— 16 — Als Rektor wurde angeſtellt de ſchule vIII. Neu angeſtellt wurden die Lehrer Wieland, Rieſenberg, Dehmel, Götze, Damm, Kuhne, Kölling, Pauliſch, Stübert, Wegner und Schulze, die Lehrerinnen Siebeck, Pfeiffer, Sünderhauf, Witte und Gold⸗ mann, ſowie die Handarbeitslehrerin Willkommen. Ausgeſchieden und Thiele der Bürgermädchenſchule in Folge Penſionirung ſowie die Lehrerin Kaempfer wegen Verheirathung; an deren Stellen traten der Mittelſchullehrer Betold von der höheren Mädchenſchule, der Rektor Graß⸗ mann von der Gemeindeſchule vI1 und die Lehrerin Goldmann. Wegen Dienſtunfähigkeit wurde ferner der vehrer Lenz in den Ruheſtand verſett. Vertreten wurden die Lehrer Fleiſcher und Dehmel wegen Dienſtunfähigkeit bezw. Krankheit. Der Schuldiener Dachmann der Gemeindeſchule 1 wurde in Folge ſeiner Kündigung entlaſſen und dafür der Schuldiener Höhnow angeſtellt. In dem neuen Doppelſchulhauſe in der Sophie Charlonen Straße Nr. 69/71 gelangte der Schuldiener Volkmann zur Anſtellung, als zweiter wurde der Schuldiener Radtke dorthin verſetzt, welcher ſich vorher in den in der Gardes du Corps Straße Nr. 13 gemietheten Schulräumen als ſolcher befand. Während des Winterhalbjahres 1892 93 mußte der Schuldiener Karl Rietz im Schulhauſe Schloß Straße Nr. 2 wegen andauernder Krank⸗ heit durch den früheren Wächter Sukrow vertreten werden, welch' lebterer ſpäter nach dem Tode des Niet definitiv zur Anſtellung gelangt iſt. Auf Grund der Geſeye über die Erleichterung der Volksſchullaſten wurde der Stadtgemeinde ein ſtaatlicher Veitrag von 45525 Mk. überwieſen. Lehrer Voigt III der Gemeinde⸗ Im Berichtsjahre haben 18 Lehrer ihre Probelektion gehalten. Ge⸗ wählt wurden 11, welche im Laufe des Jahres 189394 einberufen wurden. ſind die Hauptlehrer Schmidi der Gemeindeſchule 111 Frequenz der ſämmtlichen ſtädtiſchen Schulen in Charlottenburg von 18 rrue Die hieſigen Gemeindeſchulen beſuchten durchſchnittlich 176 auswärtige Kinder und 72 Verliner Waiſenkinder gegen ein jährliches Schulgeld von 30 Mk. Dagegen waren durchſchnittlich 42 hieſige Schulkinder in Berliner Gemeindeſchulen gleichfalls gegen Zahlung eines jährlichen Schulgeldes von 30 Mk. eingeſchult. Den zoologiſchen Garten beſuchten 6730 Schulkinder. Wegen Schulverſäumniſſe wurden 742 Verwarnungen und 748 Straf⸗ feſtſetzungen erlaſſen. Die eingegangenen Verſäumnißſtrafen belaufen ſich auf 1337,50 Mk. 67 Unterrichtserlaubnißſcheine wurden ertheilt. Mir dem 1. September 1892 verließ die Gemeindeſchule XII die bis zum 1. Oktober 1892 im Hauſe Gardes du Corps Straße Nr. 13 ge⸗ mietheren Schulräume und bezog das neue Schulgebäude in der Sophie Charloten Straße Nr. 69/71. In dieſem Schulgebäude wurden die XI. und XII. Gemeindeſchule umergebracht. Die Gemeindeſchule XI., welche bis dahin die Räume des Schul⸗ hauſes in der Wilmersdorfer Straße Nr. 166/167 inne hatte, ſiedelte mit dem 1. Oktober 1892 nach der Sophie Charloten Straße Nr. 69,71 über und wurden die durch dieſen Verzug leer gewordenen Räume demnächſt von der ſtädtiſchen Handwerkerſchule und von 4 Klaſſen der Gemeinde⸗ ſchule vI in Benutzung genommen. Wegen der Schulbauten verweiſen wir auf den Deputation. Bericht der Hochbau⸗ 3 1893. Zamen ger Schhꝛen J 4 1 e r Schüler Oſterrn 9u 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1822 1. Realgymnaſium 330 362 388 230 265 290 366 434 444 480 529 2. Realſchule 419 378 447 629 627 597 560 528 562 643 686 3. Höhere Mädchenſchule ] 225 248 269 266 288 312 305 282 299 292 305 4. Bürgermädchenſchule 519 517 563 604 599 516 476 482 518 525 522 5. Gemeindeſchule 1. 458 544 383 427 545 765 1010 1033 1056 1022 1035 6. „ 11. 