Aus der Unfallverſicherung erwächſt uns eine von Fahr zu Jahr ſich ſteigernde erhebliche Arbeitslaſt durch die uns laut Geſetz obliegende “ 0 2 ige G 5 Kompagnien lagen in den beiden Kaſernen, die übrigen waren in Bürger⸗ zwangsweiſe Einziehung der Veiträge und Einforderung der nach dem Banunfallverſicherungsgeſetz von 1 ſtellenden monatlichen Regiebau Lohnnachweiſungen. Vedauerlich iſt hervorgetreten, daß die Feſtſetung der Nenten in vielen Fällen ſich ſehr verzögert, ſo daß von den Verunglückten längere Zeit die Armenpflege in Anſpruch genommen werden muß. Die Stadtgemeinde iſt mit den Arbeitern des Tiefbauamts bei der Tiefbau⸗ Verufsgenoſſenſchaft als Genoſſenſchafts Mitglied, mit den Arbeitern des genoſſenſchaft. den einzelnen Bauumernehmern aufzu⸗ Ganz beſonders um⸗ fangreich ſind dieſe Arbeiten für die Nordöſtliche Baugewerks Berufs⸗ 1 n 5 Koſten um 20 Pfennige pro Kopf und Tag höher. 1. April 1892 bis 31. März 1893 wurden im Ganzen 36314,86 Hochbauamts und der Straßenreinigungs Deputation bei der RNordöſtlichen Baugewerks Berufsgenoſſenſchaft als Regiebau Unternehmer betheiligt. Die aus der Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung der Gemeindebehörde erwachſende Arbeitslaſt überſteigt aber noch erheblich die⸗ jenige aus den Unfallgeſeßen. Namentlich das für die Beitragsleiſtung feſtgeſehte Syſtem der Markenverwendung hat im Publikum wenig Eingang gefunden. Zahlreich ſind daher die hierbei vorgekommenen Verſehen, welche darin beſtehen, daß Marken einer niedrigeren Lohnklaſſe oder einer unzu⸗ ſtändigen Verſicherungsanſtalt verwendet ſind. Die Berichtigung der uns zu dieſem Zweck in ſehr großer Anzahl ſeitens der Verficherungsanſtalten zugeſjandten mit falſchen Marken beklebten Verſicherungskarten erfordert durch die damit verbundenen umfangreichen Korreſpondenzen und proto⸗ follariſchen Vernehmungen erhebliche Arbeitskräfte. Daneben liegen uns die Aufnahme der Rentenanträge und die hiermit verbundenen Recherchen ob. Im vorigen Jahre blieben 12 Altersrentenanträge unerledigt, hinzu⸗ gekommen ſind 33 Anträge, zuſammen alſo 45 Altersrentenanträge. Hierauf wurden in 30 Fällen Altersrenten im Jahresbetrage von bis höchſtens 204,26 Mk. ſeitens der Verſicherungsanſtalten bewilligt, während 9 Anträge abgelehnt wurden und 3 Anträge unerledigt blieben. 105,61 Mk. dorfer Straße Nr. 56 auf den Zeitraum vom 1. Juli 1892 bis 1. Oktober Revier⸗Bureau iſt am 1. Juli 1892 eingerichtet. In einem Falle iſt der Rentennachſucher vor Bewilligung der Rente ver⸗ ſtorben und dieſe nicht feſtgeſetzt worden, da ſich berechtigte Erben nicht meldeten. In 2 Fällen ſchließlich haben die Antragſteller ihre Anträge auf Altersrente zurückgezogen und dafür Invalidenrente beantragt. Materials erhalten die Revier⸗ Vorſtände ein Pauſchquantum von je 900 Mk. jährlich. Es wurden ferner 26 Invalidenrenten-Anträge geſtellt und hierauf in 15 Fällen Renten bewilligt. 