— 93 Die hieſigen Gemeindeſchulen beſuchten durchſchnittlich 144 auswärtige und 88 Berliner Waiſenkinder gleichfalls gegen ein jährliches Schulgeld von 30 ℳ Katholiſche Volksſchule. 1 Hauptlehrer, 5 Lehrer, 3 Lehrerinnen, 1 Handarbeitslehrerin, 9 Klaſſen. Zum 1. April 1889 wurde die Stelle eines Hauptlehrers neu geſchaffen und mit dem für das Rektoramt geprüften Lehrer Ommerborn aus Elberfeld beſetzt. Die Kreisſchulinſpektion wurde durch Regierungs⸗Verfügung vom 9. April 1889 dem Probſt Dr. Jahnel zu Berlin übertragen, Lokalſchulinſpektor iſt der Pfarrer Kle ineidam hierſelbſt. Durch Gemeindebeſchluß vom 25. November 1885 war zur Unterhaltung der katholiſchen Privatſchule bis zum 31. März 1890 ein jährlicher Zuſchuß von 30 ℳ. für jedes ortsangehörige Kind mit dem Vorbehalte bewilligt worden, vor Ablauf der Friſt Verhandlungen wegen Ueber⸗ nahme der Schule als einer konfeſſtonellen römiſch⸗katholiſchen Gemeindeſchule unter Wegfall des Zuſchuſſes aufzunehmen bezw. eine konfeſſionelle römiſch⸗katholiſche Gemeindeſchule zu er⸗ richten. Die demgemäß veranlaßten Verhandlungen mit dem katholiſchen Kirchen⸗ und Schul⸗ vorſtand führten zu dem nachſtehenden Gemeindebeſchluſſe vom 28. Auguſt 1889: a) behufs Einſchulung der die jetzige katholiſche Privatſchule beſuchenden Schulkinder in die ſtädtiſchen Schulen werden zum 1. April 1890 zwei neue ſtädtiſche Gemeinde⸗ ſchulen IX für Knaben und X für Mädchen errichtet, an welchen die an der jetzigen katholiſchen Privatſchule unterrichtenden Lehrer und Lehrerinnen unter Anrechnung der an derſelben zurückgelegten Dienſtzeit, jedoch unter Ausſchluß von Nachzahlungen, nach Maßgabe des geltenden Lehrerbeſoldungs⸗Normaletats anzuſtellen ſind; b) der bisher zur katholiſchen Privatſchule gezahlte Zuſchuß kommt vom 1. April 1890 ab in Wegfall; c) der in Ausführung ad a und p aufgeſtellte anliegende Etat der neu zu errichtenden ſtädtiſchen Gemeindeſchulen IL und X wird genehmigt. Die Aufſichtsbehörde beſtätigte dieſen Beſchluß. Die katholiſche Gemeinde überließ das Schulinventar und die Benutzung des ihr gehörigen Schulhauſes bis zum 1. April 1892 un⸗ entgeltlich. Zu Oſtern 1890 erfolgte die Theilung der drei unterſten Klaſſen (4— 5), welche überfüllt waren, und wurden die katholiſchen Lehrer Engel II, Neumann und Nowak als Gemeindeſchullehrer einberufen. Den Zoologiſchen Garten beſuchten 6961 Schulkinder gegen 6263 des Vorjahres. Fortbildungsſchule. Auch die ſtädtiſche gewerbliche Fortbildungsſchule erfreuete ſich einer gedeihlichen Ent⸗ wickelung. Wegen der Einrichtung, Frequenz ꝛc. derſelben nehmen wir auf die nachfolgende Ueberſicht vom 2. Jannar 1890 Bezug.