—. 3 — In dem Berichtsjahre hat die Stadtverordneten Verſammlung 25 öffentliche und im Anſchluß an dieſe 18 nicht öffentliche Sitzungen abgehalten. In drei Fällen war die Ab⸗ haltung außerordentlicher Sitzungen erforderlich. An die Verſammlung ſind gelangt: 242 Vorlagen, 47 Mittheilungen und 14 An⸗ träge und Petitionen. Abgeſehen von den ſtändigen Ausſchüſſen ſind zur Vorberathung von 25 Vorlagen beſondere Ausſchüſſe eingeſetzt, welche zuſammen 27 Sitzungen abgehalten haben. Von den Vorlagen, Mittheilungen und Anträgen ſind in öffentlicher Sitzung 205, in nicht öffentlicher Sitzung 29 und durch Auslegung gemäß § 20 der Geſchäftsordnung 69 erledigt. Die Betheiligung der Bürgerſchaft bei den Wahlen zur Stadtverordneten Verſammlung iſt keine erhebliche geweſen. Die Zahl der Stimmberechtigten hatte ſich gegen das Vorjahr um 21,69 pCt. vermehrt und zwar von 7366 auf 8964. Davon entfielen auf die Ab⸗ theilung III 7956, auf die Abtheilung 1I1 818 und auf die Abtheilung 1 190. Von dieſen Wählern haben bei den Wahlen von 4 Stadtverordneten in der Abtheilung 1I1 und von 3 Stadtverordneten in der Abtheilnng 1 484 der erſteren, 105 der letzteren, alſo nur 59 pCt. beziehentlich 55 pCt. ihr Wahlrecht ausgeübt. In der Organiſation der Verwaltung iſt folgende weſentliche Veränderung getroffen: In der Hochban und in der Tiefbau Verwaltung hatte ſich durch die ſchnelle Ent⸗ wickelung der Stadt und die damit zuſammenhängende Vermehrung der Arbeitslaſt für die beiden Stadtbanräthe das Bedürfniß herausgeſtellt, dieſen für die techniſche Bearbeitung der einzelnen Sachen Beamte zur Seite zu ſtellen, welche die zweite Staatsprüfung beſtanden haben. Es wurde deshalb beſchloſſen, zwei obere Gemeindebeamten Stellen neu zu ſchaffen und die Gewählten mit dem Charakter als Bau Inſpektoren lebenslänglich unter folgenden Bedingungen anzuſtellen: a) das penſionsfähige Dienſteinkommen wird auf 4500 ℳ feſtgeſetzt; von dem⸗ ſelben iſt der jährliche Beitrag für die Brandenburgiſche Wittwen und Waiſenkaſſe in Abzug zu bringen: p) die Uebernahme beſoldeter Nebenämter ſowie Privatpraris iſt nicht geſtattet; e) der ſtädtiſche Dienſt darf nur nach vorheriger dreimonatlicher Kündigung aufgegeben werden. Gewählt wurden die bereits ſeit längerer Zeit mit Erfolg in der Gemeindeverwaltung beſchäftigten Regierungsbaumeiſter Peters und Bredtſchneider. Sie haben ihre Aemter am 1. Juli 1890 angetreten. In dem übrigen Beamten Perſonal ſind folgende Veränderungen vorgekommen: Befördert ſind: der Sekretär Dieſtel zum Bureau Vorſteher, der Sekretär Otto Schulz zum Oberbuchhalter, die Aſſiſtenten Rabſch, Platen und Kalkulator Müller (Gasanſtalt) zu Sekretären, der Kanzliſt Herbig zum Bureau Aſſiſtenten, der Bote Auguſt Schönberg zum Steuererheber, — am 1. April 1890; der Bote Heinrich Nagler zum Steuererheber, — am 23. Jannar 1891. Neu angeſtellt wurden: der Zahlmeiſter Aſpirant Seibt, der Bezirksfeldwebel Juhl und der Applikant Roſemann, der bereits ſeit dem 1. November 1885 in der ſtädtiſchen Verwaltung beſchäftigt geweſen iſt, als Aſſiſtenten — am 1. April 1890; — der Bezirks⸗ feldwebel Titze und der Vizefeldwebel Poſtlack als Kanzliſten — am 1. Mai 1890, — 1*