132 Stiftungen. würdige Arme zur Verteilung kommen. Das Vermächtnis iſt am 6. April 1889 in die Verwaltung der Stadt⸗ gemeinde gelangt. Den letztwilligen Beſtimmungen gemäß kommen nach Abzug von 5 ℳ, die zur Pflege der Grabſtätte an die Kirchengemeinde gezahlt werden, am 19. September j. I. bis auf weiteres rund 56 ℳ auf Beſchluß der Armen⸗Direttion zur Verteilung. von Platen⸗ und von Lentzcke⸗ Stiftungen. (VIII4A.) Die am 6. April 1889 verſtorbene verwitwete Frau Franziska von Pla⸗ ten geb. von Lentzcke, hat durch Teſta⸗ ment vom 29. Mai 1888 und Nachtrag hierzu vom 16. Juli 1888 die Stadt⸗ gemeinde Charlottenburg zur Uni⸗ verſalerbin unter der Bedingung er⸗ nannt, daß alles, was ihr aus dem Nachlaſſe zufällt und worüber nicht im beſonderen verfügt iſt, zu mild⸗ tätigen Zwecken, zur Linderung der Not und Armut hilfsbedürftiger Mit⸗ bürger verwendet werden ſoll. Den Beſtimmungen des Teſta ments gemäß ſind folgende 4 Stif tungen gebildet worden: I. von Platen⸗ und von Lentzcke⸗ Stiftung 1. Zur Verteilung kommen alljährlich am 28. Mai zu gleichen Teilen an die Ein⸗ wohner des Bürgerhoſpitals die Zinſen von rund 4040 ℳ, rund 159 . 1I. von Platenſches Vermüchtnis. Die Zinſen eines Kapitals von rund 19 591 ℳ werden zur Unterſtützung bedürftiger, aus dem ſtädtiſchen Krankenhauſe entlaſſener, würdiger und be⸗ dürftiger Perſonen behufs Fort⸗ ſetzung und Förderung ihrer voll⸗ ſtändigen Geneſung, ſowie als Unterſtützung zur Begründung eines neuen Erwerbes auf Vor⸗ ſchlag der Krankenhaus⸗Verwal⸗ tung verwendet. * * III. von Platen⸗ und von Lentzcke⸗ Stiftung 11. Die Stiftung iſt durch Gemeindebeſchluß vom 2./11. September 1907 in eine Geldſtiftung umgewandelt wor⸗ den. Die geſamten Zinſen wer⸗ den an 6 in Charlottenburg wohnende adlige Damen, die die Bedingungen der Stiftungs⸗ ſatzungen erfüllen, zu gleichen Teilen verteilt. Verwandte der Stifterin und ihres Gatten aus gewiſſen Linien haben ein Vor⸗ recht. Das Kapital beträgt zurzeit nach Verkauf des Stiftungs⸗ grundſtücks Lützower Str. 3 rund 119 286 . Iv. von Platenſche Erbſchaft. Das Vermögen dieſes Stiftungs⸗ zweiges beträgt zurzeit rund 95 459 ℳ. Die Zinſen hiervon werden zur Unterſtützung für hilfsbedürftige Perſonen oder Familien, welche in den letzten 6 Monaten keine Unterſtützung aus Armenfonds erhalten haben, verwendet. Die Stadtgemeinde hat, dem Willen der Erblaſſerin ent⸗ ſprechend, die Pflege ihrer und ihres Gatten Grabſtätten für immer übernommen. Chriſt⸗Stiftung. Die verwitwete Frau Stadtrat Chriſt, Marie Magdalene, geborene Butz, hat durch Teſtament vom 12. Februar 1877 die Stadtgemeinde Charlottenburg zu ihrer Erbin mit der Maßgabe eingeſetzt, daß der Nach laß, ſoweit er durch Vermächtniſſe nicht erſchöpft wird, unter den Namen Robert und Marie Chriſtſche⸗Stif⸗ tung zu Zwecken des hieſigen ſtädtiſchen Krankenhauſes verwandt werden ſoll. Es ſollen daraus ſo weit als möglich Freibetten begründet werden. Der Nachlaß beſteht aus einem Kapital von 1405 ℳ und dem