mchen, auch in Berlin alle moglichen Stellen gibt wo man um Arbeiter froh wäre. (Zuruf bei den Unabhängigen: Weiſen Sie uns doch ſolche Stellen nach!) Rr Bitte, mir iſt heute berichtet worden — ich gebe aber zu, daß ich nicht weiß, ob es zutrifft, —, daß gerade im Ruhrrevier noch dringend nach Arbeitern verlangt wird. (Zuruf bei den Unabhängigen: Uns werden die Arbeiter zurückgeſchickt1)⸗ — Mir iſt das heute von Sachverſtändigen verſichert — worden; — aber ich will davon abſehen. Eines muß ich aber noch ſagen, gerade weil ich von der Pſyche der Arbeitsloſen etwas weiß, daß ich überzeugt bin, daß ein gewiſſer Prozentſatz dieſes Geld, das ihnen zugebilligt wird, ganz beſtimmt ver⸗ trinkt. amuhe u und (ebhafne Rufe: Oho! bei den Unabhängigen.) — Ich ſage: ein gewiſſer Prozentſatz — (Wiederholte Rufe bei den Unabhängigen: Frechheit, 22 etwas zu ſagen! — Große Unruhe. Glocke des Vorſtehers.) Dr. Borchardt: Ich muß doch die — bitten, die Rednerin nicht zu mechrechen und ſich ruhig zu verhalten. (Wiederholte Zurufe bei den unabhanaigen. Ich ſtelle ſeſt, daß die Ausführungen der Redner vorher mit großer Ruhe angehört worden ſind. Ich darf wohl erwarten, daß das auch weiter geſchieht. 2 Sron. Dr Hertz: Die Rednerin hat die Arbeits⸗ ſ bei Kempinsky gemeint!) Fräulein von Giercke (fortſahrend): mgen ſtammen nicht von den „Arbeits⸗ npinsky, ſondern von manchem wirk⸗ Ir Ich will auch gar nicht urteilen, Lern uc u Ich weiß ganz genau, daß gerade die Not 22 . 3 Tonm am 11. e 1010 ſie planvoll von denen, die mrnlich die Verhältniſſe (Stadtv. Dr. Hertz: Das haben Sie heute wen iß Arbeitsloſigkeit zum Trinken ver⸗ 4 ie] glauben, jolche Zuſtände ändern zu können. Viclleicht kommen Sie mal zur Durchführung Ihrer kennen, verteilt würden, von denen, die wiſſen, au welche Weiſe man die Aermſten finden und ihnen helfen kann. Sollte Geld verfügbar ſein, um Sonne und Freude am Weihnachtstage in Charlottenburger Häuſer zu bringen, ſo ſoll man es den Organen 0 die in der Fürſorgearbeit ſtehen und helfen önnen. (Zuruf bei den Unabhängigen: Fräulein von Gierke!) Wenn Sie als Beihilfe nur die tägliche Unterſtützung bewilligten mit 6 oder 7 ℳ im Durchſchnitt, ſo würden das immerhin 35 bis 40 000 ℳ ſein. Das iſt eine Summe, die jedem, der in der Fürſorgearbeit ſteht, erheblich vorkommt. Wie nötig iſt denen allen, etwas Geld zur Verfügung zu haben, um ihre Arbeit zur wirklichen Hebung der Not fortſetzen zu können! Wir können nur ſagen: wer ein ſoziales Ge⸗ wiſſen hat, kann dieſem Antrage nicht zuſtimmen. Man hat vielleicht damit in gewiſſen Kveiſen, wie auch ganz deutlich geſagt worden iſt, einen Augen⸗ b lickserfolg. Wenn es wirklich möglich wäre, mit dieſen 40 000 ℳ, auch mit 100 000 ℳe oder einer noch größeren Summe, nur einen Schritt weiter zu kommen auf dem Wege zur Beſſerung unſener Zu⸗ ſände, auf dem Wege, die einzelnen etwas glück⸗ licher zu machen oder die Unzufriedenheit in unſerm Volke zu mildern, dann würden wir gewiß berert ſein, da mitzuhelfen, ich ganz be timmt, die ich mich ſeit ſo vielen Jahren mit dem Problem abquäle. (Zuruf bei den Unabhängigen: Aber es vmteſch noch nie durchgemacht haben!) 2 — Ich weiß ja nicht, wieviel Sie gerade von dieſer Not durchgemacht baben. Ich kann Ihnen ſagen, daß ich als Frau und mütterliche Freu der Kinder ſehr viel von dieſer Not innerlich durch⸗ aemacht habe und mein ſoziales Gewiſſen mich dieſe Not, vielleicht gerade, weil es mir beſſer geht/ viel ſtärker mit empfinden läßt. bewieſen!) Ich war mir jedoch ſtets bewußt, daß dieſer Not nil damit abgeholfen wird, daß man ſchematiſch verteilt, ſondern daß man den Wurzeln des Un nachgeht und zu ergründen verſucht, wo die Ar eines Uebels liegen. (Aumuß bei den Unabhängigen: Aufhebung 90 Kafätccſiſen Wirtſchaftsordnung! Heiterleit⸗ ſt ja immer das Allheilmtttel, mit dem Eee