2652 Kriegsſchulden⸗Tilgungsbeiträgen bis jetzt nur zu Landarmenzwecken erhoben werden und zwar als Zuſchläge zu den Staatsſteuern in Höhe von 6 pCt. Die Mehrausgabe gegen den Voranſchlag ſetzt ſich zuſammen aus 1324,70 ℳ Mehrausgabe an Land⸗ armenbeiträgen nach Abzug von 652,77 % Mehreinnahme an Sublevationsrente, zurückerſtatteten Kriegsſchulden⸗ Tilgungsbeiträgen und verſchiedenen Gebühren. Mit dem 1. Jannar 1883 hat übrigens die 7. und letzte zehnjährige Tilgungsperiode der kurmärkiſchen Kriegsſchuld begonnen, bei deren Vertheilung auf Charlottenburg ein jährlicher Beitrag von 2720,07 % — gegen bisher 4454,40 ℳ — umgelegt iſt. Aus der Verwaltung des Standesamts endlich ſind 391,65 ℳ Einnahmen für Atteſte erzielt (41,%5 ℳ über den Voranſchlag), während der perſönliche Aufwand ſich auf 3000 ℳ belaufen hat. Die ſächlichen Koſten ſind nicht beſonders zum Aus⸗ druck gebracht, ſondern gehen in der allgemeinen Verwaltung auf (Titel 1). Ueberhaupt giebt dieſer Titel in finanzieller Hinſicht kein richtiges Bild von dem Verhältniß der Gemeinde zum Staat und zur Provinz. Denn zur Erzielung der Einnahmen aus der Staatsſteuer⸗Verwaltung dient der ganze ſtädtiſche Verwaltungs⸗ apparat, wie derſelbe im Titel 1 dargeſtellt iſt, ohne daß eine rechneriſche Sonderung der Ausgaben möglich wäre. Die ſächlichen Polizeikoſten ferner gelangen in Titel Iy zum Ausdruck, auch wird die allgemeine Verwaltung (Titel I) unter Andern zu ſtatiſtiſchen Zwecken über das Gemeinde⸗Intereſſe hinaus in Anſpruch genommen. Andererſeits geſtaltet ſich der Aufwand für Provinzial⸗Zwecke in Wirklichkeit erheblich niedriger als oben angegeben, da demſelben die Einnahmen an Kurkoſten ꝛc., welche der Landarmen⸗ Verband erſtattet, gegenüberſtehen, nicht zu gedenken derjenigen pro⸗ vinziellen Inſtitute, deren Benutzung den Gemeinden im Gemeinde⸗Intereſſe theils unentgeltlich, theils gegen eine mäßige Vergütung zuſteht (6. B. Irrenanſtalt, Blinden⸗ anſtalt). Titel X, XI, XIII. Verwaltung der ſtädtiſchen Liegenſchaften. (Nutzung der Sand⸗ und Kiesgruben, Verpachtung der Aecker und Gerechtigkeiten, Marktſtandgelder, Erbpächte und verſchiedene Gefälle.) Einnahme nach dem Etat 17 235 ℳ 72 ), nach der Rechnung 16 664 ℳ 22 3. Auegabe „ „ 2492 , 90 „ „, „ — 2228. „ 15 „ Ueberſchuß nach dem Etat 9 827 ℳ 82 s, nach der Rechnung 8 736 ℳä07 . Der Ausfall am Ueberſchuß mit 1091,75 ℳ entbehrt der wirthſchaft⸗ lichen Bedeutung, da 2000 Pachtzins für den Pferdemarkt erſt im Etat⸗ jahr 1884/85 eingegangen ſind, ſo daß thatſächlich ein Mehrüberſchuß im Betrage von rot. 900 ℳ vorliegt, der ſich nahezu mit dem Antheil der Stadtgemeinde an den Mehrerträgen aus den Sand⸗ und Kiesgruben deckt. Die letzteren haben einen Bruttoertrag von 4855,44 ℳ ergeben und 1095,75 ℳ Verwaltungskoſten erfordert.