— 76 — Hauptrohre münden und nach dem Kondenſations Gebäude führen. Im Nothfalle kann die ganze Produktion in ein Kondenſations Gebände geleitet werden. Die aus den Vorlagen ab⸗ fließenden Kondenſations Produkte werden bei der Einmündung in die Hauptſammelrohre ab⸗ geleitet, weil die ſchweren Theere die ihnen bei hoher Temperatur entzogenen lichtgebenden Beſtandtheile bei niedriger Temperatur wieder abſorbiren. Die Hauptfabrikationsrohre erhalten vom Retortenhauſe nach den Kondenſatoren Steigung, ſo daß die leichten Theere dem warmen Gaſe entgegenfließen. Die auf dem Dämpferplatz reſp. Kokeslager beförderten Koke werden für den Ver⸗ brauch gebrochen, hierbei gehoben und können dann direkt in die Fuhrwerke abgeſtürzt werden. Auch können die Koke in Kippwagen mittelſt Schmalſpurbahnen zum Weitertransport in Kähne oder nach Hebung durch die Fahrſtühle in die Waggons entleert werden. Die Dispoſition der Kondenſations und Reinigergebäude iſt ſo erfolgt, daß bei einer Störung im Werke die Anlagen für die naſſe und trockene Reinigung in 2 unabhängige Syſteme gebracht ſind, von denen jedes im Nothfall das andere erſetzen kann. Das Konden⸗ ſationsgebäude iſt ſo angeordnet, daß es mit ſeiner Cyſterne und Ammoniakfabrik eine zu⸗ ſammenhängende, dem Retortenhauſe nahe gelegene Gruppe bildet. Die Kondenſationsprodukte ſammeln ſich ſpäter in der gleich am Retortenhauſe liegenden überbauten Hauptcyſterne, worin auch die Ammoniakfabrik liegt. Dieſe Hauptcyſterne braucht indeſſen zunächſt nicht ausgeführt werden, weil die am Kondenſationsgebände liegenden Ammoniakanreicherungscyſterne für den erſten Betrieb ausreichen. Neben dem Kondenſationsgebäude liegt der Reſervoirthurm mit dem Akkumulatarraum in ſeinem unterſten Geſchoſſe. Darüber befindet ſich das Löſchwaſſer⸗ reſervoir von 100 ehm Inhalt, welches das aus den Kondenſatoren ausfließende Waſſer auf⸗ nimmt und nach Bedarf dem Retortenhauſe zuführt. Im dritten Geſchoß des Reſervoir⸗ thurmes liegt das Reſervoir für konzentrirtes Ammoniakwaſſer, 100 ehm faſſend. Es wird von den naheliegenden Anreicherungscyſternen geſpeiſt und giebt das Ammoniakwaſſer ent⸗ weder direkt nach der ſpäter zu erbauenden Ammoniakfabrik oder in die Füllvorrichtungen der Fuhrwerke oder in die Eiſenbahnwaggons ab. Uleber dem Ammoniakreſervoir liegt das Theerhochdruckreſervoir von 110 cbm Inhalt. Das Theer wird ſpäter aus der naheliegenden Hauptſammelcyſterne zunächſt vom Boden der Anreicherungscyſterne entnommen und ebenſo wie das Ammoniakwaſſer in die Transportgefäße weitergegeben. Ueber dem Theerreſervoir liegt das 120 ehm haltende Reinwaff erreſervoir, welches durch Pumpen gefüllt wird. Im Anbau des Reſervoirthurmes befinden ſich der Maſchinenraum mit den Pump⸗ maſchinen, ferner das Laboratorium, die Photometerkammer und das Gasmeiſter Zimmer. Der Reſervoirthurm hat ſomit 5 Etagen, in welchen je ein Behälter aufgeſtellt wird. Die einzelnen Räume, welche die Behälter enthalten, ſind durch gewölbte Decken nach dem Syſtem Monier von einander getrennt und kreisrund ausgeführt. Von den in dem Geſammtprojekt aufgenommenen Betriebsgebäuden können für den erſten beſchränkten Betrieb von 33 000 chm pro Tag, zwei vorläufig in Wegfall kommen, das Regulirungsgebäude und die Werkſtatt. Die Regulirung wird zunächſt im Reiniger⸗ gebäude, die Werkſtatt im Keſſelhauſe untergebracht. Im Kondenſationsgebäude ſollen 12 Kondenſatoren aufgeſtellt werden, von denen zu⸗ nächſt eine Gruppe von 6 zur Ausführung kommt. Es ſind gußeiſerne Zylinder von 12,8 m Nutzhöhe, 1,4 m Durchmeſſer mit 12 mittleren Rohren von 150 mm Durchmeſſer. Durch dieſe Rohre kann entweder Waſſer oder Luft zirkuliren. Damit die Abkühlung des Gaſes, um demſelben möglichſt viel lichtgebende Beſtandtheile zu erhalten, möglichſt langſam vor ſich geht, ſollen die erſten Kondenſatoren als Luftkondenſatoren betrieben werden, die nächſten er⸗