584 (C. Baurechnungen. Rechnung über den Bau eines Krankenhauſes für Geburtshilfe, Rechnung über den Bau einer Tuberkulöſenanſtalt in Beetz⸗Sommerfeld. Namens des Rechnungsprüfungsausſchuſſes empfehle ich der Stadwerordnetenverſammlung, dem Magiſtrat Entlaſtung zu erteilen. Vorſteher Dr. Borchardt: Der Herr Bericht⸗ erſtatter hat beantragt, dem Magiſtrat für die ver⸗ leſenen Rechnungen Entlaſtung zu erteilen. Ich kann feſtſtellen, da Widerſpruch nicht laut wird, daß die Stadtverordnetenverſammlung dieſe Entlaſtung erteilt. Ich habe dann mitzuteilen, daß eine Anfrage eingegangen iſt: Was gedenkt der Magiſtrat zu tun, um Mißſtände, welche in der Eliſabeth⸗Schule beſtehen, zu beſeitigen? Karrer, Frau Kautsku und weitere Unterſchriften. Ich darf den Herrn Oberbürgermeiſter fragen, ob und wann er dieſe Anfrage zu beantworten gedenkt. Oberbürgermeiſter Dr Scholz: Ich bitte, ſie auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung zu ſetzen. Vorſteher Dr. Borchardt: Die Anfrage wird alſo auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt. Wir kommen dann zu Punkt 9: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Ein⸗ ſtellung von Heizern für ſtädtiſche Schulen. — Druckſachen 252, 274. Berichterſtatter Stadtv. Bade: Der Ausſchuß hat ſich mit der Vorlage am 18. d. M. ausaiebia be⸗ ſchäftigt. Es lagen folgende Anträge vor: a) Der Magiſtrat wird erſucht, die Reinemache⸗ frauen in den Schulen nicht durch die Schul⸗ diener, ſondern durch den Maaiſtrat zu den tarifmäßigen Bedinaungen einzuſtellen. p) Die neun Halbtaasheizer ſind voll zu beſchäf⸗ 1igen, eventuell halbtägig mit anderer Be⸗ ſchäftigung. c) Sämtliche Heizer ſind für das ganze Jahr ein⸗ zuſtellen, in der heizfreien Zeit ſind ſie ander⸗ weitig zu beſchäftigen. Der Ausſchuß hat ſich zunächſt mit den Anträgen 1 Nach längerer Rückſprache mit — Sigung am 3. Dezember 1919 4 wäre, wenn man mit der Anſtellung bis zum 1. Ja⸗ nuar wartete. Wir haben dem Magiſtrat zugeſtimmt. Daß die neuen Halbtaasheizer voll beſchäftiat werden ſollten, konnten wir auch nicht erreichen. Als Schwierigkeit wurde uns vorgeführt, daß, wenn ſie von der einen Stelle zur andern aeſchickt würden, von den vier Stunden Arbeitszeit nichts übriablei⸗ ben würde. Wie geſagt, wir konnten uns mit dem Maaiſtratsvertreter darüber nicht verſtändigen und mußten ſchließlich der Mehrheit aegenüber nach⸗ geben: die Mehrheit war nicht für die Vollbeſchäf⸗ tigung. Wir haben uns dann auf den Antrag ge⸗ einigt, den Magiſtrat zu erſuchen, die Halbtaasheizer nach Möglichkeit anderweitia zu beſchäftigen. Auch über die Frage, daß die Heizer in der geiꝛfreien Zeit beſchäftiat werden ſollten, ließ ſich reine Mehrheit erzielen. Wir haben beſchloſſen, die Magiſtratsvorlage ſo anzunehmen, wie ſie uns vor⸗ gelegt worden iſt. Was die Anſtellung der Reinemachefrauen und ihre Beſolduna durch den Maaiſtrat betrifft, ſo wurde uns mitgeteilt, daß die Frauen noch bis in die letzte Zeit hinein zum Teil unter 60 § die Stunde er⸗ halten hatten. Es war ein gewiſſer Unmut in dem Ausſchuß, daß man heute noch Arbeiterinnen einen ſo niedrigen Lohn anbieten könnte. Der Maaiſtrats⸗ vertreter teilte mit, daß bereits ein höherer Satz an die Schuldiener gezahlt worden wäre, damit den Frauen jetzt ungefähr der fünffache Betraa aegen⸗ über dem Friedensbetrage aezahlt würde. Im Frie⸗ den hat man für die Stunde 35 5 gerechnet; jetzt. wird als tarifmäßiger Lohn 1,70 ℳ gefordert. Es wird alſo jetzt vom Maaiſtrat das Fünffache gewährt, und den Frauen ſoll bereits das Geld aezahlt wor⸗ den ſein. Damit war der Ausſchuß einverſtanden. Wie ich ſpäter feſtaeſtellt habe, iſt den Schuldienern erſt am 11. November ein Vorſchuß zur Bezahlung der Frauen, und zwar in Höhe der Hälfte des ge⸗ forderten Betrages von 20 000 ℳ, alſo 10 000 , gezahlt worden. Davon haben ſie, wie mir mitgeteilt worden iſt, am Schluſſe des November ſchon den Frauen eine höhere Entlohnung gegeben. Die Schuldiener konnte in diejer Beziehung ein Verſchul⸗ den nicht treffen, da ſie erſt am 11. November, viel ſpäter, als die letzte Lohnzahlung war, die 10 000 ℳ erhalten hatten. , Der Ausſchuß hat nunmehr beſchloſſen, daß die Reinemachefrauen durch den Maaiſtrat angeſtellt und entlohnt werden ſollen. Die Anſtellung an ſich ſoll zwar durch die Schuldiener weiter erfolgen, aber die Be ahlung joll nach den tarifmäßigen Sätzen jetzt ungefähr 1,70 ℳ — rückwirkend durch den Ma⸗ giſtrat vom 1. Oktober ab erfolaen. Der Ausſchuß empfiehlt Ihnen im übrigen die Beſchlüſſe, wie ſie Ihnen gedruckt vorliegen. Stadtv. Frau Deutſch: Auch ine ſtimmen dem zu, daß die 11 efrau, zahlt werden ſollen gen, ſehr viel früher aeſchloſſen werden müßte und wi daher nur ſehr wenige Taae bis Januar noch zum dien