606 Sitzung am 3. Umſtänden die Stadtverwaltung und das Woh⸗ ſo dringend es auch ſein Damen und 1 nungsintereſſe der Bürger, Dezember 1919 — dieſen Tagen die Eiſenbahnverwaltung erklärt vat, ſie käme mit dem Gebäude nicht aus, mag, unterordnen müſſen. Meine Herren, ich habe aber bisher nicht gewußt, daß das (Große Heiterkeit.) Ballett zu den wichtiaſten Reichsintereſſen gehört: 5 (Letterteit) und noch in dieſen Tagen an uns den Antrag ge⸗ 44 ſtellt hat, wir möchten die Genehmigung dazu er⸗ denn im Landwehrkaſino befindet ſich ein Ballett. (Hört! hört!) Ich ſelber (Große Heiterkeit) bin nicht in dem Ballett geweſen, wohl aber an der Kaſſe, und da habe ich mich überzeugt, daß in den Ballett unter⸗ Daß das ſehr wichtige Reichsintereſſen Ich möchte doch den wie ſich das mit der Zuſage der Reichsregierung verhält, daß dort nur werden, — oder iſt etwa Bromberg im Ballett tätig? Räumen des Landwehrkaſinos ein gebracht iſt. ſein ſollen, verſtehe ich nicht. Herrn Stadtſyndikus fragen, Behörden untergebracht die Eiſenbahndirektion (Heiterkeit.) Daß das jeder Zeitung ſehen. bahndirektion drin, tion und das Ballett zuſammen. (Rufe: Jawohl!) — D ich kenne das Landwehrkaſino von früher her. (Zuruf.) — Ich weiß. er ganz gut zu — Jedenfalls iſt es geſagt wird, daß die Aufklärung bitten, Bürger zurückgeſtellt werden. (Sehr richtig!) Stadtſyndikus Herren! Ich kann bäude, um es in erſter Linie für die ſtelle, die in der Nähe hauſt, aegen unſern Proteſt Und ſie iſt ſicher drin, Eifenbahnverwaltung hat brauche dieſes Haus. (Heiterkeit.) Mit unſerer Zuſtimmung iſt das Es überraſcht mich um ſo mehr, als Ballett dort wirkt, können Sie auch in Alſo iſt doch nicht die Eiſen⸗ oder es. iſt die Eiſenbahndirek⸗ Das iſt doch nicht gut möglich. Verzeihen Sie, wo der große Saal iſt; ich weiß, daß Büroräumen verwendet werden kann. unverſtändlich, wenn uns hier Beſchlagnahme aus Reichsinter⸗ eſſen geſchieht, und daß gleichzeitig eine Schaubühne dort untergebracht wird. Ich möchte da um eine weshalb zugunſten dieſer Vor⸗ führungen die berechtigten Wohnungsintereſſen der Sembritzki: Meine Damen und darauf nur erklären: wir haben das Landwehrkaſino beſchlagnahmt, das ganze Ge⸗ Reichsgetreide⸗ zu verwenden. Dann iſt die Eiſenbahnverwaltung gekommen und hat ſich in das Haus hineingeſetzt.] ſ die Eiſenbahndirektion Brom⸗ herg iſt dort ſeit mindeſtens 6 Wochen drin. Die uns gegenüber erklärt, ſie Daß nun die Eiſenbahnverwaltung daneben noch ein teilen, daß Wohnräume in dem Hauſe der Militär⸗ techniſchen Akademie, Hardenbergſtr. 32a, für Ge⸗ ſchäftszwecke der Eiſenbahnverwaltung zur Verfü⸗ gung geſtellt werden, wogegen wir natürlich nach⸗ drücklichſt proteſtiert haben. Jedenfalls wird unſer Proteſt ja noch erheblich mehr begründet, wenn tat⸗ ſächlich in dem von der Eiſenbahnverwaltung in Beſitz genommenen Landwehrkaſino Balletts veran⸗ ſtaltet werden. Stadtv. Dr Eyck: Meine Damen und Herren! Ich kann nicht umhin, meiner Ueberraſchung darüber Ausdruck zu geben, daß der Herr Vertreter des Magiſtrats von der Eriſtenz des Balletts in den Raäumen des Landwehrkaſinos ſeinerſeits über⸗ raſcht worden iſt. Von dieſer Tatſache konnte er ſich beinah aus jeder Tageszeitung, wenn, ich nicht irre, ſogar aus den Säulenanſchlägen überzeugen, wenn ich auch vorausſetzen darf, daß die ſtarke In⸗ anſpruchnahme dem Herrn Stadtſyndikus nicht die Zeit läßt, die Säulenanſchläge in der Stadt zu ſtu⸗ dieren. Tatſächlich iſt von der Eröffnung dieſes Balletts in allen Zeitungen die Rede geweſen, und es mußte derjenige, der die Vorgänge kannte, einiger⸗ maßen verwundert ſein, zu hören, daß, nachdem hier zwei wichtige Behörden um die Räume aeſtritten hatten, ſchließlich eine nicht ganz ſo wichtige Ver⸗ gnügungsanſtalt den Kranz davongetragen hatte. Ich hoffe, daß es nunmehr gelingen wird, das⸗ jenige, was nach dieſer Richtung geſchehen kann, durchzuführen. Ich begrüße in dieſer Beziehung insbeſondere die Mitteilung des Herrn Stadtſyn⸗ dikus, daß jetzt endlich einmal eine Behörde einge⸗ richtet worden iſt, die bei den unzähligen Streit⸗ fällen zwiſchen der Stadt und den ſtaatlichen und Reichsbehörden eine Entſcheidung treffen kann. Wir haben gehört, daß eine Schiedsinſtanz einge⸗ richtet worden iſt, die dafür ſorgen ſoll, daß die⸗ jenigen Räume, die von der Stadt beanſprucht wer⸗ den, hertte aber von Kriegsgeſellſchaften beſetzt ſind, eventuell geräumt werden. Denn, meine Damen und Herren, das iſt in der Tat ein Zuſtand, der der Autorität der Behörden, des Staates ſowohl wie e widerſpricht, daß hier Lalleit untergebracht hat. das überraſcht getnetete Damen