7 Anträge wurden ſeitens der berreffenden Verſicherungsanſtalten abgelehnt, 2 von den Antragſtellern zurückgezogen und 2 blieben am Jahresſchluß unerledigt. Die Zahl der Innungen iſt im Berichtsjahre unverändert geblieven. Von den vorhandenen 14 Innungen ſind nach Maßgabe des Geſetzes vom 18. zuli 1881 betr. die Abänderung der Gewerbe Ordnung 6 neu errichtet und 8 umgeformt. Den Innungen gehörten am 1. Dezember 311 Mit⸗ glieder an, von welchen 317 Lehrlinge beſchäftigt wurden. Neun Innungen gehören Innungsverbänden an, elf haben in ihren Statuten Geſellenaus⸗ ſchüſſe vorgeſehen. Eine Krankenumterſtütungskaſſe iſt nur für die Barbier⸗ und Friſeur⸗Innung durch Rebenſtatut errichtet. Das Privilegium aus Vorjahr um 1017,67 Mk. niedriger. Die Einnahmen ſind auf 29101,15 Mk. mit 25186,35 Mk. gegen 20220,30 Mk. im Vorjahre. § 100e der Gewerbe Ordnung, wonach Nichtinnungsmeiſtern im Stadt⸗ bezirke Charlottenburg das Halten von Lehrlingen verboten iſt, iſt nur der Maler⸗Innung und der Barbier⸗ und Friſeur⸗Innung ertheilt. Der im Verichtsjahre von der Bäcker⸗Innung geſtellte Antrag auf Gewährung dieſes Privilegiums iſt von dem Herrn Regierungspräſidenten abgelehnt worden. Der Stadtausſchuß hat im Jahre 1892 11 Sitzungen abgehalten. — Von den aus dem Vorjahre als unerledigt übernommenen 7 und den neu 14 — Unterſtützung von Familien der zu Friedensübungen einberufenen Mann⸗ ſcheine, 207 Paßkarten, 311 Reiſepäſſe, 257 Jagdſcheine, 780 Geſinde⸗ dienſtbücher und zwar: 155 für männliche Perſonen, 625 für weibliche Perſonen, 2926 Arbeitsbücher und zwar: 22416 für männliche Perſonen, für die Spree und 4914 für den Kanal ausgefertigt. 2063 Unterſuchungen von Rahrungs⸗ und Genußmitteln ausgeführt und eingegangenen 273, zuſammen 280 Streitſachen, ſind 88 durch Endurtheil. 153 ohne mündliche Verhandlung durch Beſcheid und 32 durch Anerkenntniß — oder Vergleich oder auf andere Weiſe erledigt, während 7 erledigt in das nächſte Jahr übernommen werden mußten. Es ſind ferner zeſſionen zu Schauſtellungen pp. und 20 Genehmigungen zu gewerblichen und Dampfkeſſel⸗Anlagen ertheilt. Der Stadiausſchuß fungirt außerdem auf Grund des Geſetzes über die landwirihſchaftliche Unfallverſicherung als Sektions⸗Vorſtand der den Stadtkreis Charlottenburg umfaſſenden Sektion VvI der brandenburgiſchen zwar: 25 auf Befehl und 60 aus eigener Veranlaſſung ausgeführt. Ver⸗ landwirthſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft. Als ſolcher liegt ihm neben anderen ſtatmariſchen Verpflichtungen namentlich ob die Wahl der Ver⸗ trauensmänner, die nothwendigen Feſtſtellungen bei Unfällen, die Veran⸗ lagung der verſicherungspflichtigen Betriebe, die Einziehung der jährlichen Umlagebeträge u. ſ. w. Im Berichtsjahre ſind 5 Unfälle zur Anzeige ge⸗ bracht, von denen 4 mit Rückſicht auf die kurze Zeitdauer der Erwerbs⸗ unfähigkeit der Berroffenen zu Renten nicht berechtigten. Ein Unfall hatte den ſofortigen Tod des Verletzten zur Folge. die Wittwe eine Jahresrente von 120 Mk. und 40 Mk. Veerdigungskoſten feſtgeſetzt Sachen als un⸗ 2 2 Arek 7 Vorjahre, iſt, trotzdem ſich die Einwohnerzahl von 86362 auf 97358 erhöht 410 Schankkonzeſſionen, 2 Konzeſſionen zum Handel mit Giften, 4 Kon⸗ hat, um 0,16 pCt. gefallen. man 1 Unfugs 420, wegen Uebertretung des Straßen⸗Polizei⸗Reglements 5180, wegen Meldekontravention 462, wegen Maaß⸗ und Gewichtskontravention In dieſem Falle wurde für Korrektionsanſtalt überwieſen. Zur Zwangserziehung ſind 13 Kinder unter⸗ Wie im Vorjahre bildete das Füfilier⸗Bataillon Königin Eliſaberh Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 3 die hieſige Garniſon. Etwa zwei quartieren untergebracht. Die Ausmiethungskoſten betrugen für einen Feld⸗ webel 0,75 Mk., für einen