I1 Anlangend die Minderausgaben für Büreaubedürfniſſe, ſo weiſt ſchon der Etat pro 1880,/81 Herabſetzungen einiger Poſten auf; behufs fernerer Ermäßigung werden noch die im Laufe des Jahres 1880/81 zu ſammelnden Erfahrungen abzuwarten ſein. Auch die Minderausgabe an Gerichtskoſten geſtattet keinen ſicheren Schluß, da die für die Stadtgemeinde ungünſtigen Länderei⸗Prozeſſe und die bekannten Entſchädigungs⸗Prozeſſe mit Liebert und Dohme bereits während des Berichtjahres ſchwebten und noch nicht beendigt ſind. Zu erwähnen iſt noch, daß der am 14. Mai 1879 von der Stadtverordneten⸗Verſammlung zum Stadtrath und Syndikus gewählte damalige Kreisrichter Wittchow in Ueckermünde am 6. Auguſt 1879 in ſein hieſiges Amt eingeführt wurde. Neu angeſtellt im Laufe des Berichtjahres ſind ferner der Sekretär Felſch an Stelle des zum Küſter an der Luiſenkirche gewählten Sekretärs Frey, der Kanzliſt Neumann an Stelle des zum Kalkulator beförderten Kanzliſten Gummert, und der Bote Mehlhaſe als Nachfolger des am 4. Sep⸗ tember 1879 geſtorbenen Boten Haack. Dem Exekutor Diedrich ſind auf ſeinen Wunſch die nebenamtlichen Funktionen eines Schul⸗ dieners der höheren Mädchenſchule unter Zubilligung des normalen Erekutorengehaltes, vom 1. October 1879 an abgenommen. In weiterer Folge iſt ein beſonderer Schuldiener angeſtellt, weil die nebenamtliche Thätigkeit der Exekutoren und Boten bei der wachſenden Zunahme der Dienſtge⸗ ſchäfte derſelben zu Unzuträglichkeiten führen kann. Die dadurch hervorgerufene Mehrbelaſtung des Etats wird durch die geſchäftlichen Vortheile aufgewogen. Der mit einem Kinde hinterbliebenen Wittwe des Boten Haack wird ein widerrufliches Er⸗ ziehungsgeld von 10 M. pro Monat gewährt. Ditel II. Schulverwaltung. Einnahme nach dem Etat 30173,50 M., nach der Rechnung 52563,39 M. Ausgabe „ „ ,„ 133997,00 „, ⸗ 153979,81 „ Zuſchuß: 103823,50 M., nach der Rechnung 101416,42 M. mithin ein Minderzuſchuß vou 2407,08 M. Es betrug der Zuſchuß pro 1877/78 rot. 94000 M. und pro 1878/79 rot. 98,500 M. Während in den letzten drei Vorjahren ein Bedürfniß zur Vermehrung der Lehrerſtellen an den Bürger⸗ und Volksſchulen nicht eingetreten war, weiſt die Rechnung des Berichtjahres drei neue Stellen auf, von denen eine (an der Volks⸗Knabenſchule B) bereits bei Aufſtellung des Etats berück⸗ ſichtigt wurde, und an den Volks⸗Mädchenſchulen 4 und C je eine Stelle im Laufe des Bericht⸗ jahres hat geſchaffen werden müſſen. In Folge Neuſchaffung dieſer drei Stellen, beziehungsweiſe in Folge Einrichtung der an den betreffenden Schulen bis dahin noch fehlenden ſechſten Klaſſen, iſt nunmehr an ſämmtlichen ſtädtiſchen Volksſchulen der lehrplanmäßige Zuſtand hergeſtellt. Die bedeutende Zunahme der Frequenz in den Bürger⸗ und Volksſchulen führte bei dem Mangel verfügbarer Räumlichkeiten im Sommer 1879 zur Erweiterung des ohnehin einer um⸗ faſſenden Reparatur bedürftigen Mittelſchulgebäudes durch Aufſetzung eines Stockwerkes. Die Ban⸗ koſten ſind aus dem Kapitalfonds vorſchußweiſe beſtritten und werden demſelben vom Jahre 1881 an aus laufenden Mitteln in jährlichen Raten von 3000 M. wieder zugeführt. Der Geſammt⸗ betrag der Baukoſten ſteht noch nicht feſt, da im Laufe des Jahres 1880/81 mehrere Ausgaben für Ausſtattung der neuen Räume gemacht ſind, wird aber 20000 M. nicht überſteigen. Nach dem Erweiterungsbau ſind im Mittelſchulhauſe proviſoriſch zwei Klaſſen der Volksknabenſchule B untergebracht. In aufe des Berichtjahres erhöhte die Königliche Regierung den Zuſchuß zur Fortbildungs⸗ hae e eh auf 750 M. mit rückwirkender Kraft ſeit dem 1. Jannar 1879. nich wirkſamer — um etwa 1200 M. — wurde der Etat durch die Uebernahme der iden Taubſtummen⸗, Blinden⸗ und Idioten⸗Unterricht auf Provinzialfonds entlaſtet. Der aubſtummen⸗Unterricht iſt mit dem Beginn des Berichtjahres definitiv auf die Provinz übergegangen,