55 kinder die hieſigen Schulen beſuchten. Auch dieſe Schüler haben ein jährliches Schulgeld von 30 Mark pro Kopf zu zahlen. Von den hieſigen Gemeindeſchülern wird bereits ſeit dem Jahre 1871 kein Schulgeld erhoben. Schließlich ſei noch hervorgehoben, daß die Gehaltsverhältniſſe der Schuldiener einer neuen Feſtſetzung unterzogen worden ſind. Die Größe der Schulhäuſer und die damit in Verbindung ſtehende größere Arbeit und Verantwortlichkeit der Schuldiener machte eine erheblichere Aufbeſſerung des Einkommens derſelben nothwendig. Es wurde deshalb unter Wegfall der bisher gewährten Remuneration für Vorhaltung der Reinigungsutenſilien und Hilfskräfte ein normal⸗etatmäßiges Anfangsgehalt von 800 Mark jährlich feſtgeſetzt, das alle 3 Jahre um je 60 Mark bis 1100 Mark ſteigt, außerdem wird freie Wohnung und Feuerung gewährt. Diejenigen Schuldiener, welchen die Reinigung und Heizung einer Turnhalle übertragen iſt, erhalten außerdem noch eine jährliche Ver⸗ gütung von 100 Mark. Katholiſche Schule. 7 Lehrer und Lehrerinnen, 1 Handarbeitslehrerin, 7 Klaſſen. Schulhaus Lützow⸗Straße Nr. 1/2. Durch Verfügung der Königlichen Regierung zu Potsdam vom 3. Dezember 1887 wurde dem Pfarrer Kleineidam die Lokalſchulinſpektion über die katholiſche Schule übertragen; dieſelbe verſah bis dahin der geiſtliche Rath Pfarrer Neumann. Eine Klaſſe wurde zu Oſtern 1887 neu errichtet und neu angeſtellt die Lehrerin Preuß. Die Stadtgemeinde Charlottenburg leiſtete, wie früher, zu den Unterhaltungskoſten der Schule einen Zuſchuß von 30 Mark pro Schüler. Den Zoologiſchen Garten beſuchten 4878 Schulkinder. Fortbildungsſchule. Die ſtädtiſche gewerbliche Fortbildungsſchule erfreute ſich auch im Berichtsjahre eines ſteigenden Aufſchwunges. Im Intereſſe ihrer weiteren Entwickelung erſchien es indeſſen geboten, die Anſtalt zu einer vollſtändig geſchloſſenen Schule auszubauen, zumal der Herr Miniſter für Handel und Gewerbe ſich durch Erlaß vom 8. Dezember 1886 bereit erklärt hatte, den Staatszuſchuß für die Fortbildungsſchulen im gegebenen Falle um die Hälfte der aus einer Verbeſſerung der Anſtalt erwachſenden Koſten zu erhöhen. Demgemäß wurde beſchloſſen, von Oſtern 1888 ab den bis⸗ herigen, nur vom September bis Mai währenden neunmonatlichen Unterricht an der Fortbildungs⸗ ſchule auf das ganze Jahr — auf 40 Schulwochen — auszudehnen und unter Anſchluß an die Ferien der übrigen ſtädtiſchen Schulen in einem Sommer⸗ und Winter⸗Curſus zu ertheilen. Der dem⸗ entſprechend erweiterte Etat der Schule ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 5500 Mark ab, und erhöhte die Königliche Staatsregierung den Staatszuſchuß von 1030 Mark auf 2475 Mark jährlich. Dieſer Zuſchuß iſt vorläufig bis Ende März 1891 zugeſichert. An Zuwendungen von Privaten erhielt die Fortbildungsſchule 100 Mark von dem hieſigen Eredit⸗Verein und Sparkaſſe ſowie 25 Mark baar und je 15 Reißbretter, Reißſchienen und Dreiecke von der hieſigen Maurer⸗ und Zimmermeiſter⸗Innung. Im Uebrigen nehmen wir Bezug auf die nachſtehende Ueberſicht über Einrichtung und Frequenz der ſtädtiſchen Fortbildungsſchule zu Char⸗ lottenburg vom 5. Jannar 1888.