Anleihe ſind bis zum Jahresſchluſſe 1893/94 bereits 11 522981 Mk. 22 Pf. für extraordinaire Z3ecke verwendet. Darunter befinden ſich: für Schulhausbauten 554 242 Mk. 2 Pf., für den Erweiterungsbau des Krankenhauſes 357 683 Mk. 37 Pf., für die Kanaliſatton 3474883 Mt. 18 Pf., für Wege⸗ und Brückenbau 568 744 Mk. 79 Pf., für den Bau des Feuerwehrdienſtgebäudes 116 139 Mk. 51 Pf., für Grunderwerb 788450 Mk. 37 Pf., für Amortiſation der 1874 er Anleihe 627000 Mk., für den Neubau der Gasanſtalt 11 4304 131 Mk. 45 Pf. Ferner ſind verausgabt: für Ausarbeitung von Projekten zu einem neuen Rathhausbau 8009 Mk., als Reſtkaufgeld für den Friedrich Karl⸗Platz 10000 Mk. und für den Druck der Anleiheſcheine 21 149 Mk. 10 Pf. Die nur vorſchuß⸗ weiſe hergegebenen Koſten für den Bau von Volksſchulhäuſern werden der Anleihe aus laufenden Mitteln wieder erſtattet. Am Jahresſchluſſe 1893,94 betrug der Vorſchuß 496537 Mk. 73 Pf. Zur Deckung von Bedürfniſſen der Verwaltung der Provinz Brandenburg ſind 10 % der in den Land⸗ und Stadtkreiſen aufkommenden direkten Staatsſteuern ausgeſchrieben. burg betrug pro 1893/94: a. an Einkommenſteuern 1 225054 Mk. 82 Pf. b. „„ Grundſteuer 2991 „ 28 „ c. „ Gebäudeſteuer. 371 560 „ 20 „ d. „ Gewerbeſteuer 84561 „ — „ zuſammen 1 684167 Mk. 30 Pf. Die Provinzialabgabe ſtellt ſich hiernach auf 168416 Mk. 73 Pf. Im Etat pro 1893/94 waren nur 160000 Mk. vorgeſehen. Unter An⸗ rechnung der pro 1892/93 zu viel abgeführten Provinzialabgabe von 1805 Mk. 32 Pf., welche pro 1893/94 in Anrechnung gebracht worden iſt, erhöht ſich die Soll⸗Ausgabe um 6611 Mk. 41 Pf. Ueber die Thätigkeit des Aichungsamtes im Jahre 1893 giebt die nachſtehende Zuſammenſtellung Aufſchluß: . Bezeichnung der Gegenſtände Acenas er 28 Längenmaaße. 1 E K Flüſſigkeitsmaaße. 32 1 6 Meßwerkzeuge für Flüſſigkeiten. — — — Handelsgewichte aus Eiſen 615 K 162 desgl. aus anderem Metall 264 116 354 Poſtgewichte , K — Gleicharmige Balkenwaagen 15 — 10 desgl. oberſchalige oder Tafel⸗ Waagen 13 — 2 Dezimalbrückenwaagen. 2 15 1 2 Centeſimalbrückenwaagen 12 — 10 Brückenwaagen mit Laufgewicht und Srata 3 2 Waagen für Eiſenbahnpaſſagiergepäck — — — Keaſtenmaggccee... — — — Kummtmaaße 3 1 K Meßrahmen für Brennholz 18 — — Rahmen und Aufſetzmaaße 1 K Die Einnahme an Alichgebühren im Berichtjahre 1893,94 betrug 557 Mk. 20 Pf., die Ausgabe belief ſich auf 644 Mk. 23 Pf. Die Koſten für die polizeilichen Maaß⸗ und Gewichtsreviſionen ſind auf Grund des Polizeikoſten⸗Geſetzes vom 1. April 1893 ab in Fortfall gekommen. Im Berichtjahre fanden Verhandlungen mit der Kgl. Aichungs⸗ Inſpektion in Berlin ſtatt wegen Umwandlung des ſtädtiſchen Aichungs⸗ amts in eine Abfertigungsſtelle des Königl. Aichungsamts Berlin und gleich⸗ zeitiger Einrichtung einer Faßaichſtelle; jedoch wurde einerſeits wegen der micht