Bericht des Magiſtrats. Der Flächeninhalt des Gemeindegebiers hat ſich gegen das Vor⸗ periode am 21. Dezember 1893 abläuft, wurde in der vorſtehend bezeich⸗ jahr um 1 ha 24 àa 32 am vergrößert. Hiervon entfallen 1 ha 03 a 27 q4m 188 bis 195 auf die Parzellen Kartenblatt 6 Flächenabſchnitt 131- welche an der 131 Oſtſeite der Augsburger traße zwiſchen der Paſſauer und Nürnberger Straße belegen und auf Grund des Beſchluſſes des Bezirksausſchuſſes in Potsdam vom 5. Mai 1892 von dem Gemeindebezirk Schöneberg abge⸗ trennt und mit dem dieſſeitigen Stadtbezirk vereinigt ſind. Der Reſt von 21 a 05 qm iſt auf die Neumeſſung von Grundſtücken zurückzuführen. Der Geſammt⸗ Flächeninhalt betrug am Schluſſe des Bericht⸗ Jahres 2090 ha 20 à 30 qm in 8649 Parzellen mit einem Reinertrage von 32951 Mk. 70 Pf. Hiervon waren 4075 Parzellen mit 1312 ha 24 u 06 qm Flächeninhalt ſteuerpflichtig, der Jahresbetrag der Grundſteuer be⸗ irug 2991 Mk 28 Pf.; 185 Parzellen mit 156 ha 49 a 94 qm Flächen⸗ inhalt waren ſteuerfrei. Wegen ihrer Venutzung zu öffentlichen Zwecken (Wege, Eiſenbahnen u. ſ. w.) waren ertraglos: 1826 Landparzellen mit 278 ha 04 à 94 qm Flächeninhalt und 124 Waſſerparzellen mit 65 ha 55 a 81 qm Flächeninhalt. Die Zahl der Hofräume bdetrug 2439 mit 277 ha 85 a 55 dm Flächeninhalt. Die Gebäudeſteuerrolle hat ſich in der Anzahl der Nummern von 1964 auf 2062 erhöhr. Es waren 3005 Gebäude mit 40%, des Nutzungswerths zu einer Jahresſteuer von 358623 Mk. 80 Pf. und 2399 Gebäude mit 2 % des Nutzungswerths zu einer Jahresſteuer von 12936 M. 40 Pf. veranlagt. Das ſind 5404 Gebäude zu einer Jahres⸗ ſteuer zuſammen von 371 560 Mk. 20 Pf. bäude betrug 395. Die Einwohnerzahl ſtellte ſich nach den Feſtſtellungen der König⸗ lichen Polizei⸗Direktion am Schluſſe des Jahres 1891 auf 86362. Im Jahre 1892 ſind 46011 Zuzüge und Geburten und 35215 Abzüge und Sterbefälle gemeldet worden. Der Zugang berrug mithin 10996 und iſt hiernach die Einwohnerzahl am Schluſſe des Jahres 1892 auf 97358 ge⸗ ſtiegen. Umzüge ſind innerbalb der Stadr 13531 vorgekommen. Weitere über die Vewegung der Bevölkerung ergeben die als Anlage 1 ab⸗ gedruckten Zuſammenſtellungen des Königlichen ſtatiſtiſchen Amtes. Im Magiſtratskollegium find folgende Veränderungen vorgekommen. Der unbeſoldete Stadtrath Maywald, welcher im Vorjahre auf eme ſechs⸗ jährige Amtsperiode wiedergewählt war, ſab ſich in Folge andauernder Aränklichkeit genöthigt, ſein Amt am 31. Oktober 1892 niederzulegen. Er ſtarb bereits am 7. April 1893. Für ihn wurde auf den Reſt der bis zum 15. eptember 1897 laufenden Wahlperiode der Stadwerordneten⸗Vorſteher⸗ Stellvertreter Gertz zum unbeſoldeten Stadtrath gewählt und am 11. Jannar 1893 in ſein Amt eingeführt. Der Stadtbaurath Köhn hat ſein Amt zum 1. April 1893 behufs Uebernahme der Stellung eines Generaldirektors der Aktiengeſellſchaft Ludw. Loewe & Co. hierſelbſt gekündigt. — unter Feſtſetzung des Stellenge ts auf 5400 Mk. — der Stadtbau⸗ inſp redtſchneider hierſelbſt in Die Zahl der ſteuerfreien Ge⸗ Das Für ihn wurde inſpektor Bre der Sitzung der Stadtverordneten am 15. März 1893 zum Stadtbaurath gewählt. Die Stadtbauinſpektorſtelle