— 84 — Sect. 3 und Straße 15 (Grüner Weg) gekauft hatte, an die Stadt mit dem Antrage heran, alle in dieſem Terrainabſchnitt liegenden, bebauungsplanmäßigen Straßen auf ſeine alleinigen Koſten zu reguliren. So lange der Schwarze Graben beſtand, war dieſe Stadtgegend gradezu unbebaubar. Durch die Beſeitigung deſſelben ſtieg der Grund⸗ und Bodenwerth des ganzen, vom Graben durchzogenen Gebiets unendlich. Schon jetzt liegen wieder eine Anzahl anderer Regulirungs⸗ projecte vor, welche als directe Folgen der Beſeitigung des Schwarzen Grabens angeſehen werden dürfen. Um die Strecke des Grabenbettes von der Schwarzen Graben⸗Brücke bis zur Berliner Straße, welche innerhalb des von Wartenbergſchen Gartens liegt, nicht offen zu laſſen, wurde im Herbſt 1888 die Bedeckung derſelben mittelſt eines geſchloſſenen hölzernen Gerinnes beſchloſſen und ausgeführt. Der Hauptſammler der Kanaliſation geht nämlich im Zuge der Scharren-Straße weiter, um, die Magazin⸗, Garde du Corps⸗, Sophie Charlotten⸗Straße verfolgend, die Hauptpump⸗ ſtation zu erreichen. Denſelben Weg wird alſo auch der Schwarze Graben nach Inbetriebſetzung der Hauptpumpſtation verfolgen, ſo daß ſpäter durch den Wartenbergſchen Park nur noch der Liezengraben fließt. Da dieſer Waſſerlanf nur reines Waſſer führt, — bezw. nach Kanaliſation der Schloß⸗Straße führen wird, — ſo konnte die Ueberdeckung des Grabens im Wartenbergſchen Park als Proviſorium in Holz ausgeführt werden, denn es liegt kein öffentliches Intereſſe vor, einen nur reines Waſſer führenden Waſſerlauf innerhalb eines Privatgrundſtücks verdeckt zu halten. Anlangend das landespolizeilich genehmigte Specialproject der Kanaliſation im Innern der Stadt, ſo ſind für den ferneren Ausbau deſſelben im Etatjahre 948,266 ℳ verausgabt. Es ſind außer dem ſchon erwähnten Nebenſammler in der Wilmersdorfer Straße noch gebaut worden: der Hauptſammler von der Schwarzen Graben⸗Brücke in der Scharren⸗Straße bis zum Wilhelms⸗Platz und in der Berliner Straße vom Wilhelms Platz bis zur Bismarck⸗Straße; der Nebenſammler als gemauerter großer Kanal in der Leibniz⸗Straße von der Biemarck⸗ bis zur Berliner Straße. die Leitungen auf beiden Seiten der Spree⸗Straße von der Brauhof⸗Straße bis zur Kanal⸗Straße; eine Anzahl kleiner Leitungsſtrecken an verſchiedenen Stellen; die Tiefbauten auf der Hauptpumpſtation und zwar: der Sandfang und Saugerkanal und die 68 bezw. 50 m langen, an den Sandfang anſchließenden Strecken des Haupt⸗ nothauslaſſes bezw. des Hauptſammlers. Im Ganzen ſind im Jahre 1888 erbaut: 3785 2 lfd. m meiſt größerer gemauerter Kanäle, 1084,1 Ifd. m Thonrohrleitungen zuſammen 4869,3 Ifd. m Leitungen. Da im Jahre 1887/8 für eine Bauſumme von 288,272 im Ganzen circa 6156,3 lfd. m kleiner gemauerter Kanäle und Thonrohrleitungen ausgeführt ſind, ſo waren am Schluſſe dieſes Etatjahres 11025,5 lfd. m Kanalleitungen nach Maßgabe des landespolizeilich genehmigten Projects hergeſtellt. Es ſoll in den nächſten beiden Baujahren 1889 und 1890 in erſter Linie der Ausbau des ſüdlich der Spree und des Landwehrkanals liegenden Hauptſyſtems möglichſt bis zur Inbetrieb⸗ ſetzung der Schwemmkanaliſation mit Rieſelfeld gefördert werden. Erſt dann beabſichtigt man, die durch den Landwehrkanal abgetrennte, aber doch mit zum genehmigten Projecte gehörige Halb⸗ inſel zwiſchen Spree, Landwehrkanal und Schaafgraben auszubauen und die Zwiſchenpumpſtation, welche für die Beförderung der Wäſſer in die Leitungen des Hauptſyſtems über den Landwehr⸗ kanal hinweg nothwendig iſt, auf dem ſtädtiſchen Grundſtücke Salz⸗Ufer 21 zu errichten. 11