Sitzung am 17. einzurichten. In der letzten Zeit ſind brennung einzurich Span und Schöneberg ebenfalls zur Einrichtung der Müllverbrennung geſchritten. Das Müll wird auf dieſe Weiſe zur Herſtellung von Bauſtoffen, z. B. Pflaſterſteinen, verwandt. Das iſt von weſent⸗ licher Bedeutung in einer Zeit, wo es an Bau⸗ ſtoffen mangelt. Wir wünſchen, daß der Magiſtrat in kürzeſter Zeit mit einer Vorlage in dieſer Ange⸗ legenheit kommt. Stadtbaurat Bredtſchneider: Die Frage der Müllverbrennung hat vor Jahren hier eine Rolle geſpielt, zunächſt in Berlin, dann auch bei uns Berlin ſowohl wie wir haben Verſuche angeſtellt, das Müll zu verbrennen, und dazu eigne Oefen gebaut. Es iſt nicht gelungen, das Müll zu verbrennen. Dann wurde das Müll nach Hamburg geſchickt, wo zu damaliger Zeit bereits Müllverbrennungsöfen eingerichtet waren, die heute noch im Betriebe ſind. Auch dort hat es nicht gebrannt. Es hat nur ge⸗ brannt, wenn man viel Kohle beimiſchte, und zwar mußte ſo viel Kohle zugeſetzt werden, daß die ganze Sache unwirtſchaftlich wurde. In Hamburg brennt es, in anderen Srädten auch. Das liegt aber daran, daß in den Haushaltungen dieſer Städte nicht Braunkohlen, alſo Briketts, ſondern Steinkohlen verfeuert werden. Von der Steinkohle, die bekannt⸗ lich auf Roſten verfeuert werden muß, während Bri⸗ ketts ohne Roſt verfeuert werden, fallen durch die Roſte hindurch ſo viele Steinkohlenſtücke in die Aſche hinein, daß man zur Verbrennung keine Stein⸗ kohle mehr zuzumiſchen braucht. Nun iſt in neuſter Zeit in Schöneberg angeb⸗ lich das Pulver erfunden worden. Schöneberg baut einen Müllverbrennungsofen und keruft ſich auf Amſterdam. Dort ſei ſo etwas ſchon gebaut, und da gehe das alles vorzüglich. Wir können von unſerm Standpunkt aus das Vorgehen Schönebergs nur be⸗ grüßen: Schöneberg baut, und wir werden ſehen⸗ ob und mit welchem (llück es ihm gelingen wird, das Müll zu verbrennen. Daher brauchen wir nicht voranzugeher und Verſuche anzuſtellen. Nach den bisherigen Erfahrungen ſtehe ich heute noch auf dem Standpunkt, daß unſer Müll ohne Kohlezuſatz nicht brennt, und daß es wirtſchaftlicher iſt. das Müll in der bei uns üblichen Weiſe abzufahren, als mit Kohlezuſatz zu verbrennen. Schöneberg iſt anderer Meinung und wird das Müll verbrennen. Darans werden wir lernen. Nach meiner Auffaſſung wird die Müllverbrennung in Schöneberg ebenſowenig und in in Verſammlung beſchließt nach dem Antrage ts, wie folgt: die Dezember 1919 Stadtv. Dr Borchardt: Punkt 9: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Ruhe⸗ lohn und Hinterbliebenerwerſorgung. Druck⸗ ſachen 211, 294. Wir kommen zu Berichterſtatter Stadtv. Dr Stadthagen: Meine Damen und Herren! Zu den Verhandlungen des Ausſchuſſes wurden Vertreter der Angeſtellten und Arbeiter zugezogen. Am Schluſſe der Verhandlun⸗ gen hat ein Vertreter der Angeſtellten die Bitte aus⸗ geſprochen, der Stadtverordnetenverſammlung den beſonderen Dank dafür auszuſprechen, daß dieſes Verfahren neuerdings eingeſchlagen wird. Es war das erſtemal, daß dieſes Verfahren eingeſchlagen worden iſt. Ich darf als Berichterſtatter auch er⸗ klären, daß die Verhandlung durch die Mitwirkung der zugezogenen Vertreter ſachlich gefördert wurde, und daß es durchaus erwünſcht iſt, daß. auch in Zu⸗ kunft entſprechend verfahren wird. In dem Ausſchuſſe herrſchte Klarheit darüber, daß der Wall, der früher zwiſchen den Beamten auf der einen Seite und den Angeſtellten und Arbeitern auf der andern Seite war, über den hinüberzuſchrei⸗ ten früher nur ſelten einem Arbeiter gelang, ſchon längſt zum größten Teil beſeitigt iſt, daß er aber durch dieſe Vorlage, die den Ruhegehaltsanſpruch für Angeſtellte und Arbeiter feſtſetzt, überhaupt faſt ganz weggeſchwemmt wird, ſo daß nur eine leichte Zmiſchenwand noch übriableibt, eine Zwiſchenwand, die darin beſteht, daß für die Arbeiter und Ange⸗ ſtellten die Kündigungsmöglichkeit vorliegt, in neuerer Zeit ja infolge der ganzen Verhältniſſe auch lange nicht in dem Maße wie früher. Der Aus⸗ ſchuß hatte keine Veranlaſſung, auf dieſe Frage tiefer einzugehen, da tatſächlich bereits das Ruhe⸗ geld für Angeſtellte und Arbeiter ſeit dem Jahre 1900 gezahlt worden und der Ruhegehaltsan⸗ ſpruch in der Stadt Berlin ſchon Geſetz geworden iſt. Bei dieſer Sachlage konnten wir unſererſeits nur den gleichen Weg gehen. Einmütigkeit herrſchte im Ausſchuß auch dar⸗ über, daß keine Beſſerſtellung der Ar⸗ beiter und Angeſtellten gegenüber den Beamten durch dieſe Vorlage erfolgen ſollte. Infolgedeſſen konnte man auch den An⸗ regungen, die im Ausſchuß auftraten, die Renten⸗ bezüge auf die Penſion nicht anzurechnen, nicht Folge geben; denn ſonſt würden die Angeſtellten und Arbeiter tatſächlich unter Umſtänden beſſer ſtehen als die Beamten. Ebenſo einmütig war aber auch der Ausſchuß darin, daß aus den Gründen, die der Herr Kollege Rothholz hier in der erſten Stadtverordneten⸗ verhandlung im Plenum entwickelt hat, eine Klar⸗ eſung hat der Ausſchuß daher ſtrat zu erſuchen, an das zutreten mit dem Er