kann ihn ja nunmehr wörtlich verleſen, er iſt nämlich ſehr intereſſant, da der Magiſtrat die Rechte der Stadtverordnetenverſammlung wahrt; er lautet: Wir ſind in Wahrung der Rechte der Rechte der Stadtverordnetenverſammlung, welche das ihr gemäß § 37 der Städteordnung zuſtehende Kontrollrecht in ihrer Geſamtheit oder durch einen von ihr gewählten Ausſchuß ausüben kann, zu unſerem Bedauern nicht in der Lage, Ihnen die Bücher und Belege für die an die Volks⸗ bzw. Einwohnerwehr gezahl⸗ ten Vorſchüſſe zur Nachprüfung vorlegen zu laſſen, bevor Sie uns nicht Ihre Vollmacht zu dieſer Nachprüfung nachweiſen. (Rufe: Na alſo!) Formell durchaus richtig; aber Sie wiſſen ja, daß wir wiederholt derartige Anſinnen geſtellt haben, deren entgegengekommem wurde, und daß es ja auch, wenn man nichts zu verbergen hat, einfach nicht verſtändlich iſt, warum das hier nicht vorge⸗ legt wird. 2 um dieſem formalen Mangel abzuhelfen, haben meine Freunde und ich hier einen Antrag geſtellt, der dahingeht. daß Sie nunmehr einen Ausſchuß einſetzen, der endlich dieſe Vorſchüſſe nachprüft. Es iſt ſehr intereſſant, wie ich ſchon vorher ſagte, daß der Magiſtrat gerade die Re chte der Sradtverordnetenverſammlung wahr⸗ nimmt und nur aus dieſem Grunde die Einſicht in die Bücher verwehrt hat, derſelbe Mag ſtrat, der ſich erlaubt hat, am 9. und am 27. Februar von ſich aus Beſchlüſſe zu faſſen, nach denen die Be⸗ ſoldung dieſer Wachtmannſchaften, die ja vom Reiche beſoldet wurden, um 2,30 und dann um 3,30 pro Kopf und Tag erhöht wurde. Das erlaubt ſich der Magiſtrat, weil es ja eben wohl nur kleine Summen waren. Ebenſo erlaubte er es ſich wohl auch, nur weil es ſich lediglich um lumpige 516 000 % oder ſo ungefähr handelte, ohne jemals eine Stadtverordnetenverſammlung zu fragen, einen Vorſchuß bis zu dieſer Höhe an die Offiziere für die Wachtmannſchaften auszu⸗ zahlen! Ich erbitte nun vom Magiſtrat eine Auskunft darüber, was eigentlich mit den 516 000 ℳ — es keann ja auch weniger ſein — geworden iſt. Am 6. November ſchrieb der Magiſtrat in der Vorlage, die hier die Unterlage der ganzen Beratung bildet, es ſei bereits ein Antrag auf Erſtattung dieſer Koſten an den Reichswehrminiſter, an den Reichsfinanz⸗ miniſter ſowie an den Reichsminiſter des Innern 7 heute ſchreiben wir noch ſo es ſind ungefähr 5 angen. Man kann wohl Sitzung am 17. ſind ja doch einmal vom Magiſtrat in der gleichen 633 Dezember 1919 hat, wenn auch nur ein geringes Intereſſe — nicht wahr, Herr Otto? — zu erfahren, ob die 516 000 ℳm an die Stadtkaſſe zurückgezahlt werden. (Stadtv. Otto: Quälen Sie mich doch nicht dauernd! — Heiterkeit.) — Entſchuldigen Sie, ich verſtehe, es handelt ſich nur um 516 000 ℳ; deshalb darf man nicht in ſeiner Abendlektüre geſtört werden, auch wenn man Stadt⸗ verordneter von Charlottenburg iſt. — Alſo ich meine, daß wir anderen doch als Stadtverordnete immerhin ein Intereſſe haben ſollten, zu erfahren, ob nun die 516 000 ℳ, die aus dem Stadtſäckel be⸗ zahlt worden ſind, an uns zurückgezahlt werden oder nicht, oder ob ſich die Reichsregierung, wie der Ber⸗ liner ſagt. in der Beziehung dünnemachen will, und ob wirklich nun die bereits angedrohte Klage mar⸗ ſchieren ſoll. Alſo darum erſuche ich um Auskunft. Auf alle Fälle bitte ich Sie, meinen Antrag auf Vorlegung der Bücher und Nachprüfung der Vorſchüſſe anzunehmen, da ich wohl annehmen kann, daß Sie immerhin ſchon aus egoiſtiſchen Gründen einiges Intereſſe daran haben, ob dieſe 516 000 % zu Recht ausgezahlt worden ſind oder nicht. Das iſt die Zeit bis zum 1. April; ich komme jetzt zu der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober. Da tappen wir wenigſtens nicht im Dunkeln, ſondern wir haben jetzt endlich die auf meine Rüge hin, kann ich wohl ſagen, uns erteilte Nachberechnung ſeitens des Magiſtrats. Da iſt das Auffällige, daß, wenn Sie ſchon den erſten Poſten auf S. 400 der Druck⸗ ſchrifien vornehmen, vom 1. April ab zwar dem Major Noell, von dem betont iſt, daß er keinen eigenen Haushalt hat, 4830 ℳ vom Magiſtrat als Vorſchuß gezahlt worden ſind, ebenſo dem Leutnant Moch 1800 ℳ, daß aber die übrigen Offiziere keinen ſolchen Vorſchuß erhalten haben. Man muß alſo fragen: wie lommt es, daß Mafor Noell und Leut⸗ nant Moch hier in dieſer Weiſe bevorzugt ſind, und ferner: auf Grund welcher Magiſtratsbeſchlüſſe ſind dieſe Beträge an ſie ausgezahlt worden. Ich kann wenigſtens ſolche Beſchlüſſe in der Vorlage des Magiſtrats nicht finden, und da wir ſie jetzt be⸗ willigen ſollen, müſſen wir wohl auch darüber Aus kunft bekommen. Dann ergibt ſich, daß ſeit dem 1. April jetzt im ganzen für 94 000 ℳ Vorſchüſſe an die Reichswehr gezahlt worden ſind, und auch da bitte ich um Auskunft, auf Grund welcher Beſchlüſſe dieſe Vorſchüſſe gezahlt worden ſind. Das wäre im weſentlichen das, was ich hier 3 der Vorlage zu ſagen habe. Daß Sie, meine Damen und Herren, ſelbſtverſtändlich, wie ich ſchon im vor⸗ aus ſagte, alles apportieren werden, was Ihnen der Magiſtrat hier zumutet, und zwar aus der gleichen Angſt heraus, davon bin ich natürlich überzeugt. Ich bin ſogar überzeugt, daß Sie nicht einmal einen großen Wert darauf legen, ob Sie die 516 000 ℳ zurückbekommen oder nicht; denn ſie ſt um das teure Leben ausgegeben worden zwar