Z3ericht des Magiſtrats. Der Flächen inhalt des Gemeindegebiets hat ſich gegen das Vor⸗ jahr um 1 ha 12 ar 73 qm vergrößert. Der Zugang iſt jedoch lediglich auf die Neumeſſung von Grundſtücken zurückzuführen. Der Geſammt⸗ flächeninhalt betrug am Schluſſe des Berichtjahres 2088 ha 95 ar 98 qm in 7979 Parzellen mit einem Reinertrage von 33657,72 . Hiervon waren 3754 Parzellen mit 1330 ha 62 ar 69 qm Flächen⸗ inhalt ſteuerpflichtig; der Jahresbetrag der Grundſteuer betrug 3053,55 , 1090 Parzellen mit 162 ha 64 ar 85 qm Flächeninhalt waren ſteuerfrei. Wegen ihrer Benutzung zu öffentlichen Zwecken waren ertraglos: 1676 Landparzellen (Wege, Eiſenbahnen pp.) mit 277 ha 75 ar 28 qm Flächeninhalt und 117 Waſſerparzellen mit 65 ha 88 ar 88 qm Flächen⸗ inhalt. Die Zahl der Hofräume betrug 2242 mit 252 ha 04 ar 28 qm Flächeninhalt. Die Gebäudeſteuerrolle hat gegen das Vorjahr einen weſentlichen Zugang erfahren; die Zahl der Nummern hat ſich von 1834 auf 1964 erhöht. Der veranlagte Jahresbetrag der Gebäudeſteuer betrug von 2905 Gebäuden zu 4 % 317 676,40 , von 2369 Gebäuden zu 2 /% 12 228,80 ., zuſammen von 5274 Gebäuden 329 905,20 ℳ. Die Einwohnerzahl betrug am Schluſſe des Jahres 1890—77033. Im Jahre 1891 ſind zu verzeichnen geweſen 40 310 Zuzüge und 3 004 Geburten, 33 292 Abzüge und 1693 Sterbefälle. Die Vermehrung der Einwohner beträgt ſomit 9329 und berechnet ſich hiernach die Einwohner⸗ zahl am Schluſſe des Jahres 1891 auf 86 362. Ueber die Bewegung der Bevölkerung ergeben die als Anlage abgedruckten ſtatiſtiſchen Zuſammen⸗ ſtellungen des Standesamts das Nähere. Im Magiſtratskollegium ſind folgende Veränderungen vor⸗ ekommen: Der Stadtſyndikus Wittchow wurde nach Ablauf ſeiner zwölf⸗ ährigen Wahlperiode auf ſeinen Antrag unter Zubilligung der geſetz ichen Penſion von jährlich 2 850 ℳu am 1. Auguſt 1591 in den 692 angetreten. Für den bereits am 25. Februar 1891 verſtorbenen unbeſoldeten Stadtrath und Stadtälteſten Dr. Cohn (efr. Verwaltungs⸗ ericht für 1890/91) wählte die Stadtverordneten Verſammlung am 10. Juni 1891 den Stadwerordneten R. Iſaac zum unbeſoldeten Stadtrath. Zu gleicher Zeit wurde der unbeſoldete Stadtrath Maywald, deſſen Wahlperiode am 15. September 1891 ablief, auf 6 Jahre wiedergewählt. Im Schluſſe des Berichtjahres bildeten das Magiſtratskollegium der Oberbürgermeiſter Fritſche, Bürgermeiſter Büchtemann, der Stadt⸗ undikus Dr. Hirſekorn, die Stadtbauräthe Bratring und Köhn, der tadtrath Boll, ſowie die unbeſoldeten Stadträthe Drewke, Dr. Edel, 2 2. . Iſaac, Paetſch, Stegemann, Thümen, Toebelmann, Dr. Wendt md Woelmer In dem Vorſtande der Sta dtverordneten Verſammlung ſind eränderungen nicht vorge Im Laufe des Jahres 1891 ſind 3 Auheſtand verſett. Für ihn wurde der bisherige Stadtrath Dr Hirſetorn Brauereibeſitzer Mielke für den Reſt der Wahlperiode bis 31. Dezember zum Stadtſyndikus gewählt und in die Stelle des letzteren der Magiſtrats⸗ ſih 5 hin 5 Aſſeſſor Boll aus Berlin berufen. Derſelbe