— 58 — betragen je nach der Anzahl der Köpfe einer unterſtützten Familie und dem Grade der Hülfs⸗ bedürftigkeit zwiſchen 3 und 20 ℳj, der durchſchnittliche Betrag beläuft ſich auf 5 Mit einmaligen Unterſtützungen, Bekleidung, Arzneimitteln ꝛc. mußte ein beträchtlicher Theil derjenigen Perſonen verſehen werden, welche bereits mit laufenden Almoſen unterſtützt wurden, von dieſen abgeſehen ſind noch 61 Perſonen nur mit außerordentlichen Unterſtützungen bedacht worden. Für die ärztliche Behandlung unbemittelter Kranken außerhalb des Krankenhauſes fungiren zwei Stadtärzte. Im Weſtbezirk ſind im Ganzen 230 Arme zur Behandlung gekommen, von denen 13 verſtorben ſind, während im Oſtbezirk 284 Perſonen unentgeltliche ärztliche Hülfe zu Theil geworden iſt; von letzteren ſtarben 20 Perſonen. Die Geſundheitsverhältniſſe der Armen⸗Bevölkerung waren im Berichtsjahre ungemein günſtig; eigentliche Epidemien ſind überhaupt nicht vorgekommen, und ſind nur vereinzelte Fälle von Diph⸗ theritis (2), Maſern (6), Scharlach (2) in der Armenpraris der beiden Stadtärzte konſtatirt worden. Die Kinderſterblichkeit iſt eine geringe geweſen. Während früher die ungünſtigen Wohnungsver⸗ hältniſſe vielfach Krankheiten in den armen Familien hervorriefen, iſt in dieſer Beziehung eine Beſſerung eingetreten; ein allzu frühes Beziehen neugebauter Häuſer kann in Folge der ſtrengeren baupolizeilichen Vorſchriften nicht mehr ſtattfinden, und hat dieſe Anordnung günſtige Folgen für die Geſundheitsverhältniſſe bereits gezeigt. () Waiſenpſlege. Es befanden ſich bei Privatleuten 145 Waiſenkinder (gegen 125 des Vorjahres) in Koſt⸗ pflege. Von denſelben waren 59 hier ortsangehörig, 13 landarm, 43 anderwärts ortsangehörig; bei dreien konnte die Ortsangehörigkeit bis zum Schluß des Berichtsjahres nicht feſtgeſtellt werden. Regelmäßig werden für Kinder im 1. Lebensjahre 18 ℳ, für Kinder vom 2. bis 6. Lebensjahre 12 ℳ und für Kinder vom 6. bis 14. Lebensjahre 9 ℳ pro Monat gezahlt; außerdem wird denſelben einmal im Jahr völlige Bekleidung gewährt. In dem Waiſenhauſe „Stiftung Louiſen⸗ Andenken“ befanden ſich 24 Kinder, und zwar 14 Knaben und 10 Mädchen. 14 Knaben waren auf ſtädtiſche Koſten in der Prinz Karl Stiftung untergebracht d) Geſchloſſene Armenpflege. Im Hospital des Familienhauſes ſind 31 Perſonen, und zwar 17 Männer und 14 Frauen verpflegt worden; freies Obdach erhielten 43 Familienvorſtände mit 115 Köpfen, darunter 6 alleinſtehende Männer, 12 alleinſtehende Frauensperſonen, 1 nur aus Mann und Frau beſtehende und 3 aus Kindern beſtehende Familien, 23 Frauensperſonen mit Kindern. Im Bürgerhospital befanden ſich 18 Perſonen, 2 Männer und 16 Frauen; 5 erhielten lediglich freie Wohnung, die übrigen wurden auch mit laufenden Almoſen unterſtützt. In der Irrenanſtalt des Dr. Edel wurden auf Koſten des Armenverbandes 23 Perſonen verpflegt, von denen 11 von dem Landarmenverbande oder anderen Ortsarmenverbänden übernommen wurden. In dem nicht lediglich der ſtädtiſchen Armenpflege dienenden ſtädtiſchen Krankenhauſe befanden ſich am 1. April 1888. 52 Kranke (36 Männer und 16 Frauen), der Zugang betrug 691 (489 Männer und 202 Frauen), ſo daß im Ganzen 743 (525 Männer und 218 Frauen) be⸗ handelt wurden. Von dieſer Anzahl ſtarben 82 (55 Männer und 27 Frauen), geheilt reſp. gebeſſert entlaſſen