhalten wer⸗ den. Im übrigen hatte ich ihm nicht einen Vor⸗ wurf daraus gemacht, daß er als Vollzugsrat⸗Mit⸗ alied ſeine Tätiakeit bezahlt bekommen hat, ſondern geſagt, er ſollte danach Verſtändnis haben für andere Leute, deren Arbeit auch bezahlt wird. Stadtv. Richter (perſönliche Bemerkung): Meine Damen und Herren! Herr Kollege Broh hat mir in ſeinen Ausführungen vorgeworfen, daß ich be⸗ ſtimmte Perſonen mit dem Ausdruck Wirrkopf ge⸗ Bezeichnung auf ſich ſelbſt bezogen. (Srnn. Dr Broh: gefallen!) — Kunt Kecen Sie das ac auf 10 ſel zogenn Sitzung am 14. Rogemger 1910 Aber den Ausdruck „Zinn⸗ (Stadtv. Dr Broh: Das iſ m mir cht en — Stadtv. Horlitz: Er wird ſich doch nicht ſelbſt Wirrkopf nennen! — Große Heiterkeit.) — Sie haben dieſe Bezeichnung auf ſich ſelbſt be⸗ zogen, indem Sie ſich mit den Beſtrebungen dieſer Perſonen indirekt identifiziert haben. Ich möchte ausdrücklich erklären, um allen Irrtümern vorzu⸗ beugen, daß ich an beſtimmte Perſönlichkeiten nicht gedacht habe. Dem Herrn Kollegen Broh möchte ich auch erklären, daß ich ihn perſönlich nicht für einen Wirrkopf halte, — ſo ſchwer es mir auch fällt. (Große Heiterkeit.) Stadtv. Dr Roſenfeld (perſönliche Bemerkung): Ich muß Herrn Dr Broh gegenüber bemerken, daß ich keinen Wert darauf lege, von ihm durch ſeine Hochachtung gegenüber anderen Fraktionskollegen und anderen Kollegen dieſes Hauſes ausgezeichnet zu werden, nachdem er ſich bereits in einer Unzahl von Reden kein Gewiſſen daraus gemacht hat, ohne jede Not die perſönlichen Motive irgendwelcher Redner anzugreifen. Stadtv. Dr Broh (perſönliche Bemerkung): Zunächſt möchte ich feſtſtellen, daß ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, Herr Richter hätte ſich er⸗ dreiſtet, mich einen Wirrkopf zu nennen. Es wäre in der Tat beinahe komiſch geweſen, nachdem er ſalche Briefe an die Chriſtlich⸗Nat onalen uſw. ge⸗ ſchrieben hat, wenn er ſich unterſtanden hätte, das auf miſch zu beziehen. Sondern ich habe ausdrück⸗ lich geſagt, daß ſich das nur auf Tote beziehe — da⸗ zu hat man ia den Mut —, auf Liebknecht und auf Roſa Luxemburg. Das iſt das eine. Dann behanpte ich, daß ich mit meiner Vor⸗ ausſage Herrn Skaller gegenüber Recht aehabt habe. Ich ſagte vorher, ich bin überzeugt, daß Herr Skaller und andere durchaus nicht Gelegenheit nehmen wer⸗ den, ihre Unwahrheiten zurückzunehmen. Ich ſtelle nochmals feſt, daß drei Unwahr⸗ heiten von Herrn Skaller behauptet worden ſind, die nicht zur Sache gehörten und die nur vorge⸗ tragen wurden, um, wie man ſaat. einem etwas zu verſetzen. Das eine war die Behauptung, daß ich im Nonember 1918 als Mitalied des Vollzugsrats noch Mitglied der Mehrheitspartei geweſen ſei. Das zweite war die Behauptung, daß ich uſa — mit meiner Frau 90 — ich 50 ℳ, aſs Entſchäd:aung genommen hätte, und ich hab ihm ſchon erklärt, daß der Ton 1111 4., 40 %ℳ zu legen iſt, nicht auf die in Wahrheit ausgeübt habe und merkt, daß es ſich hier um handelt. Kür Debet⸗ Skaller vor Tat ſache n. Endlich habe ich zu erklären, 1 . i fach, 2 1 1 5 kennzeichnet habe, und er hat dann indirekt dieſe] A Affäre Das iſt mir var mcr e ein⸗ übel