6 dadurch frei gewordene Stelle mit einem akademiſch geprüften Zeichenlehrer (dem bisherigen Volks⸗ ſchullehrer Schwarzloſe) beſetzt wurde, während für den Unterricht inlder Mathematik ꝛc., den der Lehrer Kerbs ertheilt hatte, ein zum Unterricht an Realſchulen erſter Ordnung vollbefähigter Literat (Dr. Buka) mit dem Gehalte von 2700 bis 3600 Mark angeſtellt wurde. Der Zeichenlehrer Schwarzloſe ertheilt übrigens auch den Zeichenunterricht in den vier erſten Klaſſen der Höheren Mädchenſchule und in einem für die erſten Klaſſen der Volksknabenſchulen eingerichteten beſonderen Zeichenkurſus. Vom 1. Oktober 1880 an iſt in den Lehrplan der Mittelſchule der katholiſche Religions⸗ unterricht als obligatoriſcher Lehrgegenſtand für die Schüler katholiſcher Konfeſſion aufgenommen. Den Unterrricht ertheilt bis jetzt der katholiſche Pfarrer Neumann unentgeldlich. Nach der im Berichtjahre erfolgten Abrechnung hat die im Jahre 1879 ausgeführte Erhöhung des Mittelſchulgebäudes um ein Stockwerk 19194,99 Mark gekoſtet. Obwohl in demſelben zwei Knabenklaſſen der Volksſchulen eingerichtet wurden und in dem alten Gebäude der höheren Mädchen⸗ ſchule eine Mädchenklaſſe der Volksſchule Platz fand, ſo konnten doch bereits bei dem Beginn des Be⸗ richtjahres mehrere Volksſchulklaſſen nicht mehr untergebracht und müſſen deshalb Nachmittags unter⸗ richtet werden, wozu bemerkt wird, daß das neue Schulhaus in der Schloßſtraße im Jahre 1875 be⸗ zogen und alsbald vollſtändig beſetzt war. Es wurde daher beſchloſſen, nach Abbruch des neben dem erwähnten Schulhauſe belegenen Reſtes des alten Rathhauſes, auf der durch Erwerbung von etwa 65 Quadrat⸗Ruthen aus dem Nachbargrundſtücke des Bankiers Hackel zu erweiternden Bauſtelle ein neues Volksſchulhaus zu errichten. Mit dem Bau iſt inzwiſchen begonnen; der an den p. Hackel zu zahlende Kaufpreis von 18,000 Mark iſt am 1. Oktober 1886 fällig und bis dahin mit 4 pét. verzinslich. Wegen der Feuchtigkeit der Schuldienerwohnung im Bürgermädchenſchulhauſe iſt dem Schul⸗ diener eine Dienſtwohnung in der Dachetage des auf demſelben Hofe belegenen alten Gebäudes der Höheren Mädchenſchule überwieſen. Dieſelbe war bis zum Erweiterungsbau der Höheren Mädch en⸗ ſchule von dem Schuldiener der letzteren bewohnt geweſen und ſtand ſeitdem leer. Im Uebrigen bieten die Reſultate der Jahresrechnung kein hervorragendes Intereſſe; die Ab⸗ weichungen gegen den Etat in Einnahme und Ausgabe gleichen ſich im Weſentlichen aus. An Schul⸗ geldern ſind 30335,50 Mark alſo 2388,50 Mark über den Voranſchlag eingekommen, während die Einnahme an Schulgeld im Jahre 1877!7s. . 28576,50 Mk. „ „%. 1878/½29. 28049,50% „ 187918090. 23945,— „ 71 7. betragen hat. Bemerkenswerth iſt dabei der Rückgang in den Schulverſäumniß⸗Strafen, welche ſich beliefen 1877%¼8 auf 610,00 Mk. 1878/79 bei 486 Straffällen. 660,50 Mk. 1879/80 „ 330 „ . 459,50 Mk. 1880ſ61 „„ 28: „ . 282,00 Mk. Von den Straffällen des Berichtjahres entfallen 162 alſo 65 pCt. auf die Mädchenſchulen. Zu erwähnen iſt ſchließlich die wegen andauernder Krankheit auf eigenen Antrag erfolgte Penſio⸗ nirung der Lehrerin von Heſſe an der höheren Mädchenſchule. Zu Titel III. Kirchliche Angelegenheiten. iſt Nichts zu berichten.