— 24 — Höhere Bürgerſchule. Mit (Genehmigung des Herrn Miniſters der geiſtlichen pp. Angelegenheiten wurde Oſtern 1890 die frühere Bürger Knabenſchule als eine in der Emwickelung begriffene höhere Bürgerſchule mit den Klaſſen vI bis einſchließlich II und drei Vorſchulklaſſen eröffnet, nach⸗ dem die Schule thatſächlich bereits im Jahre 1889 90 nach dem Lehrplane der höheren Bürger⸗ ſchule unterrichtet hatte. Für die Vorſchulklaſſen und die Klaſſen vI bis III einſchließlich ſind beſondere Oſter und Michaelis Coeten eingerichtet. Das Lehrer Kollegium der Schule beſtand zunächſt aus dem Rektor Dr. Gropp, den ordentlichen Lehrern Dr. Stoeckenius, Hupe, Dr. Hellg rewe, Dr. Krüger, Lauenſtein, Heine und Dr. Knauff, 4 wiſſen⸗ ſchaftlichen Hilfslehrern, dem Zeichenlehrer Bartel und den Vorſchullehrern Gloſe, Gaſt, Raske, Nickel, Kränzke und Arndt. Im Laufe des Berichtsjahres wurden dann der ordentliche Lehrer Dr. Stoeckenius zum Oberlehrer, der Gymnaſiallehrer Dr. Neufert in des erſteren Stelle zum erſten und die Hilfslehrer Dr. Seifert und Speer zum achten und neunten ordentlichen Lehrer gewählt. Die wiſſenſchaftlichen Lehrer aſcendiren von 1800 bis 3600 ℳ und beziehen den tarifmäßigen Wohnungsgeldzuſchuß. Letzterer wird, und zwar gleichzeitig auch für die wifſenſchaftlichen Lehrer des Realgymnaſiums, vom 1. April 1892 ab durchgehends auf 660 ℳ erhöht. Der Stadtgemeinde hat die entſprechende Erklärung der Aufſichtsbehörde bereits abgegeben. Der Zeichen und die Vorſchullehrer beziehen neben dem Wohnungsgeldzuſchuß das Gehalt nach dem Normal Etat der hieſigen Gemeindelehrer. Das Schulgeld für die höhere Bürgerſchule iſt auf 80 , für die Vorſchule auf 72 jährlich feſtgeſetzt. Die Einnahme betrug 37 890 ℳ gegen 30 712, für 1889/90 alſo 7178 mehr. Im Uebrigen beſtehen hinſichtlich des Schulgeldes dieſelben Vergünſtigungen wie bei dem Realgymnaſium. Die Geſammtausgabe betrug 54 957,63 ℳ. gegen 37 739,31 ℳ des Vorjahres, mithin mehr 17 218,32 ℳ Von der Ausgabe entfallen auf die Lehrerbeſoldungen 18 224,50 ℳ, ſonſtige perſönliche Ausgaben 2144,00 ℳ, Unterrichtsmittel und Verbrauchs⸗ gegenſtände 3159,13 ℳ, gegen bezw. 25 675, 10 290 und 1774,31 ℳJ des Vorjahres. Zur erſtmaligen Ausſtattung der Anſtalt mit Lehrmitteln, Apparaten und Utenſilien pp. ſind 17 600 ℳJ zur Verfügung geſtellt. Der Bau des neuen Schulhauſes an der verlängerten Schloß Straße wird ſo gefördert, daß daſſelbe zum Oktober 1891 der Schule überwieſen werden kann.