— 27 Eingegangen ſind an laufenden Kanaliſationsabgaben 4. aus dem Berliner Anſchlußgebiet. 106 214,25 b. aus den übrigen Stadttheilen. 90 318,93 „ c. vertragsmäßige Abgabe der Landgemeinden Schö⸗ neberg, Wilmersdorf und Friedenau für den ſchwarzen Graben pauſchaliter 20 000.00 „ Summa 216 533,18 ' Wie bekannt wird an Berlin für das Anſchlußgebiet auf Grund des Vertrages vom 14. und 20. November 1885 eine laufende Abgabe von 6,0 ä pro Ifm. Straßenfront aller anſchlußfäh igen Grundſtücke ge⸗ zahlt, wobei es gleichgültig iſt, ob das Grundſtück bebaut iſt oder nicht. Die an Berlin zu entrichtenden Abgaben haben einſchließlich des Waſſer⸗ verbrauchs pp. betragen 85 059,60 ℳ. II. Das Rieſelfeld. Im Berichtsjahre konnten weitere 8,176 ha aptirte Flächen ver⸗ pachtet werden. Es liefen bei Beginn des Berichtsjahres Verträge über 63,37 ha, ſodaß am Schluſſe im Ganzen verpachtet waren 151,54 ha. Der Reſt der aptirten Fläche von in's Geſammt 155,70 ha vertheilt ſich auf 2 Schläge mit Weiden, welche nicht verpachtet ſind, auf die Schlammbafſins und die Entwäfſerungsgräben. Von der neu verpachteten Fläche haben die Pächter der in den Vor⸗ jahren aptirten Ländereien — Beiersdorff, Krauſe, Wollank, — mittelſt Nachtragsverträgen vom Juli bezw. Dezember 1891 auf die Zeit vom 1. Juli bezw. 1. Oktober 1891 bis 1. Oktober 1894 den größeren Theil übernommen, während für die übrigen Parzellen neue Pächter eingetreten ſind, mit welchen im November bezw. Dezember 1891 die bezüglichen D 3 zug Pachtverträge für die Zeit vom 1. Oktober 1891 bis dahin 1894 bezw. 1892 (bis 1892 — Riedel, ſiehe unter lfd. Nr. 6) abgeſchloſſen wurden. Von der verpachteten Geſammtfläche von 88,176 ha waren bereits 6,63 ha im Berichtsjahre 1890/91 aptirt und vorläufig bis zum 1. Oktober 1891 verpachtet, (vergl. d. Bericht des Vorjahres.) Es find neu verpachtet: 1. An den Gutspächter Beiersdorff 49,656 ha 2. An den Bauergutsbeſitzer Krauſe 10,875 „ 3. An den Rittergutsbeſitzer Wollank 12,086 „ 4. An den Bauergutsbeſitzer Schleu 6,675 „ 5. An den Bauergutsbefitzer Beutel 6,238 „ 6. An C. Riedel in Spandau 1,637 „ 7. An die Handelsfrau Weber 1,009 „ Summa 85,176 ha Der Pachtzins beträgt — mit Ausnahme der oben unter 6 und 7 bezeichneten Flächen — für die Zeit bis 1. Oktober 1892 60 ℳ und für die darauf folgende Zeit 120 ℳ pro ha und Jahr. Die Pächter Riedel und Weber (6 und 7) zahlen für die ganze Pachtdauer 160 . pro ha und Jahr. Dieſer gegen die übrigen weſentlich erhöhte Pachtzins wird dadurch bedingt, daß ſich die Verwaltung verpflichtet hat, auf die Benutzungsart der Flächen (Gemüſeban) bei Zuertheilung des Rieſel⸗ waſſers eine größere Rückſicht zu nehmen. Von den dem Pächter Dieckmann — welcher den Pachtvertrag mit Genehmigung des Magiſtrats auf den Domänenpächter Frieſe zu Paaren übertragen hat — verpachteten Gute Carolinenhöhe wurden am 1. Oktober 1891 die Schläge X und XI mit zuſammen 29,86 ha aus der Pacht genommen, um hier mit der Aptirung zu beginnen. Das Gleiche gilt von dem an das Train Bataillon des 3. Armee Corps für Zwecke von Fahrübungen bis zum 1. Oktober cr. verpachteten Schlage XII von 27,07 ha Größe. Die Erne auf den verpachteten Stücken iſt im Allgemeinen gut ausgefallen. Beſonders der Bau von Futterrüben war lohnend. Es waren beſtellt: 16 ha 08 a mit Rüben 24 „ 86, mit Gras 24 „ 82, mit Körnerfrucht 2 „ 98, mit Gemüſe. Im Spätherbſt 1891 iſt damit begonnen worden, zunächſt die 7, m breiten Wege auf dem Riefelfelde — Abſchnitt Gatow — mit Obſtbäumen zu bepflanzen. Zu der bepflanzten Wegelänge von ungefähr 2000 lfm. fanden 606 Aepfelbäume aus der Baumſchule des Berliner