„ 30 — Es geht hieraus hervor, daß die Einrichtung einer neuen Lade Straße, wie ſie am Charlottenburger Ufer im Etatsjahr 1891 92 dem Betriebe übergeben worden iſt, eine Noth⸗ wendigkeit war. Die am Bohlwerk aufgeſtelllen Krähne erforderten eine umfaſſende Reparatur, welche in der wenig glücklichen Konſtruktion der Krahnſäulen Lagerung ihre Urſache hatte und welche eine Summe von 812,10 ℳ gekoſtet hat. Die Unterhaltung der Holzkonſtruction des Bohl⸗ werks hat 290,78 ℳ gekoſtet. Die Aufſicht am Bohlwerk und die Vereinnahmung der tarif⸗ mäßigen Gelder erfolgt durch einen etatsmäßigen Beamten der Klaſſe vI a, welcher im Dienſt Uniform tragen muß. Charlottenburg, den 15. Oktober 1891. Die Fiefbau-Deputat ion. Köhn. vI. Bericht der HKanaliſations Deputation. —— A4. Banverwaltung. Am 6. Oktober 1890 fand unter der Theilnahme zahlreicher Vertreter hoher Staats⸗ und Kommunalbehörden die feierliche Betriebseröffnung der Kanaliſation ſtatt und von dieſem Tage an beginnt die neue Periode der Schwemmkanaliſation für Charlottenburg ſüdlich der Spree, ausſchließlich Weſtends und des XVIII. Stadtbezirks. Es waren am 6. Oktober ca. 100 Morgen Rieſelland aptirt, ein Druckrohr von 0,55 m lichtem (0 betriebs⸗ fähig verlegt, drei Pumpmaſchinen mit je 85 Pferdekräften gangbar hergeſtellt und in der Stadt 35 802,66 Ifd. m Leitungen, darunter die größten Kanäle und der Hauptnothauslaß erbaut. Da der Miniſter des Innern im Verein mit dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten auf eine Petition des Vereins der Stadtbezirke, welche durch einen Bericht des Magiſtrats vom 3. April 1890 unterſtützt war, Entſcheidung dahin getroffen hatte, daß bei Neubauten auch in denjenigen Straßen Spülkloſets bereits eingerichtet werden könnten, für welche der Magiſtrat die Verpflichtung übernehmen wollte, ſie innerhalb eines Jahres mit definitiven Kanaliſationsleitungen zu verſehen und da ferner durch denſelben Miniſterialerlaß die Polizei Behörde angewieſen war, in denjenigen Straßen, welche mit alten Entwäſſerungs Leitungen verſehen waren, vorhandene Spülkloſets noch auf ein Jahr zu dulden, war mit der Betriebs⸗ eröffnung der Kanaliſation die Kalamität der Tonnenkloſets für Charlottenburg füdlich der Spree (ausſchließlich Weſtend) beſeitigt. Um dies Ziel zu erreichen, hatte während der Ban⸗ kampagne 1890 mit beſonderem Nachdruck gearbeitet werden müſſen. Zunächſt mußte der Reſt der im ganzen 9293 lfd. m langen gußeiſernen Druckrohrleitung, ſowie 3852 lfd. m guß⸗ eiſerne Druckrohr Vertheilungs Leitung auf dem Rieſelfelde verlegt werden. Von beſonderer Schwierigkeit waren bei Verlegung des Hauptdruckrohres die nachbenannten ſechs Strecken: 1. die Unterführung unter den Güterbahnhof Weſtend, 2. die Unterführung unter die Geleiſe der Lehrter Bahn im Zuge der Spandauer Chauſſee,