hat ſein Amt am 10. Februar 21 öffentliche und im Anſchluß an dieſe 15 nicht öffentliche Sitzungen abgehalten. In einem Falle war die Abhaltung einer außerordentlichen Sitzung erforderlich. An die Verſammlung ſind 302 Vorlagen, 53 Mit⸗ theilungen und 5 Anträge und Petitionen gelangt. Abgeſehen von den ſtändigen Ausſchüſſen ſind zur Vorberathung von 16 Vorlagen beſondere Ausſchüſſe eingeſetzt, welche zuſammen 19 Sitzungen abgehalten haben. Von den Vorlagen pp. ſind 204 in öffentlicher Sitzung, 33 in nicht öffentlicher Sitzung und 118 durch Auslegung gemäß § 20 der Geſchäfts⸗Ordnung erledigt. Nach der Liſte der ſtimmfähigen Bürger waren 11 100 wahl⸗ berechtigte Perſonen vorhanden mit einem Geſammtſteuerbetrage von 1 744 161,61 ℳ. Davon entfallen auf die 1. Wählerabtheilung 242, auf die II. Abtheilung 951 und auf die III. Abtheilung 9907. In der letzteren Abtheilung war eine anderweite Abgrenzung der beſtehenden 3 Wahl⸗ bezirke erforderlich, welche unter Zuſtimmung des Bezirksausſchuſſes der⸗ artig ausgeführt iſt, daß im 1. Wahlbezirk 3 365, im 2. Wahlbezirk 3 143 und im 3. Wahlbezirk 3379 Wähler vorhanden waren. In Folge der bei der Volkszählung im Jahre 1890 auf 76873 feſtgeſtellten Ein⸗ wohnerzahl iſt die Erhöhung der Zahl der Stadtwerordneten von 42 auf 54 beſchloſſen. Mit dem Schluſſe des Jahres 1891 ſind die Herren Stadtverordneten Schwarzloſe, Iſaac, Stendel und Kleemann (von der III. Wählerabtheilung), Hempel, Hoffmann, John, 5— Oppermann 1 und Thiele (von der II. Wählerabtheilung) und Dr. Jaffe, Or. Liebert, Mathien und Schultz in Folge Ablaufs ihrer Wahlperiode aus der Stadt⸗ verordneten Verſammlung geſchieden, wozu indeß bemerkt werden muß, daß Herr Iſaac anläßlich ſeiner Wahl zum unbeſoldeten Stadtrath bereits früher aus der Stadtverordneten Verſammlung ausgetreten und Herr Dr. Liebert verſtorben iſt. Ferner waren in Folge von Austritts⸗ erklärungen von der III. Wählerabtheilung im 2. Wahlbezirk für den 1893 und im 3. Wahlbezirk für den Rechtsanwalt Schmilinsky für den Reſt der Wahlperiode bis 31. Dezember 1895, ſowie von der 1 Wählerabtheilung für den Apotheker Sinogowitz für den Reſt der Wahl⸗ periode bis 31. Dezember 1895 Erſatzwahlen zu vollziehen. Die Er⸗ gänzungswahlen ſind für die Zeit vom 1. Januar 1892 bis 31. Dezember 1897 vorgenommen. Die Wahlperiode der 12 neu gewählten Stadt⸗ verordneten iſt . ebenfalls bis zu dem angegebenen Zeitpunkt feſt⸗ geſetzt und die Auslooſung von je vier der neugewählten Stadtverordneten für die ult. 1893 bezw. 1895 ablaufenden Wahlperioden vorbehalten. Zwiſchen den beiden vom 3. Wahlbe zirk der III. Wählerabtheilung neu⸗ gewählten Stadtverordneten muß ferner das Loos entſcheiden, welcher von ihnen mit Ablauf des Jahres 1893 ausſcheidet, während der andere ſein Amt bis Ende 1895 zu führen hat. Dagegen bleiben die vom 1. und 2. Wahlbezirke neugewählten Stadtverordneten 6 Jahre im Amte. Hiernach geſtaltet ſich der Wahlturnus für die Mitglieder wie folgt: 1