— — 3 — 3. die Unterführung unter die Geleiſe der Lehrter Bahn an der Stelle, wo das Druckrohr von der Chauſſee nach den Kleinen Freiheits Wieſen abſchwenkt, 4. die Unterdükerung unter die Havel bei Tiefwerder, 5. die Verlegung des Druckrohres über die ſehr tief liegenden und theils ſumpfigen Jütelwieſen und ſchließlich 6. die Verlegung über die Tübbecke'ſche Wieſe bei Pichelsdorf. An den Stellen zu 1 und 4 ſind gleich 2 Rohre aus Schmiedeeiſen komplet verlegt worden, damit an dieſen für den öffentlichen Verkehr beſonders wichtigen Stellen eine aber⸗ malige Betriebsſtörung bei Verlegung des zweiten Druckrohres vermieden wird. Die Druckrohre unter dem Güterbahnhof Weſtend ſind aus Schmiedeeiſen und auf Rädern montirt, welche in einer ſchmiedeeiſernen cylindriſchen Ummantelung auf kleinen Laufſchienen ruhen. Das Mantelrohr iſt ſo ſtark konſtruirt, daß es die Laſt der ſchwerſten Lokomotiven tragen kann und ſo weit, daß der zwiſchen dem Druckrohr und dem Mantelrohr verbleibende Raum ausreicht, um bei einem eventuellen Bruch des Druckrohres das Waſſer leicht und unſchädlich nach den offenen Enden des Mantelrohres abzuführen. An den Stellen zu 2 und 3, wo wegen des lebhaften Verkehrs auf der Lehrter Bahn nur in kurzen nächtlichen Betriebspauſen gearbeitet werden konnte, ſind je zwei ſchmiedeeiſerne Mantelrohre verlegt, aber nur je ein ſchmiedeeiſernes Druckrohr, weil ohne Schwierigkeiten in die verhältnißmäßig kurzen Mantelrohre, welche gleichfalls mit Laufſchienen verſchen ſind, die auf Rädern zu montirenden reſpektiven Druckrohrenden hineingeſchoben werden können. Die Verlegung des ſchmiedeeiſernen Doppeldükers ad 4 machte wegen der nicht ganz zu⸗ reichenden Vorrichtung des Unternehmers mehr Schwierigkeiten, wie erwartet war, ſo daß die Verſenkung der ſchwimmend quer über die Stromrinne eingeſchwenkten gekuppelten Dükerrohre anſtatt — wie berechnet — § Stunden eine Zeit von faſt 20 Stunden in Anſpruch nahm. Bezüglich der Stellen ad 5 und 6, bei denen die entſtehenden Schwierigkeiten ſich ſchon aus dem Wortlaute ergeben, ſei nur erwähnt, daß ſich auf der Tübbecke'ſchen Wieſe bei Pichelsdorf das Moor ſo grundlos erwies, daß mit Pfahlfundirung, welche unverhältnißmäßig viel Geld gekoſtet haben würde, feſter Baugrund nicht zu erreichen war. Man begnügte ſich deshalb, das Rohr zwiſchen Spundwänden auf einer Sandbettung zu verlegen, indem man aus finanziellen Gründen die möglicherweiſe eintretende Kalamität eines Rohrbruches dem immerhin zweifelhaften Erfolge einer ſchwierigen Fundirung unter Aufwendung von großen Koſten vor⸗ zog. Die Hauptdruckrohrleitung, ſowie die Druckrohrvertheilungsleitungen waren ſchon Ende 1890 ſo weit hergeſtellt, daß man dieſelben anfüllen und einen probeweiſen Betrieb er⸗ öffnen konnte. Leider iſt es nicht gelungen, den Grunderwerb für das Druckrohr bezüglich einer Parzelle auf den Freiheitswieſen zu Spandau zu Ende zu führen, weil der Beſitzer allzu hohe Forderungen ſtellte. Zum Glück gelang es aber, mit demſelben einen Pachwertrag bis zum 1. Juni 1892 rechtzeitig zu Stande zu bringen, ſo daß die Verlegungsarbeiten eine Verzögerung nicht erlitten haben. Das Recht der Enteignung iſt der Stadtgemeinde generell für das ganze Druckrohr verliehen, ſo daß die reſtirende Grunderwerbsfrage mit deſſen Hülfe rechtzeitig gelöſt werden kann, wenn es nicht gelingt, mit dem Beſitzer inzwiſchen einen freihändigen Kaufvertrag zu ſchließen. Die Aptirung des Rieſelfeldes mußte aus Gründen der Entwäſſerung an derjenigen Stelle beginnen, welche wegen ihrer ſtarken Unebenheit verhältnißmäßig die meiſten Schwierig⸗ keiten machte. Der feinkörnige, ſandige Boden veränderte allzuleicht ſeine Oberfläche unter