671 755 849 1004 1098 1088 1091 1088 1082 1064 1023 7. „, III. 359 355 535 666 685 688 729 647 738 690 665 8. „ 1v. 479 40% 784 709 847 755 710 713 690 659 6418 9. „ V. 554 638 691 757 777 762 762 728 637 621 631 10 , VI. 354 638 386 502 572 626 11. V44. 468 603 730 821 122. „ vIII. 625 637 714 781 4 * 1r a64 394 415 450 518 884f1214 0 268 418 153. „ I. 215] 466 826 16. „ XNII 2 . . 264f 4894 127 Summ ſI572 1 5303 5767 6181 6645 7201 8045 8937 9551 10589] — 6117 Mehrſchüler in gegen das Vorjahr — —327 C—404 — 464 —414 464 1 556 844 +892 + 717 41035] 10 Jahren. Privatſchulen. Der Schulvorſteherin Fräulein Keller, deren Geſuch um Errichtung einer Prwat⸗M Aufſichtsbehörde abgelehnt worden war, wurde im Berichtsjahre die wider⸗ rufliche Erlaubniß zur Errichtung einer Privat⸗Mädchenſchule ertheilt. Es veſtehen nunmehr ſieben höhere Mädchenſchulen, welche eine Frequenz von 860 gegen 757 Schülerinnen des Vorjahres hatten. Ferner wurde von ädchenſchule im vorigen Jahre ſeitens der der Auffichtsbebörde der Schulvorſteherin Fräulein Johanna Schmidt die widerrufliche Erlaubniß zur Errichrung einer Privat⸗Knaben⸗Vorſchule in Weſtend ertheilt, ſo daß dieſe Anſtalt aus einer Privai⸗Mädchenſchule und aus der Anſtalt entlaſſen, Knaben-Vorſchule beſteht. Die Leitung der Privatſchule von Fräulein Beckenſtein ging im Laufe des Verichtsjahres auf den aus Zoſſen hierher verzogenen Rekror Roſſow über, und erhielt derſelbe von der Aufſichts⸗ behörde die Erlaubniß zur werteren Fortführung dieſer Privatſchule. Militairvorbereitungs⸗Anſtalten. Vorhanden iſt nur eine leiden, zwei Heilkurſe ſtattgefunden. Dieſelben wurden abgehalten durch den Rektor Ommerborn und den Lehrer Wieſe in den Gemeindeſchulen I. und IX. Es nahmen Theil 21 Schüler und Schülerinnen, von denen bei 17 Heilung des Sprachgebrechens und bei 4 weſentliche Beſſerung erzielt wurde. In der Königlichen Blindenanſtalt zu Steglitz befanden ſich ſechs ſchulpflichtige blinde Kinder und zwar 4 Knaben und 2 Mädchen. Ein Knabe wurde in Folge ſeiner vollendeten Ausbildung als Seiler um ſich ſeinen Unterhalt ſelbſt zu verdienen. Ein Zögling (Knabe) wurde wieder nen aufgenommen. Sämmtliche Zöglinge erhalten außer unentgeltlichem Unterricht auch freie Koſt und Pflege; nur die Koſten der Vekleidung wurden ſeitens der Stadrgemeinde getragen. Für das Jahr 1892 betrugen die Bekleidungskoſten 93,80 Mk. Ein taubſtummes Kind war in der Taubſtummen⸗Anſtalt zu Guben unter⸗ Anſtalt und zwar diejenige des Hauptmanns a. D. Kemper Die Anſtalt hat zum Zweck die Vorbereitung für das Einjährig⸗Freiwilligen⸗Seekadetten⸗ und Primaner Eramen. Dieſelbe iſt Internat und Erternat und war von 49 Zöglingen im Alter von 17 und 22 Jahren beſucht. Die Anſtalt wird alljährlich durch die Königliche Schulinſpektion revidirt. Anſtalt wurde mit Rückſicht auf den nicht genügenden Befähigungsnachweis des Unternehmers von der Aufſichtsbehörde abgelehnt. Unterricht für Stotterer, Blinde, Taubſtumme, Idioten. Im Berichtsjahre haben wiederum für diejenigen Kinder, welche an Stottern Ein Geſuch um Errichtung einer weiteren Militair⸗Vorbereitungs⸗ Stift zu Potsdam 50 Mk., in der Landarmen⸗ ſtock 180 Mt. gebracht. Die Unterhaltungskoſten In Idiotenanſtalten waren 6 Knaben untergebracht, von denen 2 im Laufe des Berichtsjahres in Folge Einſegnung zur Entlaſſung kamen. Von dieſen Kindern befanden ſich in Potsdam im Wilhelm Stift 5 Knaben, in Wittſtock in der Landarmen⸗ und Siechenanſtalt 1 Knabe. Die Unterhaltungskoſten für das Kind und Jahr betrugen im Wilhelm und Siechenanſtalt zu Witt⸗ Charlottenburg, den 30. Oktober 1893. Dr. Hirſekorn betrugen pro Jahr 50 Mk.