— 33 —— des Rahmens der öffentlichen Armenpflege die vorhandene Noth zu lindern Schließlich bemerken wir noch, daß durch den vermehrten Zuzug ſuchte. von weniger Bemittelten und durch die erböhte Belegung des hieſigen ſtädtiſchen Krankenhauſes der ſchriftliche Verkehr der Armenverwaltung mit auswärtigen Behörden in ganz außerordentlicher Weiſe zugenommen hat Auch die nothwendigen Klagen, theils im Verwaltungsſtreitverfahren, theils im ordentlichen Gerichtsverfahren, haben erheblich zugenommen. im vorigen Berichtsjahre 8 Klagen, in dieſem jedoch 25 theils gegen Orts⸗ armen⸗Verbände, theils gegen Priwate nothwendig geweſen, welche durchweg zu unſeren Gunſten entſchieden wurden. Schenkungen zu Stiftungszwecken find der Armendirektion im Berichtsjahre nicht zugefallen. Die Fortführung der Statiſtit hat im Jahre 1892/93 zu folgenden Ergebniſſen geführt: Im Ganzen wurde für 1604 Perſonen (gegen 1503 des Vorjahres) Fürſorge getroffen; von dieſen waren 1232 hier ortsangehörig, 255 beſaßen anderwärts einen Unterſtützungswohnſitz, 109 waren landarm, bei 7 Perſonen konnte bis zum Schluſſe des Berichtjahres über ihre Ortsangehörigkeit nichts Sicheres feſtgeſtellt werden. Die Koſten der ohne Vermittelung eines anderen Armenverbandes ausgeübten Armenpflege beliefen ſich auf rund 155000 Mt. (gegen 138150 Mk. im Vorjahre). An andere Armenverbände wurden rund 15500 Mt. gezahlt. Die Geſammtkoſten der öffentlichen Armenpflege betrugen ſomit für das Jahr 1892/93 rund 170500 Mk. (gegen 156150 Mk. im Vorjahre). Von dieſen wurden 27587 Mk. (gegen 23585 Mk. im Vorjahre) von anderweit Berpflichteten wiedererſtattet. B. Offene Armenpflege. Mit regelmäßigen baaren Almoſen wurden 386 Perſonen (gegen 765 des Vorſahres) unterſtützt, von dieſen waren 756 hier ortsangehörig und zwar 41 alleinſtehende Männer, wurden monatlich 6 Mk. auf den Kopf gezahlt. Dem Lebensalter nach wurden unterſtützt: im 17. Lebensjahre 5 Perſonen „ 20.—25. 1 7 „ „ 26.—30. 4 30 1 „31.—33. 67 „ „36.—40. „ 73 „ „ 41.—45. „ 90 „ „46.—50. 0 68 „ „54—55. „ 61 „ 56. 60. 1 7.1 1 „ 61.—65. „ 102. „ „466.— 10. „ „A4,. „1.— 75. „I 10 2 „ 76.—80. 38 „81.—85. 44 2, „ 86.—90. „ 4 „ „ 91.— 95. 72 2 Wie im Vorjahre, ſo wurde auch in dieſem Berichtsjahre ein beträcht⸗ licher Theil derjenigen Perſonen mit einmaligen Unterſtützungen, BVekleidung, Arzneimitteln pp. verſehen, welche bereits mit laufenden Almoſen unter⸗ ſtützt wurden. ordentlichen Unterſtützungen bedacht worden. ärzte befanden ſich 859 Perſonen, von denen 44 verſtarben. heitsverhältniſſe der Armen waren günſtige. Die Geſund⸗ C. Waiſenpflege. Es ſind wie bisher 22 Waiſenrathsbezirke geblieben. Nach den in verſchiedenen Städten gemachten Erfahrungen iſt zur Unterſtützung der Thätig⸗ keit der Gemeinde⸗Waiſenräthe die Mitwirkung von Frauen von beſonderem Werthe. Namentlich in Fällen, wo es ſich um die Beaufſichtigung von Waiſen und Stadtpflegelindern im zarteſten Kindesalter handelt, iſt dieſelbe geradezu unentbehrlich. In richtiger Würdigung dieſes Umſtandes hat die Armendirektion jedem der 22 Waiſenräthe eine Frau der gebildeten Stände als Waiſenpflegerin zur Seite geſtellt. Dieſe Einrichtung hat, ſoviel bis jetzt beurtheilt werden kann, die