unerheblichen Koſten, andererſeits weil ein Bedürfniß noch nicht als Vorliegend anerkannt werden konnte, von beiden Aenderungen bis auf Weiteres Abſtand genommen. Die Aichmeiſtergeſchäfte ſind am 1. November 1893 von dem bisherigen Aichmeiſter Pohl auf den Aichmeiſter Bienert über⸗ gegangen. Das der Stadtgemeinde und der Louiſenkirche gemeinſchaftlich ge⸗ hörende Gelände des Pferdemarktes auf dem Spandauer⸗Berge iſt noch bis Ende Februar 1896 an den Kaufmann Hermann Krüger hierſelbſt für einen jährlichen Zins von 10 200 Mk. verpachtet. Es fanden 8 regel⸗ mäßige Pferdemärkte in den Monaten März bis einſchließlich Oktober an jedem erſten Dienſtag nach dem erſten jeden Monats ſtatt. Die von uns unter Zuſtimmung der hieſigen Königlichen Polizei⸗Direktion zur Be⸗ friedigung eines dringenden Bedürfniſſes der gewerblichen Kreiſe beantragte Das Staatsſteuerſoll für Charlotten⸗ —1 Vermehrung der regelmäßigen Pferdemärkte um einen ſolchen im Monat November jeden Jahres iſt von dem Provinzial⸗Rath und auf erhobene Beſchwerde von dem Herrn Miniſter für Handel und Gewerbe abgelehnt worden. Das Recht der Erhebung des Stättegeldes auf den Wochen⸗ und Kram⸗ (Jahr⸗) Märkten hat ebenfalls der Kaufmann Hermann Krüger und zwar bis Ende März 1894 für jährlich 16020 Mk. und vom 1. April 1894 bis Ende März 1897 für jährlich 17 360 Mk. gepachtet. Die von p. Krüger bei der Stadthauptkaſſe hinterlegte Kaution beträgt für den Pferdemarkt 3000 Mk. und für die Wochen⸗ und Kram⸗Märkte 3800 Mk. Es wurden 3 Kram⸗Märkte gleichzeitig mit den Pferde⸗Märkten im März, Juni und Oktober abgehalten. Die Wochenmärkte fanden ſtatt: auf dem Wilhelm⸗ Platz und in der Spree⸗Straße Montags und Donnerſtags, auf dem Wittenberg⸗Platz Dienſtags und Freitags, in der March⸗Straße (Knie) Mittwochs und Sonnabends, auf dem Friedrich Karl⸗ Platz Dienſtags, Freitags und Sonnabends. Der letztgenannte Markt findet am Sonnabend Nachmittag von 5 Uhr, die übrigen Märkte finden Vormittags bis 1 Uhr ſtatt. Krankenverſicherung der Arbeiter. Die Gemeinde⸗Kranken⸗Verſicherung beſteht zwar kraft Geſetzes als höchſt ſubſioiärer Nothbehelf weiter, iſt aber als ſolcher im Berichtjahre nicht in Anſpruch genommen worden. Aus dem Reſervefonds derſelben ſind nur nachträglich erhobene Anſprüche aus der Zeit vor der Auflöſung der beſonderen Kaſſe der Gemeinde-Kranken⸗Verſicherung im Betrage von 45 Mk. 97 Pf. beglichen worden, ſo daß der Reſervefonds nach Zuſchreibung der pro 1893 aufgelaufenen Zinſen 1514 Mk. 64 Pf. beträgt. Die Allgemeine Orts⸗Krankenkaſſe für die vereinigten Gewerbe⸗ betriebe Charlottenburgs nimmt unter den hieſigen Kaſſen das beſondere Intereſſe in Anſpruch. Die im vorigen Bericht hervorgehobenen finanziellen Schwierigkeiten der Allgemeinen Orts-Krankenkaſſe haben ſich im Bericht⸗ jahre 1893/94 allmählich