— 30 — Krumme⸗, Schiller⸗, Bismarck⸗, Leibniz⸗, Engliſche⸗, Nürnberger⸗, Nettel⸗ beck⸗, Courbiére⸗ und Motz Straße ſtatt. Der Waſſerverbrauch belief fich im Ganzen auf rot. 29641 cbm. à 7 Pf. — 2074,84 Mark. An Ge⸗ räthen ſind neu 1 Kehrmaſchine nebſt 3 Reſervewalzen, 2 eiſerne Spreng⸗ wagen Nr. 14 und 15, 1 Schleifſtein, 100 m gummirter Hanfſchlauch, 1075 Piaſſava⸗ und 31 7½ Schock Reiſig beſen beſchafft. Neu beſetzt wurden 48 Satz Walzenbürſten. Ein Satz Walzenbürſten hat eine durchſchnitt⸗ liche Arbeitszeit von 24 Tagen gehalten, welches auf dem hieſigen Pflaſter als eine ſehr gute Leiſtung zu bezeichnen iſt. Charlottenburg, den 3. Oktober 1892. Die Deputation für das Straßenreinigungs- und Fenerlüſchweſen. Thümen. VIII. Bericht der Armen direktion. A. Allgemeines. In dem Berichtsjahr 1891/2 ſind Vorkommniſſe von einiger Be⸗ deutung für die Verwaltung nicht zu verzeichnen. Durch das ſtetige Anwachſen der Bevölkerungsziffer Charlottenburgs war auch eine in gleichem Verhältniſſe ſteigende Vermehrung der mit Almoſen zu unter⸗ ſtützenden Perſonen wahrzunehmen. Infolge deſſen erfolgte die bereits im Berichte des Vorjahres angedeutete Vermehrung der Armenpfleger. Es wurden zwei neue Armenkommiſſionsbezirke gebildet, ſo daß am Schluſſe des Jahres 189192 — 16 Kommiſſionen mit 98 Armenpflegern in der Geſammtarmenpflege in Thätigkeit waren. Außer einigen Schenkungen in geringeren Beträgen zur ſofortigen Verwendung für Armenzwecke ſind der Armen Direktion im Berichtsjahre Legate zu Stiftungszwecken nicht zugefallen. Bezüglich ſämmtlicher Unterſtützungsfälle wird ſeitens der Armen Direktion eine fortlaufende Statiſtik geführt. im Jahre 1891 92 iſt Folgendes: Im Ganzen wurde für 1503 Perſonen (gegen 1257 des Vorjahres) Das Ergebniß derſelben Fürſorge getroffen; von dieſen waren 1136 hier ortsangehörig, 230 be⸗ ſaßen anderwärts einen Unterſtützungs⸗Wohnſitz, 131 waren landarm, bei (6 Perſonen konnte bis zum Schluſſe des Berichtsjahres über ihre Orts⸗ angehörigkeit nichts Sicheres feſtgeſtellt werden. Die Koſten der ohne Vermittelung eines andern Armenverbandes ausgeübten Armenpflege be⸗ liefen ſich auf rund 138 150 ℳ. (gegen 114 000 ℳ im Vorjahre). An andere Armenverbände wurden rund 18 000 ℳü gezahlt. Die Geſammtkoſten der öffentlichen Armenpflege betrugen ſomit für das Jahr 1891/92 rund 165 150 ℳ (gegen 144 000 ℳ. im Vorjahre), von dieſen wurden 23 585 ℳs (gegen 20 234 ℳ im Vorjahre) von anderweit Verpflichteten wiedererſtattet. B. Offene Armenpflege. Mit regelmäßigen baaren Almoſen wurden 765 Perſonen (gegen 662 des Vorjahres) unterſtützt: von dieſen waren 664 hier ortsangehörig und zwar 31 alleinſtehende Männer, 336 alleinſtehende Frauen, 56 aus Mann und Frau beſtehenden Familien ohne Kinder, 57 aus Mann und Frau beſtehenden Familien mit Kindern, 184 Frauensperſonen mit Kindern. Die monatlichen Almoſen