ſegensreichſten Früchte getragen. Bei Privatperſonen befanden ſich im Berichtsjahre 161 Kinder unter Jahren in Koſtpflege. Von dieſen waren 24 landarm, 46 anderwärts Nach den halbjährlich erſtatteten Berichten befanden ſich ſämmt⸗ n ordnungsmäßiger Pflege. In der Prinz Karl Stiftung hier⸗ ichtsjahre 17 Zöglinge auf ſtädnſche Koſten untergebracht. So ſind 397 alleinſtehende Frauen, 8 aus Mann und Frau beſtehenden Familien ohne Kinder, 59 au⸗ Mann und Frau beſtehenden Familien mir Kindern und 221 Frauensperſonen mit Kindern. Die monatlichen Almoſen berrugen je nach dem Grade der Hülfsbedürftigkeit zwiſchen 5 und 20 Mk. für den Monat. Durchſchnittlich Von dieſen abgeſehen, ſind noch 71 Perſonen nur mit außer⸗ In Vehandlung der 9 Stadt⸗ D. Fürſorge für Epileptiſche und Irre. In hieſigen und auswärtigen Irrenanſtalten waren 57 Perſonen mit einem Geſammtkoſtenaufwande von 8226 Mark untergebracht. In den Verhält⸗ niſſen der Armen⸗Verwaltung zu der Heil⸗ und Pflegeanſtalt für Epileptiſche in Potsdam hat ſich gegen das Vorjahr nichts geändert. 2 Pfleglinge befanden ſich in der Freiſtelle, welche von der Stadtgemeinde Charlottenburg begründet murde; für 3 Pfleglinge wurden Pflegegelder gezahlt. Charlottenburg, den 1. September 1893. Die Armen⸗Direktion. Boll. X. Bericht der Deputation für die Verwaltung des Krankenhauſes. Kranke pro pro 1892/93 1891/2 Es ſind im Krankenhauſe Kranke behandelt und verpflegt worden: 1. Beſtand am 1. AiIltltll. 68 52 und zwar: 40 Männer, 25 Frauen, Kinder unter 12 Jahren: 3 Knaben. 2. Zugang im Betriebsjahre 2 , 4 1223 1068 und zwar: 694 Männer, 432 Frauen, Kinder umer 12 Jahren: 55 Knaben, 42 Mädchen. Beſtand und Zugang 1291 1120 und zwar: 734 Männer, 457 Frauen, Kinder unter 12 Jahren: 58 Knaben, 42 Mädchen; 3. Abgang im Betriebsjahre „ , 1214 1052 und zwar: 698 Männer, 414 Frauen, Kinder unter 12 Jahren: 55 Knaben, 42 Mädchen; bleiben Beſtand ult. März 1893 . 2 77 68 und zwar: 36 Männer, 38 Frauen, Kinder unter 12 Jahren: 3 Knaben. 4. Im Jahre 1892/93 ſind behandelt und verpflegt T a gie 1291 Kranke mit zuſammen Verpflegungstagen: 24664 4 22360 4) der durchſchnittliche Verpflegungsſatz beträgt für die Kranken und das Perſonal pro Kopf und Tag für 1., 1I., III. Diätform mit Pf. Pf. Ertradiät und Wein 78½2 73%10 2 T d ge v) Verpflegungstage des Perſonals 7125 6307 5. die Verpflegungstage eines jeden behandelten Kranken berrugen durchſchnittlich . . J 19% 1 20 6. durchſchnittlich ſind pro Tag behandelt und ver⸗ pflegt „ e e, , „ 672/ 61½ 7. Es ſind im Jahre 1892/93 Kranke behandelt Kranke und verpflegt 4) Chartortenburgee 988 924 v) auf ver Durchreſcteeteee 145 70 c) aus ſremden Trten . 90 74 734 Kranke von verſchiedenen Krankenkaſſen. 8. Es verſtarben 1892/93 im hieſigen ſtädtiſchen Krankenhaufe 136 Kranke und zwar: 62 Männer, 32 Frauen, Kinder unter 12 Jahren: 23 Knaben, 19 Mädchen. 136 112 a) Charlottenburg, 47 Männer, 30 Frauen, Kinder unter 12 Jahren: 23 Knaben, 19 Mädchen, b) auf der Durchreiſe 2 Männer, () aus anderen Orten 13 Männer, 2 Frauen. 9. An Perſonal wurden durchſchnittlich pro Tag Perſonal verpſiegt 19½ 17½ 10. Ueber das Marimum und Minimum der be⸗ handelten Kranken im Jahre 1892,93. 5