Unteroffizier 0,50 Mk. und für einen Gemeinen 0,40 Mk. für den Tag. Bei den Kantonementstruppen ſtellten ſich die Für die Zeit vom Mt. Ausmiethungskoſten bezahlt und darauf an ſtaatlichem Servis 13037,33 Mk. erſtattet. Es war mithin ein Zuſchnß von 23277,53 Mk. erforderlich, der nach Vorſchrift des Ortsſtatuts vom 11. Juli 1888 auf die Hausbeſitzer nach Maßgabe ihrer Staatsgebäudeſtener umgelegt worden iſt. In Ausführung des Reichsgeſetzes vom 10. Mai 1892, betreffend die ſchaften, wurden in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1892 auf 199 berechtigte Anträge 3144,50 Mk. Unterſtützungen gezahlt und darauf aus Reichsmitteln 3087,80 Mk. erſtattet. Der Reſt gelangt im Jahre 1893,94 zur Einziehung. Ueber die Orts⸗Polizei⸗Verwaltung iſt Folgendes zu berichten: Für das bisher im linken Seitenflügel auf dem Grundſtück Berliner Straße Nr. 72 untergebracht geweſene II. Polizei⸗Revier⸗Bureau ſind vom 1. April 1892 ab im Hauſe Berliner Straße Nr. 84 die erforderlichen Geſchäfts⸗ räume, ſowie eine Dienſtwohnung für den Revier⸗Vorſtand bis zum 31. März 1897 für einen jährlichen Miethszins von 2200 Mk gemiethet. Die Entwickelung der Stadt und die in Folge deſſen eingetretene Ver⸗ mehrung der Erekutivbeamten hat die Neubildung eines vierten Polizei⸗ Reviers erforderlich gemacht. Die erforderlichen Räume einſchließlich einer Dienſtwohnung für den Revier⸗Vorſtand ſind auf dem Grundſtück Wilmers⸗ 1897 für den jährlichen Miethspreis von 2200 Mk. gemiethet. Das Für Reiniaung, Heizung und Beleuchtung der Dienſträume und Lieferung des dazu erforderlichen Am Schluſſe des Berichtjahres beſtanden vier Polizei⸗Reviere und zwar befinden ſich dieſelben: das 1 Polizei⸗Revier⸗Bureau, Kant Straße Nr 5, das II. , 1 „ Berliner Straße Nr. 84, das III 1 „ „ Schloß Straße Nr. 67, das IV. Wilmersdorfer Straße Nr. 56. Die ſächlichen Ausgaben der Königlichen Polizei⸗Verwaltung haben einſchließlich der einmaligen Ausgaben für die Ausſtattung des IV. Polizei⸗ Revier⸗Bureaus 43528,51 Mk. betragen. Die Ausgaben waren gegen das geſtiegen. Sie betrugen im Vorjahre nur 23401 Mk., mithin weniger 5700,15 Mk. Die Strafgelder Lilden den größten Theil der Einnahmen Seitens der hieſigen Polizei⸗Direktion wurden 1448 Bauerlaubniß⸗ 9 3 680 für weibliche Perſonen, 9577 Schiffsausladeſcheine und zwar: 4663 Es wurden ferner zwar 132 bei Milchhändlern, wobei keine Kontravention ermittelt iſt, 1931 bei Kaufleuten und Händlern, bei welchen 5 Uebertretungen ermittelt ſind. Die Zahl der vorläufigen Straffeſtſetzungen betrug 9837 gegen 8859 im Insbeſondere ſind Strafmandate wegen groben 173, wegen Schul⸗ bezw. Impfverſäumniſſe 914, bezw. 107, wegen Land⸗ ſtreichens und Bettelns 30 und Verletzung der Militairmeldepflicht 29 erlaſſen. Im Jahre 1892 ſind 217 Verhaftungen und 85 Feſtnahmen und wahrungen im öffentlichen Intereſſe waren 47 wegen Trunkenheit und 155 wegen Obdachloſigkeit erforderlich. Wegen Bettelns und Bagabondirens ſind 219 Perſonen gegen 308 im Vorjahre eingeliefert und davon 5 gegen 17 im Vorjahre einer gebracht. Es ſind verfolgt wegen Vergehens gegen §§ 80 bis 109 des Strafgeſetzbuches 2, Widerſtandes gegen die Staatsgewalt 27, Verletzung der öffentlichen Ordnung 16, Münzverbrechen und Vergehen 1, Meine Perſonenſtandsvergehens 2, Sittlichkeitsverbrechens 28, Beamtenbel 22222