Rieſelgutes Heinersdorf bei Osdorf Verwendung. Gepflanzt wurden: 206 Stück Rheiniſche Bohnenäpfel, 200 „ Winter Gold Parmänen, 200 „ Baumanns Reinetten. leitern, mechaniſche Leiter und Rettungsgeräthen vorgenommen. räthen ſind neu beſchafft: 336 lfdm. gummirter Hanfſchlauch nebſt 10 Die Bäume ſind ſämmtlich angegangen und gedeihen gut. Bezüglich des Jagdrechts iſt zu bemerken, daß über daſſelbe hin⸗ ſichtlich der zu der Gemeinde Seeburg gehörigen Flächen von Carolinen⸗ höhe Vereinbarungen übernommen ſind, welche bei Ankauf des Gutes bereits zwiſchen dem Vorbeſitzer Becker und der Gemeinde Seeburg bis zum 17. Auguſt 1893 getroffen waren. Es erübrigte daher nur noch die Verpachtung des Jagdrechts auf den Gatower Parzellen. Für die letzteren — mit Ausnahme des füdlich des Seeburger Weges belegenen Entwäſſerungsgrabens — iſt im März 1892 die Ausübung der geſammten Jagd an den Gutsbeſitzer Beiersdorff und den Bauergutsbeſitzer Krauſe gemeinſchaftlich gleichfalls dis zum 17. Auguſt 1893 — gegen eine Panſchalſumme von 100 ℳ. verpachtet werden. Die Einnahmen vom Rieſelfelde betrugen: 1. an Pacht für aptirtes und unaptirtes Land. 7 638,16 . 2. an Miethszins für 4 Rieſelwärterwohnungen 240,00 „ 3. für verkaufte Sämereien 1 751,17 „ 4. Insgemein 2 782,59 „ Summa 11 411,92 l. Die Ausgaben betrugen mit Ausſchluß der Zinſen: . an Gehälter und Löhnen pp. 5 928,44 . 2 173,63 „ 385,73 „ 1 147,26 „ 650,90 „ 1 377,67 „ 206,80 „ 11 870,43 Unterhaltung der Be⸗ und Entwäſſerungsgräben Unterhaltung der Gebäude CG Steuern und Abgaben Beſchaffung von Sämereien. Anpflanzung von Obſtbäumen Insgemein —2 —2 2 + 10 — Summa Die Kanaliſations Deputation. F ritſche. Köhn. VII. Bericht der Fenerlöſch- u. traßenreinigungs Deputation für das JZahr 1891/92. a. Feuerlöſchweſen. Die Feuerwehr beſteht aus 1 Brandmeiſter, zugleich Straßen In⸗ ſpektor, Oberfeuermännern, zugleich Aufſeher bezw. Kolonnenführer, 6 Telegraphiſten, 24 Feuerwehr⸗ und 39 Spritzenmännern, ſowie 6 Hülfs⸗ ſpritzenmännern. Die Feuerwehr⸗ und Spritzenmänner ſind zugleich Straßenarbeiter. Die Feuerwehr bezieht ſtändige Tages⸗ und Nachtwache. Die Tageswache beſteht aus 6 Mann (1 Wachthabender, 1 Telegraphiſt und 4 Feuerwehr⸗ bezw. Spritzenmännern), 2 Kutſchern und 4 vollſtändig angeſchirrten Pferden. Die Nachtwache beſteht aus 12 Mann (1 Wacht⸗ habender, 1 Telegraphiſt und 10 Feuerwehr⸗ bezw. Spritzenmännern), 5 Kutſcher und 10 vollſtändig angeſchirrten Pferden. Bei etwa ausbrechendem Feuer rückt die Wache, außer dem Telegraphiſten, in voller Stärke aus und wird durch die Mannſchaften der abgelöſten Wache und einen Ober⸗ feuermann erſetzt. An 53 Tagen wurden Uebungen an Spritzen, Haken⸗ An Ge⸗ Verſchraubungen, 1 Flinker'ſcher Rettungsapparat mit Leine, Gurte und Rettungsſack, 1 Sprungtuch, eine 24 Meter lange mechaniſche fahrbare Rettungsleiter, 70 Winteranzüge von Tuch nebſt Halsbinden und 12 Stück Gurte für Spritzenmänner, die öffentlichen elektriſchen Feuermelder wurden durch Anbringung von Klemmen auch zum Telephonbetrieb eingerichtet, 2 öffentliche Feuermelder Nr. 14 und 15 wurden neu aufgeſtellt. Im Berichtsjahre waren 15 öffentliche und 2 Privatfeuermelder, 1 Haupt⸗ feuerwehr Depot und 2 Schlauchwagenſtationen vorhanden. Zur Entnahme von Waſſer bei Feuersgefahr waren 475 Unterflur Hydranten, welche auf ca. 100 m Entfernung in die Leitung der Charlottenburger Waſſerwerke eingebaut ſind, vorhanden: dieſelben haben einen Druck von 4 bis 5½/ Atmosphäre, ſo daß bei Feuersgefahr die vorhandenen Spritzen äußerſt ſelten in Gebrauch genommen werden. 2 Im Berichtsjahre trat die Fenerwehr in 36 Fällen in Thätigkeit. 44¹