betrugen je nach dem Grade der Hülfs⸗ bedürftigkeit zwiſchen 5 und 20 ℳ. pro Monat. Der durchſchnittliche Betrag beläuft ſich auf ℳ. monatlich auf den Kopf. Dem Lebensalter nach wurden unterſtützt: im 17 Lebensjahre 2 Perſonen, 20—25 7 9 2 2 7 K. 26—30 „ 22 — „ 31—35 , 55 „ im 36—40 Lebensjahre 57 Perſonen. „ 41—45 „ 69 „ „ 46—50 — 62 „ 51—55 „ 53 „ „ 56—60 , 58 „ 61—65 1 83 „ 66—70 10 113 „ „ 71—75 „ 110 % „ 76— 80 „, 56 „ „ 81—85 1 15 % „ 86—90 „ 5 4 91—95 T 1 Wie im Vorjahre, ſo wurden auch in dieſem Berichtsjahre ein be⸗ trächtlicher Theil derjenigen Perſonen mit einmaligen Unterſtützungen, Bekleidung, Arzneimitteln pp. verſehen, welche bereits mit laufenden Almoſen unterſtützt wurden. Von dieſen abgeſehen ſind noch 87 Per⸗ ſonen nur mit außerordentlichen Unterſtützungen bedacht worden. Das Anwachſen der Zahl der Almoſenempfänger bedingte auch eine Vermehrung der Stadtärzte. Es wurden die Medicinalbezirke um einen vermehrt, ſo daß am Schluſſe des Berichtsjahres 5 Stadtärzte in Thätigkeit waren. Durch dieſe wurden 953 Perſonen ärztlich behandelt, von welchen 63 verſtarben. Die Geſundheitsverhältniſſe der Armen waren günſtige. (C. Waiſenpflege. Durch die erfolgte Neubegrenzung der Stadtbezirke vermehrte ſich die Zahl der Waiſenräthe von 18 auf 22, welchen ebenſoviele Stellver⸗ treter beigegeben wurden. Den Waiſenräthen iſt die Beaufſichtigung der Pflegeſtellen übertragen. Es befanden ſich bei Privatperſonen 165 Kinder unter 14 Jahren (gegen 156 des Vorjahres) in Koſtpflege. Von dieſen waren 98 hier ortsangehörig, 45 anderwärts ortsangehörig, 22 landarm. Von den Waiſenräthen wurden halbjährig Berichte über die Beſchaffenheit der Pflegeſtellen eingefordert, welche durchweg günſtige Urtheile über die Erziehung pp. der in Pflege befindlichen Kinder gaben. Im Waiſenhauſe „Stiftung Louiſen Andenken“ befanden ſich 24 Kinder und zwar 13 Knaben und 11 Mädchen. 18 Knaben waren auf ſtädtiſche Koſten in der Prinz Karl Stiftung untergebracht. D. Fürſorge für Epileptiſche und Irre. Seitens der Stadtgemeinde Charlottenburg ſind in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche zu Potsdam zwei Freiſtellen gegründet. Dieſe waren während des ganzen Berichtsjahres durch Pfleglinge beſetzt. 7 wurden in dieſer Anſtalt auf ſtädtiſche Koſten noch 3 Perſonen verpflegt. In hieſigen und auswärtigen Irrenanſtalten waren 39 Perſonen auf dieſſeitige Koſten untergebracht. Der Geſammtaufwand hierfür be⸗ trug 4829 Mark. Charlottenburg, den 27. September 1892. Die Armen Direhtion. Boll. IX. Bericht der Deputation für die Derwaltung des Mrankenhauſe⸗, Der Krankenbeſtand ſtellt ſich folgendermaßen: 1. Beſtand am 1. April 1881. 52 Kranke und zwar: 32 Männer, 19 Frauen, und unter 12 Jahren 1 Mädch 2 2. Zugang im Betriebs .1068 Kranke 4 E und zwar: 606 Männer, 403 Frauen, und unter 12 Jahren 35 Knaben, 24 ädchen. 2 2 eeee