6 uns zu ermächtigen geruht, in Allerhöchſt Seinem Auftrage den Magiſtrat mit Beſcheid zu verſehen. Demgemäß eröffnen wir demſelben Folgendes: Von der Weiterverfolgung des Projekts der Anlage von Rieſelfeldern auf der Feldmark Haſelhorſt iſt ſchon wegen des unverhältnißmäßig hohen Koſtenaufwandes, welchen die Ausführung deſſelben nach den inzwiſchen angeſtellten Ermittelungen er⸗ fordern würde, Abſtand zu nehmen. Ebenſo eignet ſich das Projekt Rohrbeck wegen der ungünſtigen Abwäſſerungsverhältniſſe des in Frage kommenden Terrains nicht zur Ausführung. Dagegen waltet kein Bedenken ob, die Anlage von Rieſelfeldern auf der Feld⸗ mark Carolinenhöhe —Gatow, deren Terrain in rieſeltechniſcher Beziehung beſondere Vorzüge aufweiſt, in erſter Linie ins Auge zu faſſen. Um jedoch den Seitens der ſtädtiſchen Behörden von Spandau und der Militairverwaltung gegen das vorliegende Projekt erhobenen Bedenken, denen eine gewiſſe Berechtigung nicht abgeſprochen werden kann, gerecht zu werden, wird es erforderlich ſein, das Projekt unter gänzlicher Bei⸗ ſeitelaſſung des der Stadt Spandau, den dortigen militairiſchen Etabliſſements zuge⸗ kehrten Höhenkammes nach Süden ſoweit zu verſchieben, daß jede berechtigte Befürch⸗ tung von Beläſtigungen beſeitigt wird. Außerdem iſt die Trace des Druckrohrs ſoweit havelabwärts zu verlegen, daß weder die Feſtungsgräben von Spandau, noch die ſo⸗ genannten „Freiheitswieſen“, welche im Gebiete der vlanmäßigen Inundation liegen, von derſelben berührt werden. Dem Magiſtrat ſtellen wir daher anheim, ein entſprechend modificirtes Projekt aufzuſtellen und bei dem Königlichen Riegierungs⸗Präſidenten zu Potsdam zur Vorlage zu bringen. Der Miniſter des Innern v. Puttkamer. Der iniſter der öffentlichen Arbeiten Maybach. Der Miniſter für Landwirthſchaft, Domainen und Forſten Lucius. Der Miniſter der geiſtlichen, Anterricht⸗⸗ und Medizinal-Angelegenheiten v. Goßler. Hiernach entſprach das Reſultat der mehrjährigen Verhandlungen im Weſentlichen unſeren Wünſchen, ſo daß auf Grund der Allerhöchſten Ermächtigung unter dem 13. Februar 1888 der Ankauf eines Rieſelgutes Carolinenhöhe —Gatow von den Gemeinde⸗Körperſchaften beſchloſſen wurde. Das Rieſelfeld beſteht aus dem Gute Carolinenhöhe und daran ſtoßenden Ländereien von Gatow im Kreiſe Oſt⸗Havelland. Der Geſammtflächeninhalt des Rieſelfeldes beträgt 1418 Morgen, die Entfernung von Charlottenburg 9200 Meter. Das Rieſelfeld iſt gut arrondirt und für die Ent⸗ wäſſerung ſehr günſtig nach der Havel zu belegen. Als Kaufgeld iſt die Summe von 681 890 Mark für das Rieſelfeld gezahlt.