gebeſſert, was in der Hauptſache auf die bereits früher berichtete Erhöhung der Beiträge, daneben aber auch auf die Ein⸗ führung einer ſtrengen Krankenkontrolle zurückzuführen iſt. Während die Allgemeine Orts⸗Krankenkaſſe bei Beginn des Berichtjahres einen Reſerve⸗ fonds nicht beſaß, vielmehr zur Beſtreitung der laufenden Ausgaben noch ein Darlehn von 3000 Mk. aus der Stadthauptkaſſe aufnehmen mußte, hatte ſie am Schluß des Berichtjahres, nachdem das Darlehn zurückgezahlt war, einen zinsbar angelegten Reſervefonds von nominell 16 000 Mk. bei der Stadthauptkaſſe deponirt und beſaß außerdem einen Betriebsfonds von rund 14 500 Mk. Dieſer Betriebsfonds reichte zwar kaum zur Deckung einer durchſchnittlichen Monatsausgabe aus und dem Reſervefonds fehlten noch rund 11 000 Mk. an der geſetzlich vorgeſchriebenen Höhe: immerh in zeigt aber dieſes Ergebniß, daß die Kaſſenverhältniſſe fortſchreitend ſich beſſern, ſo daß die Allgemeine Orts⸗Kranlenkaſſe, wenn nicht ganz abnorme Zufälle eintreten, unter den gegenwärtigen Bedingungen als vollkommen lebensfähig bezeichnet werden kann. Nicht unerheblich werden die Ver⸗ waltungsausgaben der Allgemeinen Orts⸗Krankenkaſſe durch die Säumigkeit der Arbeitgeber in der Beitragszahlung unnöthig vermehrt, weshalb von dem Kaſſenvorſtand mit unſerer Genehmigung die zuläſſigen Mahngebühren eingeführt wurden. Dennoch hat die Kaſſe, abgeſehen von den an aus⸗ wärtige Vollſtreckungsbehörden direkt gerichteten Anträgen bei uns allein 1008 Zwangsbeitreibungs⸗Anträge im Verichtjahre ſtellen müſſen, von denen 119 in Folge fruchtloſer Pfändung oder wegen unbekannten Verzuges der Schuldner reſultatlos waren. Die näheren Angaben über ee, pp. ſind in den nachſtehenden Geſammt⸗Nachweiſungen ent⸗ alten. Bei Beginn des Jahres beſtanden hierſelbſt einſchl. der vorgenannten Kaſſe 2 Orts⸗Krankenkaſſen und 6 Betriebs⸗ bezw. Fabrik⸗Kranken⸗ kaſſen. Die Zahl der letzteren iſt bis zum Jahresſchluß auf 9 geſtiegen und zwar ſind neu errichtet: 1) die Vetriebs⸗Krankenkaſſe des Aſyls für Gemüthskranke des Sani⸗ täts⸗Raths Dr. Edel am 3. Juni, diejenige der Dampfergenoſſenſchaft und des Central⸗Verbandes Deutſcher Strom⸗ und Binnenſchiffer am 1. Juli, diejenige des Zimmermeiſters und Bauunternehmers Th. Möbus am 2. Juli. Die Betriebs⸗grankenkaſſe der „Charlottenburger Glashütten⸗ und Kohlenſtaubwerke Aktien⸗Geſellſchafr“ hat ihren Namen abgeändert in „Char⸗ lottenburser Kohlenſtaubwerke von F. Kienaſt.“ Die von der hieſigen Bäcker⸗Innung eingeleiteten Verhandlungen wegen Errichtung einer eigenen Innungs⸗Krankenkaſſe für Geſellen pp. ſind im Berichtjahre nicht zum Ab⸗ ſchluß gekommen. Von eingeſchriebenen Hülfskaſſen hatten bei Beginn des Jahres 10 ihren Sitz in Charlottenburg. Aufgelöſt wurden hiervon im Laufe des Berichtjahres 3 Kaſſen und zwar: 0