Sitzung am 17. wünſchen, daß für die Einwohnerwehr eine beſondere Deputation eingeſetzt wird, und ich glaube, daß dem die anderen Parteien und auch der Magiſtrat zu⸗ ſtimmen werden, damit wirklich die Einwohnerwehr im Dienſte der Stadt und auf der Grundlage der Demokratie verwaltet wird. Wir wiſſen ſehr wohl, daß es auch in den Reihen der Offiziere einige un⸗ vernünftige Leute gibt, die ſich mit Putſchabſichten Da Aber meine Freunde nehmen das nicht ſo tragiſch (Aha! bei den Unabhängigen Sozialdemokraten) da die Mehrheit des Volkes ja ſchließlich ſo einſichts⸗ voll iſt, daß ſie etwas Derartiges, ob es nun von rechts oder links kommt, ganz entſchieden ablehnen würde. Dazu brauchen wir nicht die Hilfe der Kommuniſten, die können ruhia mit den Händen in den Taſchen dabeiſtehen und ſich die Sache anſehen. Ich glaube, außer den Kommuniſten gibt es noch ſehr viele vernünftige Leute in Deutſchland, die etwas Derartiges zu verhindern wiſſen. Dann hätten meine Freunde an der Vorlage, wie ſie aus dem Ausſchuß herausgekommen iſt, noch zu bemängeln, daß die Kraftwagen, von denen der Maaiſtrat im Ausſchuß erklärte, daß ſie nicht an⸗ geſchafft werden ſollen, trotzdem noch in der Vorlage enthalten ſind. Ich glaube, wenn die Umorgani⸗ ſation, die der Ausſchuß vom Magiſtrat zu verlangen beſchloſſen hat, in den nächſten 2 Monaten ſmtt⸗ findet, wobei ja, glaube ich, dann auch ſchon die Devutation mitwirken wird, dann werden wir die Einwohnerwehr mit geringeren Koſten, als es die Vorlage jetzt vorſieht, auf eine Grundlage ſtellen, auf der ſie für die Sicherheit der Stadt Charlotten⸗ burg und ihrer Einwohner wirklich etwas Erſprieß⸗ liches leiſten wird. Und weil wir dieſe Hoffnung haben, meine Damen und Herren, ſage ich Ihnen nochmals. daß meine Freunde einhellig auf dem Standpunkt ſtehen, daß die freiwillige Einwohner⸗ wehr mit allen Mitteln zu fördern iſt. (Bravo1) Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Damen und HSerren! Gewöhnlich kommen die perſönlichen Be⸗ merkungen am Schluß einer Beratung: wenn aber Herr Kollege Broh redet, dann iſt meiſtens den Redn ie nach ihm ſprechen, Gelegenheit ge⸗ ihrer ſachlichen c auf ſeine perſön⸗ Meine Damen und Herren, ich könnte teine beſſere aar mict geant) r davon, daß ich im age wäre unter aller Dezember 1919 08 mit irgendeiner Aeußerung über Kanonen im Aus⸗ ſchuß verwechſelt; aber von Kanonen war im Aus⸗ ſchuß nicht die Rede, ſondern von Maſchinen⸗ und anderen Gewehren. (Heiterkeit.) Herr Dr. Broh hat dann ferner, wie er es über⸗ haupt liebt, immer von der bleichen Angſt der demo⸗ kratiſchen Partei und auch, glaube ich, der anderen Parteien geſprochen. Herr Kollege Broh muß doch ſeller ein außerordentlich angſtvolles Gemüt haben, daß er bei jeder Sache immer bei den anderen eine bleiche Angſt vorausſetzt. Ich kann ihn darüber voll⸗ kommen beruhigen: wir haben weder im vorigen Winter eine bleiche Angſt gehabt, noch werden wir ſie in künftigen Zeiten haben, ſollten uns ſolche trau⸗ rigen Zuſtände wieder beſchieden ſein, wie ſie im vorigen Winter vorkamen. (Stadtv. Dr. Broh: Gut gebrüllt, Löwe Schrockl) Herr Dr Broh war ferner ſo geſchmackvoll, da⸗ von zu ſprechen. daß wir Magiſtratsvorlagen appor⸗ tierten. Ich habe mich gewundert, daß der Herr Vorſteher hier nicht eingegriffen hat. Ich kann ihm aber nur ſagen: wir überlaſſen ihm das Apportieren der Leninſchen Ideen vollkommen, die er hier ſchon ſo oft propagiert hat. Ich habe mich nur gewun⸗ dert, daß er heute — es ging das wenigſtens aus ſeiner Rede hervor — im Namen der Unabhängi⸗ gen Fraktion geſprochen hat. Ich hatte eigentlich gedacht, er gehörte zur kom muniſtiſchen Par⸗ te i. Ich brauche nur die Worte zu verleſen, die er am 12. November geſprochen hat, die, glaube ich, damals in der Unruhe ziemlich überhört wurden: Wir geben die Hoffnung auf, daß wir das Proletariat jemals dahin bringen, etwa in dieſe Inſtitutionen einzudringen und nun von unten heraus dieſe Maſchine zu unterhöhlen oder ſich ihrer bedienen zu können; ſondern wir wiſſen, wir müſſen dieſe gan⸗e bürgerliche Staatsmaſchine zertrümmern. Das iſt es, worauf wir hinausgehen und was wir Ihnen offen erklären. Dann werden wir, wenn es uns endlich durch Aufklärung und Aufrütte⸗ lung des Proletariats gelungen iſt, an Stelle dieſes bürgerlichen und barlame: toriſchen u ſogenannten demokratiſchen Staates den proletariſchen Staat ſetzen, der auf d Räteorganiſation fußt.