der anderweitigen Unterbringung der Waffendepots. ſamten Einwohnerſchaft im Falle erwaiger Unruhen darſtellten. Wie ein vorſichtiger Hausvater ſein Haus gegen Feuer, Einbruch, Diebſtahl oder ſonſti⸗ gen Schaden verſichert, ſo iſt es zu verſtehen, wenn der Magiſtrat die Einwohnerſchaft gegen den Scha⸗ den, der durch Unruhen entſtehen kann, verſichert. Ich möchte dabei nur an Lichtenberg erinnern, das durch die Unruhen im vorigen Winter einen Schaden von rund 3 Millionen ℳ erlitten hat. Die Spar⸗ ſamkeit wäre hier alſo am unrechten Platze. Eine Verantwortung für den entſtehenden Schaden können wir dem Magiſtrat nicht zumuten. Nun komme ich zu der Sicherheit. Es erſcheint durchaus nicht unwahrſcheinlich, daß in Anbetracht der ſchweren Notlage der Bevölkerung in bezug auf Lebensmittelknappheit, Teuerung, Kohlennot, Ar⸗ beitsmangel uſw. in dieſem Winter Unruhen ent⸗ ſtehen, die meiſt Raub und Plünderungen im Ge⸗ folge haben. Deshalb erſcheint es dringend geboten, neben der Sicherheitspolizei eine ſtarke Einwohner⸗ wehr verfügbar zu haben. Der Wachtzug iſt aber das Rückgrat der freiwilligen Wehr und deshalb nicht zu entbehren, wenigſtens zurzeit nicht. Die Verdienſte der freiwilligen Einwohnerwehr um die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung, um die Sicherheit für Eigentum und Leben und um den Schutz vor Einbrüchen und Schäden hier beſonders hervorzuheben, erübrigt ſich wohl. Nun iſt allerdings die Unterbringung der Waffendepots in den Feuerwachen nicht glücklich gewählt, weil das dienſtlich zu Unzuträglichkeiten führt und im Falle einer Ueberrumpelung die durchaus notwendige Dienſtbereitſchaft und die wertvollen Einrichtungen der Feuerwehr leicht Schaden nehmen können. Deshalb wurde vom Aus⸗ ſchuß ein Antrag auf Vertagung der Sitzung ange⸗ nommen, und zwar mit der Maßgabe, daß der Magiſtrat gebeten wird, Ermittelungen anzuſtellen, ob nicht eine Umlegung der Waffendepots von der Feuerwehr weg, und ferner, ob nicht eine andere Organiſation möglich iſt. In der zweiten Sitzung berichtete der Herr Magiſtratsvertreter über die Ermittelungen bezüg⸗ lich der anderen Organiſation des Wachtzuges und Die Zahl der Mannſchaften des Wachtzuges ſoll von 120 auf 100 herabgeſetzt werden. Die Verlegung des Waffendepots von der Suarezſtraße nach einem leeren Raum in der Schule Bismarckſtraße 48 ſei bereits in Ausſicht genommen. Nach eingehender erung allgemeiner Fragen, wie insbeſondere Sitzung am 17. Das Wort hat Herr Stadtv. Dr. Broh. Dezember 1919 028 Die Mehrheit der Ausſchußmitglieder hielt dieſen Punkt für belanglos und die Kommunen für unzu⸗ ſtändig, da das Sache der Reichsregierung ſei. Es kamen nun die in den Sitzungsberichten auf Seiten 397 und 398 abgedruckten Anträge zur Ab⸗ ſtimmung. Dieſe Anträge, meine Damen und Herren, liegen Ihnen vor; es erübrigt ſich wohl, daß ich ſie noch einzeln bekanntgebe. Auch die Abſtim⸗ mung können Sie daraus erſehen. Auf Grund des dabei vermerkten Ergebniſſes empfiehlt der Ausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung folgende Be⸗ ſchlußfaſſung, um deren Annahme er bittet: 1. Die Verſammlung ſteht der Einrichtung der Einwohnerwehr ſympathiſch gegenüber und nimmt den Magiſtratsantrag vom 6. 11. 19 — Druckſache Nr. 259 — mit der Maßgabe an, daß 3) die Zahl der Wachtmannſchaften zum 1. Januar 1920 von 120 auf 100 Mann herabgeſetzt und demgemäß nur der in dem abgedruckten Koſtenanſchlag Duuck⸗ ſeiren 400/403 — vorgeſehene Betrag von 509 069 ℳ bewilligt wird, p) die Wachtzüge ſobald als möglich aus den Feuerwachen herausgenommen werden, (“% im Laufe der nächſten 2 Monate eine neue Vorlage über Neuordnung der Einwohner⸗ wehr mit dem Ziele der Herabſetzung der Zahl der Wachtmannſchaften auf das ge⸗ ringſtmögliche Maß der Stadtverordmeten⸗ verſammlung vorgelegt wird. 2. Die Bittſchrift des Ortsvereins der Feuer⸗ wehr wird durch vorſtehende Beſchlußfaſſung für erledigt erklärt. Gleichzeitig erkläre ich im Namen meiner Frak⸗ tion, daß wir für die Magiſtratsvorlage mit den vom Ausſchuß empfohlenen Aenderungen ſtimmen werden. Vorſteher Dr Borchardt: Bevor ich das Wort erteile, gebe ich bekannt, daß zu dieſem Punkt noch ein Antrag eingegangen iſt: Wir beantragen, einen Ausſchuß einzu⸗ ſetzen zur Prüfung der vom Magiſtrat für die Volks⸗ bzw. Bürger⸗ bzw. Einwohnerwehr vom 11. Januar 1919 ab gezahlten Vorſchüſſe nebſt Belegen. Dr. Broh, Seidel und weitere Unterſchriften. Weiter iſt noch ein Antrag eingegangen: Wir beantragen über Punkt 11 der Tages⸗ ordnung namentliche Abſtimmung. unterſchriften. Itere a d Herren, ich muß dringend