iſt vorläufig nicht beſetzt worden. Der Stadtbaurath Bratring, deſſen Wahl⸗ neten Sitzung auf eine 12 jährige Wahlperiode wiedergewählt. Die Stadtverordneten⸗Verſammlung hat 18 öffentliche Sitzungen und in Verbindung mit dieſen 11 nicht öffentliche Sitzungen abgehalten Vehufs Beſchlußfaſſung über den Bau einer Baracke bezw. einer Desinfektions⸗ anſtalt war während der Ferien anläßlich der drohenden Choleragefahr die Abhaltung einer außerordentlichen Sitzung nothwendig. Abgeſehen von den ſtändigen Ausſchüſſen ſind zur Vorberathung von 17 Vorlagen be⸗ ſondere Ausſchüſſe eingeſetzt. An die Verſammlung ſind 205 Vorlagen 47 Mutheilungen und 20 Anträge und Petitionen gelangt, wovon 187 in öffentlicher Sitzung, 12 in nicht öffentlicher Sitzung und 73 durch Aus⸗ legung gemäf § 20 der Geſchäftsordnung erledigt ſind. Unter den Mit⸗ gliedern ſind Veränderungen nicht vorgekommen. Die Liſte der ſtimmfähigen Bürger wies 11746 wahlberechti Perſonen mit 1075119 Mk. 70 Pf. Staatseinkommenſteuern, 421 45 Jrf. Gemeindeſteuern, 545 Mt 48 Pf. Grundſteuern, 130991 Mt. 82 Pf. Gebäudeſteuern und 44765 Mk. 80 Pf. Gewerbeſteuern zuſammen mit einem Steuerbetrage von 2233833 Mk. 25 Pf. nach. Das Steuer⸗ drittheil betrug hiernach 744611 Mk. 08¼, Pf. Die 1. Abtheilung 101 Wähler enthaltend, begann mit dem Steuerbetrage von 108310 Mt. 70 Pf. und ſchloß mit einem ſolchen von 3149 Mk. 20 Pf. Die II. Ab⸗ theilung, 632 Wähler enthaltend, begann mit 3120 Mk. und ſchloß mit einem Steuerbetrage von 625 Mt. 20 Pf. Die 1II. Abtheilung umfaßte 11013 Wähler und zwar alle diejenigen, welche 624 Mt. und weniger Steuern zahlten. Im Jahre 1891 betrug die Wählerzahl 11100. Davon entſielen auf die 1 Abtheilung 242, die 11. Abtheilung 951 und die 1I1. Abtheilung 9907. Eine Vergleichung der Zahlen ergiebt, daß erſtens die Wählerzahl in der 1. Abtheilung um 141 und in der 11 Abtheilung um 19 Wähler zurückgegangen iſt, und daß zweitens die Geſammtzahl der Wähler — trotz der Vermehrung der Geſammteinwohnerzahl um 10996 Perſonen um nur 646 geſtiegen iſt. Beide Erſcheinungen ſind auf das neue Einkommenſteuergeſet zurückzuführen und zwar die letztere im Weſent⸗ lichen darauf, daß eime große Anzahl von Familienvätern, welche früher zur II. Klafſenſteuerſtufe veranlagt und daher wahlberechtigt waren, in dieſem Jahre von der Steuer freigeſtellt ſind, weil ihnen von ihrem Em⸗ kommen er geſetzliche Nachlaß mit 50 Mt. für jedes Kind abgerechnet werden mußte, und ihnen damit nicht mehr das für die Wahlberechtigung erforderliche ſteuerpflichtige Einkommen von 660 Mk. verblieben iſt Das Büreauweſen hat wieder eine erhebliche Erweiterung erfahren Die Steuerſachen wurden bisher in einem Büreau bearbeitet. In Aus⸗ führung des Einkommenſteuergeſetzes vom 24. Juni 1891 iſt ein beſonderes Veranlagungsbüreau eingerichtet, in welchem lediglich die ſtaatlichen Ein⸗ kommen⸗ und Gewerbeſteuerſachen bearbeit werden. Für die übrigen Steuer⸗ ſachen find die Büreaus 11Ia (für Perſonalſteuern) und IIIbo (für Real⸗ ſteuern und Requiſitionen) gebildet. Ferner iſt zur Bearbeitung der Ge⸗ werbeſachen, namentlich der das Gewerbegericht betreffenden Angcee 1