12 — in Erwägung endlich, daß der Jubilar bei Seinem Wirken und Schaffen nur von den reinſten Abſichten geleitet und in allen Wegen als ein offener und gerader Charakter erfunden iſt, mithin Sein Amt in Wahrheit mit Ehren bekleidet hat, leſchließen auf Grund des § 34 der Städte⸗Ordnung, dem Fabrikbeſitzer Herrn Stadtrath Dr. phil. Wilhelm Cohn die Ehren⸗ bezeichnung „Stadtälteſter“ zu verleihen. Zum Zeugniß deſſen iſt dieſe Urkunde unter dem ſtädtiſchen Inſiegel ausgefertigt und von den Mitgliedern beider Körper⸗ ſchaften vollzogen. Charlottenburg, am 6. Jamnar 1889. Der Magiſtrat. Die Stadtuerordneten. (I.. S.) Die zwölfjährige Wahlveriode des erſten Bürgermeiſters und Oberbürgermeiſters Fritſche lief Ende 1888 ab. Von der am 6. Juni 1888 von den Stadtverordneten vollzoc enen Neuwahl fielen von 33 Stimmen 32 auf Herrn Oberbürgermeiſter Fritſche, welcher hiernach auf eine fernere 12 jährige Wahlperiode wiedergewählt wurde. Seitens der Aufſichtsbehörde wurde vor der Beſtätigung der Wiederwahl die Regelung der Gehaltsverhältniſſe verlangt und in Folge deſſen in der Sitzung der Stadtverordneten am 19. September 1888 das Dienſteinkommen wie folgt feſtgeſetzt: 1. für die erſten ſechs Jahre jährlich 10500 Mark, 2. für die letzten 6 Jahre jährlich 12000 Mark, außerdem 3. für die ganze zwölfjährige Wahlperiode: die bisherige Dienſtwohnung, für die der penſionsfähige Werth und Entſchädigung auf 1500 Mark feſtgeſetzt iſt, für den Fall, daß aus irgend einem Grunde die Dienſtwohnung in natura fortfällt. Nachdem dieſer Beſchluß ſeitens des Bezirksausſchuſſes am 19. Oktober 1888 beſtätigt worden, haben des Königs Majeſtät mittels Allerhöchſten Erlaſſes vom 26 November 1888 die Wiederwahl des Oberbürgermeiſters Fritſche als erſten Bürgermeiſter der Stadt zu beſtätigen geruht. Die feierliche Einführung erfolgte durch den ſeitens der Aufſichtsbehörde hiermit beauf⸗ tragten Königlichen Regierungsrath Zaſtrow in der gemeinſchaftlichen Sitzung beider ſtädtiſcher Körperſchaften am Mittwoch, den 9. Jannar 1889. 0) Stadtverordneten-Berſammlung. Der Vorſtand beſtand aus Rechtsanwalt Munckel, Vorſitzender, Pferdeeiſenbahn⸗Direktor Drewke, ſtellvertretender Vorſitzender, Rentier Ferdinand Streichan, Schriftführer, Armenvorſteher Carl Stendel, ſtellvertretender Schriftführer. Stadtverordneter Drewke ſchied in Folge ſeiner Wahl zum Stadtrath aus der Verſammlung. Für ihn wurde als ſtellvertretender Vorſitzender Stadtverordneter Stegemann und als Mitglied der Verſammlung Rentier Dr. phil. Schottländer gewählt. Im Laufe des Jahres iſt der Tod dreier Mitglieder zu beklagen geweſen. Es ſtarben: Rentier Friedrich Paebadorff am 26. Dezember 1888, Fabritbeſitzer Ferdinand Kienaſt am 13. Februar 1889 und Rentier Wilhelm Brieſe am